Besuch im Apple Store

Apple Store San Francisco

Nach der Arbeit habe ich mich heute wegen meines iPod Problems, von dem ich ja bereits gestern geschrieben habe gleich mal in den hiesigen Apple Store begeben um zu sehen ob man mir dort helfen könne. Die Mitarbeiter dort sind recht einfach zu erkennen – sie tragen ein Apple T-Shirt und eine Karte ähnlich eines Skipasses um ihren Hals auf denen man deutlich ihren Vornamen lesen kann; an einen solchen wandte ich mich im Ergeschoß und dieser schickte mich darauf hin ins erste Obergeschoß an die sogenannte „Genius Bar“. An der Ecke dieser langen Bar stand ein mit einem Kensington Lock gesichertes Powerbook, an dem man sich in eine der beiden Warteschlangen (ein für Macintosh Computer und eine für iPods) eintragen konnte. Anschließend nahm ich auf einer Bank Platz und begann zu warten. Auf Monitoren oberhalb der Genius-Bar liefen neben Tips&Tricks zum Mac und zum iPod auch Begriffsdefinitionen in Form von kurzen Lexikoneinträgen (z.B. „Was ist Firewire“ oder „Wozu brauch man Bluetooth“ ) und natürlich regelmässig die aktuelle Warteschlangen mit den Namen der Kunden. Wie die meisten Kunden auch hatte ich nur Vorname und ersten Buchstaben des Nachnamens eingetragen. Ich war auf Position 9 und stellte mich schon auf eine längere Wartezeit ein – zum Glück hatte ich mein MacBook dabei, welches ich herausholte und ein paar Podcasts hörte und ein wenig damit arbeitete – womit ich nicht gerade alleine dort oben war. Ins dortige WLAN kam ich zwar, hatte aber keine Verbindung ins Internet – daher schaltete ich Airport wieder aus und fing an zu schreiben:


Wie ist der Apple Store aufgebaut
Ich denke alle Apple Stores weltweit sind gleich aufgebaut – aber da ich vorher in noch keinem war nutze ich mal die Zeit bis ich dran bin eine kleine Beschreibung zu tippen.
Während die untere Etage des Apple Stores wohl hauptsächlich der Produktpräsentation dient – vom Eingang aus gesehen ist der rechte Bereich mit verschiedenen Apple-Rechnern (iMacs, Powebooks, MacBooks sowie Mac minis – die auch alle von Besuchern besetzt waren) ausgestattet, im linken Bereich befinden iPods in allen Ausführungen und Farben sowie iPod-Zubehör und Gadgets aller Art. Genau gegenüber des Eingangs befindet sich schließlich ein großer Tresen – ausgestattet mit iMacs – wo die Kunden schließlich bezahlen können und ihre Waren aus dem wohl im Untergeschoß gelegenen Lager bekommen.

Zwischen Eingang und Tresen führt eine große, aus Plexiglasstufen bestehende Treppe ins erste Obergeschoß, wo sich neben der Genius Bar mit persönlichen Support für Apple Kunden auch ein ähnlich einem Kino ausgestatteter Präsentationsbereich mit großer Leinwand, einige Reihen mit iMacs für Kinder (mit vorinstallierten Programmen für diese Altergruppe) und in den beiden hinteren Ecken einige niedrige Regale mit Produkten von Drittherstellern (z.B. LaCie Storage Lösungen oder verschiedener Software) befindet. Der ganze Store ist nicht eng mit Regalen zugestellt wie man es von großen Elektronikmärkten wie MediaMarkt oder ProMarkt in Deutschland gewöhnt ist, sondern verfügt über extrem viele große freie Flächen, hohe Räume und unaufdringlicher, aber heller Beleuchtung, die entweder aus Leuchtplatten an der Decke abgestrahlt oder einem großen, mit undurchsichtigen Milchglas ausgestattem Deckenfenster von draußen hereingelassen wird.

Die Präsentation und das schnelles Vorrücken 😉

Nun, es wurde immer später und ich war inzwischen auf Platz 6 vorgerückt. Zum Glück war eine der nächsten Personen nicht anwesend – einer der Mitarbeiter rief laut den Namen – wiederholte ihn noch einmal mit den Worten „Last call for…“ und ging dann daran den nächsten aufzurufen. Wieder begann ich zu warten – die Apple-Store Mitarbeiter nehmen sich für jeden Kunden wirklich Zeit und beantworten auch Fragen, die nicht unbedingt mit der eigentlichen Anfrage zusammenhängen. Von daher ist es schon verständlich und in Erwartung daß es bei mir schließlich auch so werden würde wartete ich gern. Inzwischen war auch eine Präsentation zu Mac OS X im angrenzenden Präsentationsbereich angelaufen, die ich nun mit beobachtete, während ich jedoch natürlich nicht die Warteschlange auf den Monitoren aus dem Auge ließ. Obwohl wie bei allen Produktpräsentationen natürlich auch hier viel Marketing im Spiel war, so muß ich zugeben daß ich mit Buzzword Bingo wohl wenig Erfolg gehabt hätte Eher muß ich wirklich sagen, daß die ganze Veranstaltung sehr informativ gehalten war. Schließlich war ich auf Platz drei vorgerückt und – das Glück war mir hold – die beiden Personen vor mir waren nicht anwesend und ich kam direkt als nächster an die Reihe. Ich begann dem „Genius“ (so bezeichnet Apple tatsächlich seine Mitarbeiter an der Genius Bar – kein Witz) mein Problem und legte ihm das Gerät vor. Er nahm es mit zu einem Powerbook, schloß es dort an und bekam es tatsächlich dazu wieder zu starten – jedoch teilte er mir mit, daß er vermute daß es sich um einen Festplatten-Schaden handelt. Allerdings waren zu diesem Zeitpunkt die Dateien sichtbar und ich entschloß mich daß Gerät erst einmal mit nach Hause zu nehmen und zu versuchen die Dateien zu sichern. Ohne daß ich danach fragen mußte überprüfte der Genius anhand meiner auf der Rückseite des iPods eingravierten Seriennummer, ob ich noch über Garantie verfüge – ein Service den ich in Deutschland so wohl erst auf Nachfrage erhalten hätte – und, siehe da: Er teilte mir mit daß ich ein Austauschgerät erhalten könne. Zwar war ich nicht mehr im Standardgarantie-Zeitraum von 180 Tagen, daher würde ich eine Fee (Gebühr) von 30 US-$ bezahlen müssen, jedoch das ist immerhin besser als sich einen neuen iPod kaufen zu müssen. Außerdem teilte er mir – natürlich mit dem dezenten Hinweis daß solch ein Vorgehen von Apple nicht supported würde – mit, daß es Programme gäbe, mit dere Hilfe ich die Daten von der iPod-Festplatte sichern könne. Während wir sprachen, legte er auf dem vor ihm stehenden Powerbook einen Fall im Apple Support Web an und schrieb mir zum Abschluß die Nummer meines Falls auf eine Apple Store Visitenkarte (sh. oben recht). Als Resumee dieses Besuches kann ich nur eins noch sagen: Ich bin begeistert von dem zuvorkommenden und kompetenten Service bei Apple – eigentlich sollte man von dieser Firma ja nichts anderes erwarten, aber diese Firma schafft es immer wieder ihre Kunden positiv zu überraschen und zu begeistern.

Begegnung – reloaded
Eine kleine Episode möchte ich noch erwähnen: Als ich den Apple Store verlassen hatte, traf ich an der Ecke Stockton Street / Market Street einen Bekannten wieder: jenen osteuropäischen Musiker mit dem schmalen Gesicht, den ich bereits in meinem Eintrag zur Odysee am Samstag den 02.04.2006 erwähnt hatte. Er kam direkt auf mich zu und hatte mich offensichtlich wiedererkannt. Sein Name ist wenn ich es richtig verstanden habe wohl Lentaya oder so ähnlichWir reichten uns die Hand und führten ein kleines Gespräch. Ich teilte ihm zwar mit, daß ich noch nicht dazu gekommen bin die CD zu hören – er winkte aber nur ab, meinte ich solle mir Zeit lassen und nach einem kurzem SmallTalk verabschiedeten uns wieder.
Ich habe mir die Webseite www.matchlessgift.com inzwischen mal angesehen – das ganze scheint so eine Art Sekte indische Herkunft zu sein. Bei so etwas werde ich zwar mit hunderprozentiger Sicherheit nicht mitmachen – aber reinhören kann ja nicht schaden. Das Feedback sende ich ihm auf eine extra dafür angelegte Mailadresse, die kann ich notfalls löschen falls sie mir darauf anfangen irgend welchen Spam zu schicken. 😉 Mal schauen, vielleicht morgen Abend. Heute habe ich keine Lust mehr.

Futsch
Als ich im Appartment angekommen war, schloß ich den immer noch das Menu anzeigenden iPod an mein MacBook an – leider wurde er nicht erkannt und als ich mein Ohr etwas näher an das Gerät heranführte, hörte ich auch das leise, klackende Geräusch der Festplatte. Damit sind die Daten wohl verloren 🙁 Nun ja – habe noch ein Backup, aber leider in Deutschland – aber zumindest kriege ich ein Austauschgerät für einen recht aktzeptablen Unkostenbeitrag – das ist besser als nichts. Morgen werde ich dort also noch mal im Apple Store vorbeischauen und meinen alten iPod abgeben. Mal schauen was sich ergibt.

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