Pferdesauerbraten [21.02.2007]

Na ja, vielleicht ist die Kategorie „Lunchtime“ heute etwas unpassend, denn aufgrund eines Zahnarzttermines und der anhaltenden Betäubung war ich heute gar nicht zu Mittag und hatte mich bis zum Abend von einigen Berlinern (Krapfen, Pfannkuchen oder wie auch immer man sie nennen mag…) ernährt, die ein Kollege mitgebracht hatte. Aber das sollte sich am Abend ändern, denn ich ging spontan auf Einladung des Herrn Gonzo zu einem StudiVZ-Treffen in der Wartburg im Damenviertel, wo ich meinen Hunger stillen konnte.

Beim Blick auf die Essenskarte dort, immer wieder ein wahrer Augenschmaus aufgrund ihrer einfachen und funktionalen Konstruktion 😉 , entdeckte ich sogleich etwas, was ich unbedingt testen musste. Etwas, was man nicht alle Tage bekommt. Etwas, das mich unbewußt an diesen alten Blogpost denken ließ.

Für die, die es nicht auf dem etwas unscharfen Foto lesen können: Es handelte sich um Pferdesauerbraten mit Klößen, welcher mit 6,95 €uronen zwar so ziemlich das teuerste Gericht auf der ganzen Karte war, aber ich habe das letzte mal Pferdefleisch in Form von Wurst bei einem Ausflug nach Nordfrankreich vor mehr als 10 Jahren gegessen und meine Erinnerung war nicht allzu schlecht – also schrie dieses Angebot regelrecht danach, getestet zu werden. Nach längerer Wartezeit stand das Gericht dann endlich vor mir.

Was kann man zum Geschmack von Pferdefleisch sagen ?
Es ist recht trocken, aber dennoch zart und wohlschmeckend. Der Geschmack ist etwas herber als Rind, Schwein oder Geflügel – wobei ich natürlich nicht sagen kann ob es sich hierbei um eine allgemeine Eigenschaft dieses Fleisches handelt oder ob es einfach nur an der Zubereitung lag (was ich jedoch weniger glaube). Zusammen mit den Klößen und der Rotkraut muß ich es in der Summe aber wirklich als Genuß bezeichnen. Sehr lecker – aber hier in Deutschland wohl immer noch eher eine Seltenheit. Ich wüßte spontan jetzt nicht, wo man hier in der Gegend Pferdefleisch bekommen könnte. Obwohl bei uns in der Runde erwähnt wurde, daß es wohl in der Umgebung eine Pferdemetzgerei geben muß. Ich kann auf jeden Fall allen empfehlen, das ganze mal zu probieren – es ist wirklich mal etwas anderes. 🙂
Die nächste Stufe wäre dann wohl Hundefleisch – welches angeblich in einigen Gegenden der Schweiz zu bekommen sein soll. Aber ob ich das probieren sollte? Im Grunde genommen ein Tier wie jedes andere. Wer Schwein oder Rind isst, sollte vor Hunden, Pferden oder auch (um mal etwas ganz exotisches zu nehmen) Elefanten nicht zurückschrecken. Wiederspricht zwar unseren normalen Essgewohnheiten, aber probieren würde ich es. Das einzige wo ich mich wirklich zu zwingen müsste wären Spinnen, wie sie in gerösteter Form in einigen asiatischen Gegenden wie z.B. Kambodscha angeboten werden. Aber wer weiß – wenn ich mal die Gelegenheit bekomme, teste ich es vielleicht sogar. Soll ja angeblich „wie Hühnchen“ schmecken… 😉

8 thoughts on “Pferdesauerbraten [21.02.2007]

  1. Geschnetzeltes vom Bernhardiner á la Urs mit Rösti….

    Ich wußte zwar, das die Chinesen versuchen Bernhardiner wegen des hohen Fleischanteils zu importieren, aber das in der Schweiz, lt. Wiki, Hausschlachtungen von Hunden, und damit wohl auch der Verzehr, toleriert werden, das war mir gänzlich neu.
    Aber eigentlich kann man ja alles essen, was Beine hat. Siehe Rotenburg, dort gab es auch eine Spezialität vom Koch Armin Meiwes.

  2. In einigen Restaurants (meist eher Mexikanisch) war es mal eine Zeitlang „in“, Krokodil und Känguruh auf der Karte zu haben.
    Känguruh habe ich mal gegessen; kann mich aber leider nicht mehr genau an den Geschmack erinnern…

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