Bauernfrühstück im „Zeitgeist“ [02.08.2007]

Nachdem ich gestern ganz auf Mittagessen verzichtet hatte, um etwas früher in Richtung „blaues Wunder“ aufbrechen zu können, begaben wir uns heute (wohl auch auf meine leichte Kritik am Kantinenessen hin) mal in eine mir bisher unbekannte Location: Das „Zeitgeist“ an der Großenhainer Straße – einer kleinen Bar, die neben ihrem Essenangebot wohl soweit ich gesehen habe auch Livemusik und ähnliches bietet.

Die Küche dort besteht, das kann man wohl so sagen, aus bürgerlicher deutscher Küche. Das heutige Tagesangebot, Sülzfleisch mit Bratkartoffeln und Remouladensoße war bedauerlicherweise als wir um ca. 12.15 Uhr dort eintrafen bereits aus, so daß wir auf die Speisen á la Carte zurückgreifen mussten. Ich entschied mich recht schnell für das sogenannte Bauernfrühstück. Nachdem wir bestellt hatten, begann das warten. Der kleine Innenhof, das muß ich dazu noch sagen, in dem wir uns niedergelassen hatten, war als wir eintrafen recht gut besetzt und die meisten hatten wohl bereits vor uns bestellt, aber es vergingen während wir da saßen und alle um uns herum ihr essen bekamen, zahlten und gingen mehr als 45 Minuten. Der von einem meinem Begleiter scherzhaft geäußerte Vorschlag, wir hätten wohl schon heute früh um acht Uhr telefonisch vorbestellen sollen, schien sich als gar nicht mal so abwegig erweisen zu wollen. Während wir also da saßen und redeten, blätterten wir auch noch einmal durch die Karte, wobei ich auf einen Eintrag stieß, der mich etwas stutzen ließ:

Warum sollte jemand in einem Restaurant oder einer Kneipe Leitungswasser bestellen, welches sich dann aber nicht zum Verzehr eignet und dann auch noch 1,30 bzw. 2,20 €uronen kostet? Ein direkter Anwendungsfall kam mir trotz reichlichem Überlegens nicht in den Sinn.
Nach langem Warten war es dann endlich so weit und man servierte uns unsere bestellten Speisen. Ich will nicht sagen, daß sich das Warten gelohnt hat – dazu war die Zeit zu lange – aber das Gericht stellte sich doch als äußerst gelungen heraus.

Die Portion war wirklich reichlich und offensichtlich frisch zubereitet, was einen Teil der Wartezeit auch erklärt, und schmeckte wirklich vorzüglich, auch wenn ich ein paar weniger Kartoffeln und etwas mehr Rührei bevorzugt hätte – aber das sind eher persönliche Präferenzen. Wer Zeit hat, dem kann ich diese Speise also durchaus empfehlen.
Eigentlich hatten wir dem Wirt / Bedienenden gleich als er uns die Speisen brachte gesagt, daß wir zahlen wollten. Doch leider schien er uns vergessen zu haben und es bedurfte eine Erinnerung durch einen meiner Begleiter, der sich kurz ins Innere des Zeitgeist begab, daß er uns schließlich das bestellte Abzog. Das Bauernfrühstück schlug dabei 5,50 €uronen zu Buche, ein eigentlich ganz guter Preis und der Portionsgröße angemessen. Ich verzichtete jedoch auf Trinkgeld – denn dies wäre bei der langen Wartezeit meiner Meinung nach unangebracht gewesen. Abschließend möchte ich an dieser Stelle noch erwähnen, daß es sich bei dem hier beschriebenen auf einer einmaligen persönlichen Erfahrung handelt und daß dies nicht heißen soll, daß es dort immer so ist.
Nachtrag: Während unserer Gespräche berichtete man mir von einer Küche im Stadtteil Pieschen, in der Köche in Ausbildung kochen und man die dort fabrizierten Speisen den Gästen für 2 bis 3 €uronen anbietet – Verzehr auf eigene Gefahr allerdings. Hört sich interessant und fast schon etwas abenteuerlich an. Ich bezweifle zwar daß ich jemanden dazu überreden kann mich dort hin zu begleiten – aber diese zu testen würde mich schon einmal reizen. Mal schauen, ob es sich noch ergibt…

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4 Responses to “Bauernfrühstück im „Zeitgeist“ [02.08.2007]”

  1. hanfried sagt:

    Leitungswasser für den Hund ?

  2. JaBB sagt:

    Wäre eine gute Möglichkeit. Für Hundewasser würde ich aber glaube ich nicht so viele Euro ausgeben.

  3. Daniel sagt:

    Das ist doch absoluter Dummenfang! Leitungswasser muss in jeder Kneipe/jedem Restaurant auf Nachfrage kostenlos serviert werden und selbstverständlich ist unser heimisches Leitungswasser auch zum Verzehr geeignet. Tafelwasser wird ja auch zu einem, nicht unerheblichen Teil, aus Leitungswasser gewonnen.

    Mit dem Verantwortlichen dieser Speisekarte hätte ich diesbezüglich gerne mal eine kleine Diskussion geführt 🙂

  4. Was für ein Blödsinn…
    Es mag zwar gute Sitte sein, das man im Restaurant / Kaffee / Kneipe Leitungswasser üblicherweise umsonst bekommt, aber NIRGENDS steht das es kostenlos abgegeben werden muss. Genauso wie die Toilettengebühr für „nicht“ Gäste, muss ein Wirt garnix kostenlos, weil er das Hausrecht besitzt.
    Falls ich mich irren sollte, bin ich gerne bereit – auch im eigenen Interesse – mich eines besseren belehren zu lassen. Natürlich nur bei Darlegung der aktuellen Regelungen.

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