Gehacktesbrötchen [17.08.2007]

Heute ergab sich leider keine Gelegenheit zu einem Mittagessen, daher begab ich mich in eine Fleischerei und holte mir dort ein Gehacktesbrötchen.

Mit diesen Gehacktesbrötchen ist das natürlich so ein Ding. Ich habe viele Leute aus dem Ausland (nicht nur Amerikaner, Australier oder Menschen aus Asien) erlebt, die beim Anblick von mit Zwiebeln garnierten rohen Schweinegehacktes auf einem Brötchen etwas erschrocken, wenn nicht sogar angewiedert erschienen. Der Verzehr von rohen Fleisch ist in unserer modernen Industriegesellschaft doch etwas verpönt und nicht besonders weit verbreitet. Auch die Versicherung daß es sich dabei um frisches Fleisch handelt und keinerlei Gefahr besteht, daß man sich Salmonellen oder ähnliches holt bringt die wenigsten dazu, es einmal zu probieren. Ist das gemeine Gehacktesbrötchen wirklich eine typisch deutsche Erfindung? Schweine werden ja nicht nur hier Geschlachtet und auf die Idee das Fleisch auf ein Stück Brot oder Brötchen zu schmieren und zu verzehren ist man bestimmt nicht nur hier gekommen. Ich habe jedoch noch in keinem anderen europäischen Land – von Übersee einmal ganz abgesehen – etwas vergleichbares gesehen. Schon irgendwie seltsam. Also mir schmeckts – man darf dabei nur nicht unbedingt an die Kalorien denken. Und natürlich muß das Gehacktes dabei gut gewürzt sein, was bei meinem oben abgebildeten nicht unbedingt optimal der Fall war, aber der Hunger treibts rein… 😉

7 thoughts on “Gehacktesbrötchen [17.08.2007]

  1. darf mich hier anschließen, mir schmeckt sowas auch stets vorzüglich 😉

    Was mich wundert, dass sich gerade Amerikaner darüber echauffieren, die ja bekannt dafür sind, ihre Steaks auch noch fast roh zu verspeisen…

  2. Das Gehackte, auch Tatar genannt, ist keine deutsche Erfindung. Den mongolischen Reiterhorden unter Dschingis Chan wird nachgesagt das sie rohes Fleisch auf ihren Sätteln mürbe geritten haben. Also dann doch lieber ein Gehacktes (Hackepeter) Brötchen vom Fleischer.

  3. Tatar ist im Gegensatz zum Gehacktes auf dem Gehacktesbrötchen aber aus Rind, nicht aus Schwein. Das Wort tauchte übrigens das erste Mal im Roman „Kurier des Zaren“ von Jules Verne auf und basiert auf der von Thomas genannten Legende. Zwar wurden auch die Reiterhorden Dschingis Kahns als Tartaren bezeichnet, diese ließ sich aber eher auf das griechische Tartaros (Hölle) zurückführen. Die eigentlichen Tartaren sind ein Turkvolk, das in ganz Russland lebt, hauptsächlich aber in der Tatarstan siedelt.
    Klugscheiss

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