Spektrum – Sergej Lukianenko

Der Roman „Spektrum“ des russischen Authors Sergej Lukianenko war eher ein Spontankauf bei meinem Audiobook-Dealer Audible gewesen. Lukianenko gilt aber immerhin als aktuell erfolgreichster russischer Science-Fiction und Fantasy-Author und ist hier in Deutschland wohl vor allem durch seine Wächter-Romane (Wächter der Nacht, Wächter des Tages usw.) bekannt. Sein Werk „Spektrum“ ist ein 2002 entstandenes, aber erst 2007 hier in Deutschland erschienenes Einzelwerk aus dem Bereich Science-Fiction. In etwas mehr als zweinundzwanzigeinhalb Stunden, Spektrum ist eine ungekürzte Version des Originalromanes, berichtet das vom deutschen Synchronsprecher und Schauspieler David Nathan gesprochene Werk über eine nicht allzu ferne Zukunft, in der die Erde an ein Außerirdisches Teleportationsnetz angeschlossen wurde und den Menschen somit ermöglicht, in nur wenigen Sekunden zu unzähligen Planeten in der Galaxis reisen zu können. Die außerirdischen Wächter (genannt „Schließer“) dieser Tore erwarten als Bezahlung nur eine Geschichte vom Reisenden erzählt zu bekommen. Allerdings läuft jeder Reisende Gefahr, auf einer fremden Welt zu stranden, denn wenn die Geschichte nicht gefällt, verweigern diese Wächter die Weiterreise.
Hauptprotagonist des Romans ist der moskauer Privatdetektiv Martin Dugin, der bereits viele solcher Reisen hinter sich hat, bekommt in dieser Geschichte den Auftrag ein junges Mädchen zu finden, daß durch eines dieser Sternentore von der Erde fortgelaufen ist. Der Anfangs recht einfach erscheinende Auftrag entwickelt sich jedoch ziemlich schnell zu einem rasanten und geheimnisvollen Abenteuer durch fremde Welten und in fremde Zivilisationen, denn das Mädchen scheint mehr als nur einmal irgendwo angekommen zu sein.
Lukianenko versteht es auf wunderbare Art, den einzelnen Charakteren und Welten seines Romanes eine ziemliche Tiefe zu verleihen, indem er sie sehr detailreich beschreibt. Hinzu kommen die oftmals in philosophische Überlegungen über Gott, die Welt und die Bedeutung des Einzelnen im Universum abgleitende Dialoge und als Wegzoll erzählten Geschichten, die der Geschichte einen größeren Rahmen gibt und die eigentliche Erzählung oftmals nebensächlich wirken lässt. Ich habe mich die gesamte Hörzeit über wirklich keinen Moment lang wirklich gelangweilt, was wohl aber auch an dem Sprecher David Nathan lag, der durch seine Erzählweise der Geschichte eine sehr schöne Dynamik verleiht.
Alles in allem muß ich Spektrum als den wohl besten und tiefgehensten SF-Roman bezeichnen, den ich in den letzten Jahren gelesen habe – ich war sehr gefesselt und begeistert. Hat Lust auf weitere Werke dieses Authors gemacht.

Meine Wertung: 3 von 3 Sternen

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