Personen im Gleis

Zur Rückfahrt noch Köln nach einer Familienfeier in Nordhessen durfte ich heute wieder die Dienste der Deutsche Bahn AG in Anspruch nehmen. Bis Fulda lief verlief die Fahrt dann auch noch normal – aber leider nur bis dort. Als ich auf meinem Abfahrtgleis ankam, konnte ich bereits auf der Anzeigetafel lesen, dass es mal wieder zu 15 Minuten kommt. Angeblich wegen „Personen im Gleis“ vor Leipzig wie man uns über die Lautsprecher verkündete.

Verpsätung in Fulda

Als der Zug dann sechzehn Minuten nach dem ursprünglichen Abfahrtzeitpunkt endlich den Bahnsteig erreichte, erlebte ich mal wieder die Situation die ich fast noch mehr hasse als Verspätungen: Exreme Überfüllung des Intercity-Zuges. Ich konnte bereits durch die Fenster beobachten, dass die Leute bereits in den Gängen standen und als ich einstieg standen die Leute bereits neben der Tür. Daher entschloss ich mich dazu, mir gleich hinter der Tür einen Stehplatz zu suchen und die Fahrt im Stehen zu absolvieren. Für 46 Euro (eine Strecke mit Bahncard 50) hätte ich eigentlich zumindest einen Sitzplatz erwartet.

InterCity überfüllt

Und auf den Boden setzen fiel aufgrund des Regenwetters und dem entsprechenden nassen Zustand ebenfalls aus. Erst als wir nach etwas über einer Stunde schließlich mit 19 Minuten Verspätung den Frankfurter Hauptbahnhof erreichten, entspannte sich der Zustand etwas und ich konnte bis Frankfurt-Flughafen Fernbahnhof noch einen Sitzplatz ergattern.
Auf dem Fernbahnhof des Flughafens hätte ich zwar noch den direkten Anschlußzug erreicht – er wartete am Bahnsteig gegenüber. Doch auch hier konnte ich bereits von außen erkennen, dass der Zug vollkommen überfüllt war. Noch eine Stunde im Gang stehen? Nein Danke! Zum Glück hatte ich von einem der Schaffner im IC erfahren, dass im 19:24 Uhr ein weiterer ICE vom Gleis 7 bis Köln Messe-Deutz fuhr. So entschloss ich die paar Minuten zu warten und diese Möglichkeit zu wählen. Von Messe-Deutz aus kann ich außerdem ohne Umsteigen mit der S-Bahn zu meiner Zielhaltestelle erreichen – das floß natürlich mit in meine Entscheidung ein.

ICE 928 - Frankfurt Flughafen

Prinzipiell erwies sich meine kleine Wartestrategie als Vorteilhaft, denn der zweite ICE war glücklicherweise nur mäßig gefüllt und ich konnte ohne Probleme einen Sitzplatz ergattern, wenn auch leider nicht an einem Tisch. Trotzdem packte ich mein Notebook aus, stellte es auf das ausklappbare Tischchen und nutzte die Fahrtzeit noch etwas produktiv. Dabei kam es auf halber Strecke zu einem Vorfall, der mich fast mein Macbook Pro gekostet hätte: Mein Vordermann, ein älterer Mann, ließ den Sitz ungebremst nach hinten fallen, wobei die Lehne sich natürlich entsprechend mit neigte, nicht aber das Ausklapptischchen. Hätte das Notebook ein paar Millimeter weiter hinten gestanden, hätte diese Rücksichtslose und unbedachte Aktion wohl das Display horizontal gefaltet. Was ich dann gemacht hätte, kann ich nicht sagen. Aber es dauert relativ lange bis so Titan-Aluminium-Notebook aus einer Schädeldecke herausgeeitert ist… 😉 (Natürlich wäre der Vorfall über die Versicherung gelaufen, so weit habe ich mich noch unter Kontrolle – also keine Angst…)
Seien wir mal ehrlich: Jeder der schon einmal zweite Klasse Zug gefahren oder mit dem Flugzeug geflogen ist weiss genau, dass die Sitzabstände nicht besonders Vorteilhaft gewählt sind. Warum gibt es immer noch Leute, die ohne Rücksicht auf den hinter ihm (oder ihr) sitzenden Fahrgast den Sitz zurückklappen? Werde ich wohl nie ganz verstehen. Aber kommen wir zurück zur Zugfahrt: Während wir auf dem Weg nach Köln-Deutz waren, wurde uns mitgeteilt dass man nicht mit voller Geschwindigkeit fahren könne, da ein vor uns fahrender Zug aufgrund eines Triebwagenschadens ebenfalls langsamer fahren musste. Dadurch ergab sich noch einmal eine Verspätung von elf Minuten, so dass sich in der Summe genau 30 Minuten Gesamtverspätung ergab – die Verzögerung während des späteren Zuges bereits herausgerechnet. Da ich mit so etwas rechne (und weil ich nicht bereits am Montag um 4:30 Uhr aufstehen will um den Zug um kurz nach fünf zu erreichen), fahre ich ja auch immer am Sonntag bereits zurück…

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