Impressionen vom Winter Tollwood 2010

Gestern Abend ließen wir uns dazu hinreißen, dem hiesigen Tollwood Festival auf der Theresienwiese einen Besuch abzustatten. Im Jahre 1988 wurde das erste Tollwood Musikfestival im Sommer im Olympiapark Süd hier in München veranstaltet und findet seit 1991 auch im Winter statt. Nach einem heftigen Schneesturm im Jahre 1999 auf dem alten Veranstaltungsort in der Arnulfstraße, bei dem das Festival heftig in Mitleidenschaft gezogen wurde, zog die winterliche Veranstaltung im Jahre 2000 auf die Theresienwiese um, wo sie heute noch stattfindet. Ein weiterer Bonus im Winter ist der zusätzlich stattfindende Weihnachtsmarkt, der für uns auch der Hauptgrund war dieser Veranstaltung einen Besuch abzustatten. Im Winter findet Tollwood vom ersten Adventssonntag bis Neujahr statt, wobei der Weihnachtsmarkt mit dem 23ten Dezember endet.

Tollwood
Tollwood Logo

Direkt am Ausgang des U-Bahnhof Theresienwiese (Linie 5) trafen wir erst einmal auf einige Lichttürme, einer Kunstinstallation die vielen Besuchern als Fotomotiv diente. Daneben fanden wir eine Tafel, auf der die einzelnen Veranstaltungen in den verschiedenen Zelten aufgezeigt wurden.

Lichttürme Heute auf Tollwood
Links: Lichttürme – Rechts: Veranstaltungshinweise

Skulptur
Skulptur

Dabei fiel mir auf, dass nicht alle Zelte für Musik reserviert waren, viel mehr umfasste das Angebot ein breites Spektrum an Kunst- und Zerstreuungsangeboten. Neben zwei Orten mit Essensangeboten las ich von Comedy, Theater, Musik über Akrobaten bis hin zu Kinderangeboten und einem Vorlesezelt – ein extrem breites Angebot an Kultur das wirklich für jeden Geschmack etwas zu bieten schien.
Unser Augenmerk lag aber primär auf den Aussenangeboten. Und was die Buden angeht war dieses deutlich alternativ angehauchte Weihnachtsmarkt wirklich viel zu bieten.

Capi-Club Feuerzangebowle
Links: Capi-Club – Rechts: Feuerzangenbowle

Neben zahlreichen Getränkeangeboten wie den hier gezeigtem Capi-Club, der neben Mixgetränken natürlich auch mit Glühwein aufwartete oder diesem Feuerzangenbowlen-Stand fanden sich auch reichlich amüsant betitelte Angebote. Da fanden sich zum Beispiel die Schräglage, das Hölleneck die Bärenhöhle oder die Schwedenbar.

Schräglage Hölleneck
Links: Schräglage – Rechts: Hölleneck

Bärenhöhle Schwedenbar
Links: Bärenhöhle – Rechts: Schwedenbar

Met
Met Amensis

Dass das Angebot solcher Lokalitäten natürlich primär aus alkoholischen Getränken verschiedenster Ausprägung bestand brauche ich wohl kaum noch zu erwähnen. Auch wenn mir durchaus bewusst ist, dass Alkohol nicht wirklich zum aufwärmen bei niedrigen Temperaturen eignet schien dass die meisten Besucher nicht wirklich zu kümmern. Viel mehr wurde fröhlich dem Glühwein, heißen Caipirinha, heißem Eier- oder Schokopunsch, heißem Met oder anderen Kreationen gefrönt. Da wir jedoch morgen arbeiten wollten und teilweise noch mit dem Auto fahren wollten, hielten wir uns jedoch natürlich etwas zurück.
Neben Getränkeangeboten fanden sich natürlich auch passend dazu reichlich Essensangebote aus aller Welt. Im Freien sah ich unter anderem Buden wie die Türken Oase mit Döner und Lahmacun, eine Pizza Hütte mit Holzofenpizza, Die Kartoffel-Reiberei mit verschiedenen Kartoffel-Reibekuchen

Türken Oase Pizza Hütte - Holzofenpizza
Links: Türken Oase – Rechte: Pizza Hütte

Die Kartoffel-Reiberei
Die Kartoffel-Reiberei

oder die Bratwursthütte an der wir erst einmal unseren abendlichen Hunger stillten. Ich entschied mich dabei für einen 1/2 Meter Bratwurst zum Preis von vier Euro.

Bratwursthütte
Oben: Bratwursthütte – Unten: Pommestüten-Figur an der Bratwursthütte
Pommestüte

1/2 Meter Bratwurst
1/2 Meter Bratwurst

Die dünne, in der Mitte zerbrochen im Baguette servierte Bratwurst erwies sich als recht lecker, vom Preis-Leistungsverhältnis fand ich es absolut in Ordnung.
In einem der Zelte fanden sich aber noch viel exotischere Angebote, die mich teilweise noch weitaus mehr interessiert hätten.

Berberhaus Master Fu - Chinesische Garküche
Links: Berberhaus – Rechts: Master Fu – Chinesische Garküche

African Cuisine Die Griechin
Links: African Cuisine – Rechts: Die Griechin

Chada Thai Siam Thai-Suppen
Links: Chada Thai Thailändische Spezialitäten – Rechts: Siam Nudeln Thai-Suppen

Beim Berberhaus bot man z.B. Hanfteigtaschen an, Master Fu, eine chinesiche Garküche, hatte einige Live im Wok gebratene Asiagerichte und in der African Cuisine fanden sich Speisen mit Springbock oder afrikanische Teigtaschen. Außerdem gab es bei Die Griechin mit Gyros und anderen Spezialitäten aus dem südöstlichen Mittelmeerraum sowie mit Chad Thai und Siam Nudeln einige thailändische Angebote. Ein weiterer Bonus wäre es gewesen, dass man sich mit etwas Glück hier noch an einen der Tische hätte setzen können. Aber wie gesagt: Nur mit etwas Glück, denn in der wohligen Wärme des Zeltes war es natürlich brechend voll.
An so gut wie jedem der Essensstände hing im übrigen ein Schild, welches anzeigte dass Tollwood eine „gentechnikfreie Zone“ sei. Na dass der Begriff von „Gentechnikfrei“ nicht zu genau so einem abgedroschenen Marketingbegriff wie „light“, „bio“ und ähnliches verkommt. Dank einiger finanzieller Nachhilfe durch Lobbyisten erlassenen EU-Bestimmungen kann man dannwahrscheinlich wieder viel darunter verstehen, nur nicht das was der Verbraucher eigentlich erwartet. 😉 Aber den Aussagen hier schenkte ich natürlich durchaus Glauben.

Tollwood - gentechnikfreie Zone

Abschließend sei natürlich noch zu erwähnen, dass der Tollwood Weihnachtsmarkt natürlich nicht nur aus Essens- und Getränkeständen besteht – auch wenn ich den Eindruck hatte das diese überwiegten. Auch für den Einkauf mehr oder origineller Weihnachtsgeschenke findet sich einiges.

Giraffenstand Ausstiegsturm
Handshake

Wäre es nicht so klirrend kalt gewesen, hätten wir mit Sicherheit noch etwas mehr Zeit auf dem Festival verbracht, aber da nicht nur mir langsam die Zehen abzufrieren begannen entschieden wir uns schließlich dazu, unserem Besuch langsam zum Ende kommen zu lassen. Als kleinen Snack zum Abschluß holte ich mir noch eine Scharfe Rote, eine angeblich besonders pikante Bratwurst an einem Stand der Metzgerei Forche auf dem Weg zum Ausgang / Parkplatz.

Forche Bratwurst Forches Scharfe rote Bratwurst

Für 3,50 Euro ein wirklich angenehm scharf gewürzte Wurstzubereitung – bis auf die eigentlich nicht mehr unbedingt notwendigen zusätzlichen Kalorien bereute ich diesen Spontankauf wirklich nicht.

Unseren Besuch auf dem Tollwood hat mir wirklich sehr gut gefallen was ich hier gesehen habe – ich kann diese Veranstaltung jedem Besucher in München vorbehaltlos weiterempfehlen – dem aktuellen Wetter angepasste Kleidung natürlich vorausgesetzt…

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