6 aus 49 – ein weiterer Kaltanruf

Seit über einem Jahr ist es ruhig bei mir an der Cold-Call-Front gewesen. Doch heute war es mal wieder so weit, eine nette Dame mit recht professionellen Auftreten am Telefon rief mich mit unterdrückter Rufnummer aus einem Callcenter – ich hörte die Stimmen der anderen Anrufer im Hintergrund – an. Ich wäre einer von nur 350 ausgewählten Deutschen die an einer Sonderspiel mit 24 voll ausgefüllten Tippscheinen gleichzeitig für nur 14,79 Euro pro Woche (was natürlich besser klingt als 59,16 Euro im Monat) teilnehmen können – und alles mit Super6 und Spiel 77. Für 24 voll ausgefüllte Tippscheine mit diesem Optionen würde ich ja mehr als 1000 Euro zahlen wenn ich sie privat an einer Lotto-Annahmestelle abgeben würde – und die Spielzeit sei auch nur auf 3 Monate begrenzt. Vor zwei Wochen hätte ich eine Einladung erhalten, die jedoch an meine alte Jenaer Adresse ging wie sich schnell heraus stellte. Also stammt mein Eintrag auf dieser (womöglich gekauften) Adressliste noch aus dieser Zeit.
Eigentlich hätte ich hier schon abbrechen können, doch ich hörte mir erst einmal an wie sie verlockend und mit Engelszungen von garantierten Gewinnen sprach und es ja nur die Frage sei was ich mit den zwei- oder dreitausend Euro machen würde die ich bestimmt erspielen würde. Auf meine Rückfrage um welche Gesellschaft es sich handele die das Ganze hier anbieten würde sagte man mir dass es sich um 6 aus 49, also die Staatliche Lottogesellschaft handeln würde – was ich aber nicht so recht glauben kann. Hier hätten die Infomaterialien geholfen, die ja nun nach Jena und damit ins Nirwana gegangen waren. Auf die unterdrückte Rufnummer angesprochen gab sich die Anruferin verwundert und meinte dass die Nummer eigentlich angezeigt werden sollte. Sie gab mir sogar ihren Namen und eine 01805-Rufnummer für Rückruf und Fragen. Klang alles wirklich sehr professionell und daher ich spielte das Spiel daher auch noch einen kleinen Moment weiter mit. Als neue Adresse gab ich meine inzwischen schon wieder veraltete bei Frankfurt an, dann jedoch wollte sie meine Kontodaten haben. An dieser Stelle brach ich das Ganze dann ab – niemand kann mir erzählen dass man für das Zusenden von Informationsmaterial eine Kontoverbindung benötigt. Sie versuchte noch ein letztes Mal mich umzustimmen, doch ich blieb hart und beendete das Gespräch schließlich.
Es mag ja sein dass alles was die Frau mir da am Telefon erzählt hat stimmte und ich so eine Chance vertan habe – aber ich traue nun mal prinzipiell keinen Anrufen mit unterdrückter Rufnummer aus irgend welchen Call-Centern. Und Anrufe von Lotto-Anbietern aller Art hatte ich ja schon zur Genüge gehabt – auch wenn ich zugeben muss dass dieser wirklich zu den professionell geführteren zählte. So verlockend es auch klang – da siegte auch dieses Mal der gesunde Menschenverstand bei mir über die Gier nach möglichen Gewinnen. Und das wird auch in Zukunft so bleiben.

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