Anruf von +49 21186826005488

Gerade erhielt ich einen Anruf von der der Rufnummer +49 21186826005488. Am anderen Ende meldete sich ein Herr Dieter Heck, der sich als Mitarbeiter vom Axel-Springer-Verlag ausgab. Für einen so deutsch klingenden Namen hatte der Anrufer jedoch einen recht klar erkennbare, ich schätze mal südosteuropäischen oder nahöstlichen Akzent, was mich natürlich sofort stutzig machte. Er erzählte mir ich hätte angeblich vor etwa 8 Monaten im Internet an einem Gewinnspiel teilgenommen – wobei er suggestiv mehrfach fragte, ob ich mich denn nicht erinnern würde und dabei so eine URL ähnlich www.teures-auto-gewinnen.de oder so nannte, eine Webadresse die ich mit 100%tiger Sicherheit nie ansurfen würde und dort noch weniger irgend welche Gewinnspielformulare ausfüllen würde. Das war nach dem Namen schon der zweite Fehler. Weiter erzählte der Anrufer, ich wäre jetzt in die Endauslosung gekommen. Erster Preis wäre ein Audi A6, zweiter Preis ein Mini-Cooper, dritter Preis eine teure Einbauküche von Mediamarkt, vierter Preis eine Reise in ein Fünf-Sterne-Hotel und danach gäbe es dann irgend welche Sachpreise. Und alles wäre vollkommen kostenlos wie er mir gleich mehrfach versicherte. Dabei baute er geschickt meinen vollen Namen, die korrekte Adresse, die korrekte Postleitzahl und den Ort sowie mein Geburtsmonat und Jahr mit in seinen Redeschwall ein. Ich dachte mir zwar zu diesem Zeitpunkt schon, worauf das hinaus laufen würde, doch ich wollte nicht sofort auflegen und mir die Sache erst einmal anhören und darüber berichten zu können. Nach und nach fragte er für jeden der Preise, ob ich den Sachpreis oder einen Geld-Gegenwert haben wolle, was ich um das Gespräch voran zu bringen auch erst einmal beantwortete. Dann kündigte er an, mich gleich weiter zu leiten um meine Daten von einer zweiten Abteilung bestätigen zu lassen und fragte schließlich, ob ich noch bei der Sparkasse wäre – das wären die Daten die ich angeblich damals bei diesem Gewinnspiel angegeben hätte. Da ich in meinem Leben kein Konto bei einer Sparkasse besessen habe, war dies schließlich der Punkt an dem ich die Notbremse zog. Zwar bedrängte er mich, meine Kontoverbindung preis zu geben, da man die Gewinne, die mir angeblich ja so gut wie sicher wären, irgend wo hin überweisen müsse. Und es wäre alles kostenlos. Er lamentiert, dass ich bestimmt mal Abonnent von Stern oder einer anderen Springer-Zeitschrift gewesen und die Bankverbindung daher rühren würde – was auch definitiv nicht der Fall gewesen ist. Ich habe seit mindestens 10 Jahren keine einzige Zeitschrift abonniert. Gut, Sparkasse ist natürlich, wenn man raten muss, eine Bank mit einer extrem hohen Wahrscheinlichkeit eines Treffers – aber eben nicht bei mir. Also beendete ich das Gespräch ohne weitere Kommentare – sobald es um so sensible Dinge wie Bankdaten geht wird es aus meiner Sicht zu gefährlich.
Auch wenn die Masche mit „… man habe an einem Gewinnspiel teilgenommen…“ nicht neu ist – in meiner Liste von fast 30 dokumentierten Anrufen dieser Art bei mir sind einige davon – war dieser Anruf in seiner Perfidität wirklich neu. Auch wenn mir aufgrund der Tatsache dass ich nie an irgend welchen Gewinnspielen teilnehme klar sein musste, dass dieser Anruf nur ein weiterer Versuch war an meine Bankdaten zu kommen und mir letztlich das Geld aus der Tasche zu ziehen, muss ich doch zugeben dass die Aussicht auf ein Auto oder Geld mich dieses Mal zumindest für Sekundenbruchteile unterbewusst schwanken ließ. Aber spätestens der Fehler mit den Bankverbindung hat mich dann glücklicherweise gänzlich zurück in die Realität geholt.
Natürlich habe ich keine Ahnung worauf das Ganze letztlich hinaus lief, ich vermute aber mal dass ich ein Abonnement hätte abschließen müssen um am Gewinnspiel teilzunehmen. Vielleicht wären aber auch einfach unberechtigte Abbuchungen vom Konto geschehen, die ich hätte zurückbuchen lassen müssen. Ich bin mir aber sicher dass ich hier nie und nimmer auch nur den Hauch einer Chance gehabt hätte, irgend etwas zu gewinnen. Letztlich geht es den Hintermännern solcher durch dubiose Call-Center vorgenommenen Anrufe ja nur darum, andere mit immer aufgefeilteren Methoden abzuzocken. Erschreckend finde ich letztlich nur, dass man bei der Adresshändler-Mafia inzwischen auch scheinbar an meine Münchner Adresse gekommen ist – und das obwohl mich mich bereits vor Jahren in die Robinsonliste eingetragen habe und meines Wissens auch in keinem Telefonbuch zu finden bin. 🙁
Vielleicht liege ich falsch, aber ich rate bei Anrufen dieser Art auf jeden Fall zur Vorsicht. Sollte jemand mehr Infos zu dieser Masche haben, würde ich mich über ein diesbezügliches Kommentar sehr freuen.

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