Wildschwein-Gulasch mir Rotkraut & Spätzle – das Rezept
Heute wollte ich nun endlich mal kochtechnisch an Wild versuchen und hatte mir dazu gestern bereits ein wenig Wildschweinfleisch besorgt. Mit acht Euro für ein halbes Kilo ist das zwar nicht gerade günstig, aber das war es mir wert. Daraus sollte heute nun ein Gulasch entstehen und bei der Suche nach einem passendem Rezept stellte ich fest, dass es viele Wege gab ein solches Gericht zuzubereiten. Also suchte ich mir verschiedene Aspekte zusammen und kombinierte mir ein eigenes Rezept, das ich heute erfolgreich ausprobieren konnte. Gemüse und Sättigungsbeilage dazu sind natürlich variabel – hier sind z.B. Klöße, Semmelknödel, Spätzle oder Kartoffeln bzw Rotkraut, Blumenkohl, Rosenkohl und auch Sauerkraut denkbar. Ich entschied mich für die klassische Kombination aus Spätzle und Rotkraut. Und das Ergebnis war wirklich sehr gelungen, so dass ich es natürlich nicht versäumen möchte, das Rezept hier einmal kurz in der gewohnten Form vorzustellen.
Was brauchen wir also für 2-3 Portionen?
Zum Würzen Salz, Pfeffer, Majoran & Thymian
sowie etwas Butter zum anbraten.
Beginnen wir nun damit, die Zwiebel zu schälen und zu zerkleinern – ich verwendete dazu meine kleine manuelle Küchenmaschine (Blitzhacker), alternativ kann man natürlich auch ein Messer verwenden.
Dann waschen wir das Wildschweinfleisch gründlich, tupfen es trocken
und zerkleinern es in mundgerechtere Stücke.
In einer größeren Pfanne erhitzen wir nun die beiden Esslöffel Rapskernöl auf erhöhter Stufe
und braten das Wildschweinfleisch darin scharf an.
Parallel erhitzen wir den Wildschweinfond und halten ihn warm.
Das Fleisch würzen wir nun großzügig mit Salz, Pfeffer, Majoran und Thymian
und braten die zerkleinerten Zwiebeln dann ebenfalls mit an.
Nun ist es auch an der Zeit, die zweieinhalb Esslöffel Tomatenmark mit hinzu zu geben
und es ebenfalls mit anzuschwitzen.
Außerdem streuen wir das Mehl mit ein und braten es ebenfalls mit an.
Wenig später ist es dann an der Zeit, den Wein nach und nach aufzugießen
und jeweils komplett einkochen zu lassen.
Ist dies geschehen, können wir auch die Lorbeerblätter und die Nelken mit in die Pfanne geben
und gießen etwas vom Wildfond hinzu
um alles dann für eine bis eineinviertel Stunden auf reduzierter Stufe vor sich hin schmoren lassen.
In der Zwischenzeit waschen wir die Champignons
und reinigen die Pfifferlinge mit einem feuchten Tuch,
dann vierteln wir die Champignons
und zerkleinern auch die Pfifferlinge etwas.
Während der Vorbereitung der Pilze sollten wir natürlich nicht vergessen, immer wieder etwas vom Wildfond nachzugießen
und das ganze auch immer wieder gut umzurühren.
In einer kleinen Pfanne schmelzen wir nun etwas Butter oder Margarine
und lassen den Speck darin gründlich aus.
Dann entnehmen wir den angebratenen Speck
und braten die Pilze im verbliebenen Fett für drei bis vier Minuten an, wobei wir sie mit etwas Salz und Pfeffer würzen.
sowie die angebratenen Pilze hinzu
und rühren schließlich die beiden Esslöffel Creme double unter
um alles dann weiter köcheln zu lassen.
In einer weiteren Pfanne schmelzen wir dann wieder etwas Butter
und braten die Spätzle darin für etwas 5 bis 6 Minuten darin an.
Außerdem bereiten wir den Rotkohl gemäß Packungsbeschreibung zu.
Nachdem wir dann die Lorbeerblätter aus der Gulaschzubereitung entfernt haben
können wir das Gericht schließlich servieren und genießen.
Die Kombination aus geschmorten Wildschwein-Fleisch mit gut durchgebratenen Pilzen in der unglaublich sahnigen und gleichzeitig angenehm würzigen Sauce erwies sich schon mal als überaus gelungen und für meinen ersten Versuch mit Wildfleisch dieser Art als wirklich großer Erfolg. Gemeinsam mit den angebratenen Spätzle und dem würzigen Rotkraut ein wirklich sehr gelungenes und dabei nicht sonderlich aufwändiges Gericht, dass ich wirklich sehr genoss und vorbehaltlos weiter empfehlen kann.
Was die Nährwerte angeht, handelte sich hierbei jedoch nicht gerade um ein leichte Zubereitung. Meiner Kalkulation nach komme ich auf 1700kcal für die gesamte Zubereitung, das heißt aufgeteilt auf 2 Portionen auf 850kcal, bei 3 Portionen sind es immer noch 567kcal pro Portion. Dabei ist es weder die Creme double noch das Wildschweinfleisch, welche die Werte nach oben treibt, sondern eher die Kombination aus Eier-Spätzle und allen anderen Komponenten. Aber für einen Sonntag war es mir das einfach mal wert – so lange man solche kalorienreichen Gerichte nicht zu Regel werden lässt, geht das hin und wieder schon einmal.
Guten Appetit
Whow, das sieht sehr gut aus! Freut mich dass Du Deine Kocherfahrungen nun auch auf Wildgerichte erweiterst. Ich hätte das Gericht auch nicht viel anders zubereitet. Eine kleine Abwandlung kann ich Dir aber noch empfehlen: Man kann dem Wildfleisch einen raffinierteren Touch verleihen indem man etwas Zimt und unter Umständen sogar ein kleines Stück Zartbitter Schokolade an die Sauce gibt. Portwein und ganz wenig guter ( alter ) Balsamico Essig heben zuletzt das Aroma nochmals 🙂 Außerdem kommt mei mir immer etwas Knoblauch dran, aber der gehört in unserer Familie sowieso überall hinein *gg* außer in die Marmelade…
Ach, a propos Marmelade… anstelle des Balsamico Essigs kann man die Sauce auch mit Preiselbeeren oder ( vor allem bei Wildgeflügel ) mit Orangenmarmelade verfeinern.
Alles schon gekocht und für gut befunden.
Die Preiselbeer-Marmelade habe ich ja zusammen mit einer eingelegten Birne noch zusätzlich beigelegt.
Zimt und Zartbitterschokolade klingen zwar ungewöhnlich, könnte ich mir an Wild aber durchaus vorstellen.
Portwein ist mir zum trinken zu heftig, aber zum kochen kann ich mir ja mal ein kleines Fläschchen kaufen. Aber dann steht er halt rum – aber auf der anderen Seite wird so etwas bei dem Alkoholgehalt auch nicht so schnell schlecht.
Knoblauch habe ich überlegt, aber in diesem Fall bewusst verzichtet – gerade weil man mir ja schon vorgeworfen hat, dass ich an alles immer Knobi machen würde.
Besonders fand ich hierbei noch die Verwendung von Creme double, die gibt dem ganzen so ewas leicht sahniges – ganz anders als Creme fraiche oder Creme legere – bei entsprechendem Plus an Kalorien natürlich. 😉
Ja, so eine Flasche Portwein, eine Flasche Sherry und vielleicht noch normaler Rotwein stehen bei mir immer im Schrank- nur für Kochzwecke da ich ebenfalls kein Weintrinker bin.Aber zum Verfeinern von Saucen leisten diese Spirituosen stets gute Dienste.Ich flambiere auch ein Gericht mal ganz gerne.
( Auch wenn Gerichte wie Filet Cognac vielleicht sehr Retro sind, meine Familie steht darauf )
Und P.S. wer keinen Knoblauch mag kann ihn ja auch einfach weglassen *gg*