Flygande Jacob (Fliegender Jakob) – das Rezept

Heute wollte ich mich mal wieder der schwedischen Küche zuwenden, die noch weitaus mehr zu bieten hat als Köttbullar, das ich ja bereits in diesem Rezept einmal vorgestellt hatte oder dem ebenfalls bereits hier im Blog gezeigten Rezept für Schwedischen Lachskuchen (aka. Schwedenpizza). Ein weiteres, in Deutschland wohl eher unbekanntes Gericht aus diesem Land ist der Flygande Jacob, zu Deutsch Fliegender Jakob, das nach seinem Erfinder Ove Jacobsson benannt wurde, einem Mitarbeiter einer Frachtflug-Firma, der das zugehörige Rezept im Jahr 1976 das erste Mal im schwedischen Kochmagazin Allt om mat veröffentlicht hatte. Seit dieser Zeit hat es schnell viele Liebhaber dort gewonnen und gehört inzwischen sozusagen zur Landesküche von Schweden. Die verwendeten Zutaten sind zwar nicht gerade typisch für skandinavische Länder, aber ergeben dennoch ein Gericht, das sich als wirklich sehr empfehlenswert herausstellte. Daher möchte ich es natürlich nicht versäumen, das zugehörige Rezept hier einmal in gewohnter Form einmal kurz vorzustellen.

Was benötigen wir also für 4 Portionen?

1 große Zwiebel
01 - Zutat Zwiebel / Ingredient onion

500g Hähnchenbrust
02 - Zutat Hähnchenbrust / Ingredient chicken breast

250g Champignons
03 - Zutat Champignons / Ingredient mushrooms

100g gewürfelten Speck
04 - Zutat Speck / Ingredient bacon

1 Becher Schlagsahne (200g)
05 - Zutat Schlagsahne / Ingredient whipping cream

1 Becher Creme fraiche mit Kräutern (150g)
06 - Zutat Creme fraiche Kräuter / Ingredient herb creme fraiche

4-5 Esslöffel Ketchup
07 - Zutat Ketchup / Ingredient ketchup

Süße Chilisauce
08 - Zutat süße Chili-Sauce / Ingredient sweet chili sauce

etwas Soja-Sauce
09 - Zutat Soja-Sauce / Ingredient soy sauce

Chili-Flocken
10 - Zutat Chili-Flocken / Ingredient chili flakes

ein gestrichener Esslöffel Garam Masala (indische Würzmischung)
11 - Zutat Garam Masala / Ingredient garam masala

2 Bananen
12 - Zutat Banane / Ingredient bananas

50g geröstete & gesalzene Erdnüsse
13 - Zutat Erdnüsse / Ingredient peanuts

2 Esslöffel Erdnussöl
14 - Zutat Erdnussöl / Ingredient peanut oil

250g Basamati-Reis
15 - Zutat Basmati-Reis / Ingredient basmati rice

Sowie etwas Salz & Pfeffer
und etwas Olivenöl

Beginnen wir nun also damit, die einzelnen Zutaten vorzubereiten. Wir schälen und würfeln also zunächst einmal die Zwiebel.
16 - Zwiebel würfeln / Dice onion

Außerdem reinigen wir die Champignons,
17 - Champignons abspülen / Clean mushrooms

entfernen die trockenen Stielenden
18 - Stielende entfernen / Remove stalk

und schneiden sie schließlich in Scheiben.
19 - Champignons in Scheiben schneiden / Cut mushrooms in slices

Diese Scheiben braten wir dann in einer Pfanne mit ein wenig Olivenöl portionsweise an
20 - Champignons anbraten / Brown mushrooms

und legen sie dann erst einmal bei Seite.
21 - Champignons bei Seite legen / Put mushrooms aside

Danach waschen wir die Hähnchenbrüste, tupfen sie trocken
22 - Hähnchenbrust waschen / Wash chicken breast

und schneiden sie in mundgerechte Stücke
23 - Hähnchenbrust würfeln / Dice chicken breast

um sie anschließend rundherum mit etwas Pfeffer und Salz zu würzen.
24 - Mit Pfeffer & Salz würzen / Season with salt & pepper

In einer Pfanne erhitzen wir dann die beiden Esslöffel Erdnuss-Öl,
25 - Erdnussöl erhitzen / Heat up peanut oil

geben die gewürfelte Hähnchenbrust hinein
26 - Hähnchenbrust in Pfanne geben / Put chicken breast in pan

und braten sie rundherum gründlich an
27 - Rundherum anbraten / Roast chicken breast

um sie dann ebenfalls wieder zu entnehmen und bei Seite zu stellen.
28 - Hähnchenbrust bei Seite stellen / Put chicken breast aside

Anschließend lassen wir den Speck im verbliebenen Bratenfett aus
29 - Speck anbraten / Roast bacon

und dünsten dann die gewürfelte Zwiebel gemeinsam mit dem Speck an.
30 - Zwiebel anschwitzen / Braise onion

Sobald die Zwiebel glasig angedünstet ist, löschen wir alles mit der Schlagsahne ab,
31 - Mit Schlagsahne ablöschen / Deglaze with whipping cream

heben die Creme fraiche unter,
32 - Creme fraiche dazu geben / Stir in creme fraiche

geben einen Schuss Sojasauce hinzu
33 - Sojasauce addieren / Add soy sauce

und rühren schließlich die vier Esslöffel Ketchup ein.
34 - Ketchup einrühren / Stir in ketchup

Während wir alles kurz aufkochen lassen, geben wir einen kräftigen Schuss süß-scharfer Chili-Sauce hinzu,
35 - Mit Chilisauce würzen / Season with sweet chili sauce

würzen es mit dem Garam Masala
36 - Garam Masala hinzu geben / Add garam masala

und sorgen mit einer kräftigen Prise Chili-Flocken für die notwendige Schärfe.
37 - Mit Chiliflocken schärfen / Season with chili flakes

Nachdem alles geschmacklich unseren Erwartungen entspricht, was wir durch probieren schnell herausfinden können,
38 - Probieren / Try

heben wir die Champignons unter und stellen dann die Kochplatte aus.
39 - Champignons unterheben / Fold in mushrooms

Anschließend beginnen wir, den Ofen auf 200 Grad vorzuheizen und schneiden die beiden Bananen in dünne Scheiben.
40 - Bananen in Scheiben schneiden / Cut banana in slices

Dann legen wir die angebratene Hähnchenbrust in eine Auflaufform
41 - Hähnchenfleisch in Auflaufform geben / Put chicken breast in casserole

bedecken sie mit der zuvor hergestellten Speck-Champignon-Sauce
42 - Mit Sauce bedecken / Add sauce

und legen abschließend die Bananen-Scheiben oben auf.
43 - Mit Bananenscheiben belegen / Cover with banana slices

Sobald der Ofen dann vorgeheizt ist, schieben wir die Auflaufform auf der mittleren Schiene hinein und backen es für insgesamt 20 Minuten.
44 - Im Ofen backen / Bake in oven

Während der Fliegende Jakob im Ofen backt, setzen wir einen Topf mit Wasser für den Reis auf
45 - Wasser für Reis aufsetzen / Bring water for rice to boil

und zerkleinern die Erdnüsse grob.
46 - Erdnüsse grob zerkleinern / Grind peanuts

Nach 10 Minuten Backzeit entnehmen wir die Auflaufform kurz und streuen sie zerkleinerten Erdnüsse darüber
47 - Erdnüsse darüber verteilen / Spread with peanuts

um dann alles für weitere 10 Minuten fertig zu backen.
48 - Weiter im Ofen backen / Continue baking

Inzwischen müsste auch das Wasser kochen, so dass wir einen halben Teelöffel Salz hinzu geben
49 - Wasser salzen / Salz water

und den Reis darin gemäß Packungsanweisung kochen können.
50 - Reis kochen / Cook rice

Sobald der Reis fertig gekocht und der Auflauf gebacken ist
51 - Flygande Jacob (Fliegender Jakob) - Fertig gebacken / Finished baking

können wir das Gericht auch schon servieren und genießen.
52 - Flygande Jacob (Fliegender Jakob) - Serviert / Served

Dass die Kombination von saftigen Hähnchenbrust-Würfeln, fruchtiger Banane, würzigem Speck, der Sahne und den Erdnüssen letztlich so wunderbar geschmacklich harmonierten, konnte ich erst glauben als ich das Gericht zum ersten Mal probierte. Dabei spielte aber natürlich auch die Schärfe aus der süßen Chili-Sauce und von den Chili-Flocken eine maßgebliche Rolle und man sollte bei diesen beiden Zutaten keinesfalls sparen. Die Sojasauce und das Garam Masala rundeten das Gericht schließlich geschmacklich sehr gelungen ab. Gemeinsam mit dem Reis ein Hauptgericht, in das man sich sprichtwörtlich „rein knien“ könnte, so lecker ist es. 😉

53 - Flygande Jacob (Fliegender Jakob) - Seitenansicht / Side view

Werfen wir abschließend wie üblich noch einen kurzen Blick auf die Nährwerte dieses Rezeptes. Meiner Kalkulation nach liegt alleine der Fliegende Jakob bei insgesamt etwa 2200kcal, also 550kcal pro Portion. Dazu kommt natürlich noch der Reis, der noch einmal mit genau 100kcal pro Portion zu Buche schlägt, womit wir bei einer Summe von 650kcal pro Portion landen. Für eine Hauptgericht halte ich das für einen absolut akzeptablen Wert, auch wenn das Rezept eindeutig noch Potential zur Kalorienreduktion bietet. Dabei fallen mir vor allem die Schlagsahne und die Creme fraiche ins Auge, die man komplett oder teilweise durch etwas fettärmere Varianten wie Creme legere oder Milch ersetzen könnte. Das sollte auch geschmacklich nicht allzu sehr ins Gewicht fallen, da andere Komponenten hier viel wichtigere Geschmacksträger sind.

Guten Appetit

11 thoughts on “Flygande Jacob (Fliegender Jakob) – das Rezept

  1. Hallo JABB

    Ich glaub fast jetzt mach ich das doch mal. Udo hatte bei der Beschreibung zwar nicht so recht gezogen aber er bekommt es dann eben einfach vorgesetzt. Ich habe nämlich Lust darauf *gg*
    Natürlich aber ohne Reis , dafür muß ich mir eine Alternative überlegen. Allein die Bananen reichen schon unser Low Carb Limit fast zu überziehen aber die gehören definitiv dazu . Vielleicht mache ich Zuccini dazu oder so..mal sehen.

  2. na ja, Zuccni die ich würze als ob es Kartoffeln wären könnten schon gehen. Stelle ich mit zumindes vor.
    Aber was würdest Du denn empfehlen?
    Es soll annähernd die Konsistenz einer traditionellen Sättigungsbeilage haben aber eben keine oder nur sehr wenige Kohlehydrate enthalten.
    Kürbis vielleicht? Ich kann ja nicht schon wieder Blumenkohl machen *gg*

  3. Ich glaube ich würde eher ganz darauf verzichten.
    Ich habe leider keine Erfahrung mit Low Carb, aber ich kann mir halt nicht vorstellen dass Zucchini dazu passt – aber probier es vielleicht mal in kleiner Menge- Oder nimm Shirataki Nudeln.

  4. Es gibt ein Low Carb Rezept für “ Blumenkohlreis“… Vielleicht teste ich das mal.Denn mit den Zuccini könntest Du schon recht haben. Wir brauchen eben immer etwas leichtes, frisches zu so einem gehaltvollen Gericht, sonst ist uns das zu unausgewogen und füllend. Mindestens 50% bis 60% der Mahlzeit sollten aus Gemüse bestehen, d.h. sehr wenige Kalorien haben.Udo isst sehr viel und wenn er dann nur so etwas Gehaltvolles isst haut das eben ganz schnell rein bei ihm. Er mag auh gerne eine große Schale Salat vor der Hauptmahlzeit weil er dann schon leicht gesättigt ist bevor es an´s Fleisch geht 🙂
    Man muss da eben etwas trickreich vorgehen. Ich selbst esse sowieso zu 80% Salat und Gemüse, aber das schon immer gerne. Ist einfach mein Ding das Grünzeug *gg*

  5. Ja, probier es mal und berichte bitte darüber. Interessiert mich auch. Ich esse ja wie die meisten viel zu viele Kohlehydrate und Fleisch und zu wenig Gemüse – aber so ist leider auch das allgemeine Angebot in der westlichen Industriegesellschaft gestrickt.

  6. Klar, versprochen 🙂
    Und dezüglich der Kohlehydrate: Man muss einfach umdenken. Ein gut zubereitetes Gemüse schmeckt tausendmal besser als trockener Reis oder Nudeln oder Ähnliches.
    Alle denken aber das Zeug gehört dazu- das ist definitiv ein Irrglaube. Das Ganze kommt natürlich auch noch aus der Zeit als die Menschen sich mehr bewegten und weniger Geld hatten, denn Kohlehydrate machen billig satt und liefern günstig mehr Energie als das teure Fleisch.Heutzutage hat sich das völlig umgedreht aber keiner kapiert es, obwohl es so einfach und logisch ist.

  7. Das sind eben die über Generationen eingeübten Vorgehensweisen, die wird man nicht so schnell los. 😉
    Außerdem lässt sich an low carb Nahrung wahrscheinlich nicht so viel verdienen, daher wird sich da auch die Industrie sperren und die Gesetzgeber über ihre Lobbyisten entsprechend beeinflussen.

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