Gebackene Hähnchenschenkel im Kartoffelbett – das Rezept
Das Rezept das ich heute vorstellen möchte, reizte mich zum einen wegen seiner Einfachheit, zum anderen wegen der Würzmethode für die Hähnchenschenkel, bei der die Gewürze nicht nur auf Haut, sondern auf zwischen Haut und Fleisch geschoben werden. Diese Methode war mir zwar bekannt, aber ich hatte sie hier im Blog noch in keinem meiner Rezepte benutzt. Dabei ist sie wie ich Festellen darf nicht nur unerwartet einfach anzuwenden, sondern wertet das Hähnchen geschmacklich auch deutlich auf. Neben dem „Kartoffelbett“, einem besonders gewürzten und mit Käse überbackenen Kartoffelgratin entschloss ich mich außerdem noch für eine einfache Gemüsebeilage in Form von etwas Erbsen und Möhren, das meiner Meinung nach sehr gut dazu passte – auch wenn ich aufgrund des Fehlens von frischen Zutaten auf Dosengemüse zurückgreifen musste. Das Ergebnis war jedenfalls mal wieder ein überaus schmackhaftes Geflügelgericht aus dem Ofen, dass ich mit diesem Beitrag nun einmal kurz in der gewohnten Form vorstellen möchte.
Was benötigen wir also für 2 Portionen?
600g Kartoffeln
(festkochende Sorte)
125ml Sahne
(Ich griff zu einer fettreduzierten Variante)
sowie Salz & Pfeffer
außerdem Paprika & Chiliwürzer für die Hähnchenschenkel
Oregano & Majoran für die Kartoffeln
und etwas Öl oder Butter zum fetten der Auflaufform
Für das Gemüse brauchen wir außerdem:
sowie Salz, Pfeffer & Fondor zum würzen
Beginnen wir nun also damit, erst einmal die Knoblauchzehen zu schälen, in dünne Scheiben zu schneiden und diese noch einmal zu zerkleinern.
Außerdem waschen wir den frischen Thymian, schütteln ihn trocken,
zupfen die Blättchen von den Stielen und zerkleinern diese ebenfalls noch einmal.
Knoblauch und Thymian vermengen wir schließlich gründlich miteinander.
Danach waschen wir unsere Hähnchenschenkel, trocknen sie mit einem Papier-Küchentuch,
löschen die Haut vorsichtig mit dem Finger und ggf. einem kleinen Küchenmesser ein wenig vom Fleisch, klappen sie soweit möglich zurück,
verteilen die Thymian-Knoblauch-Mischung gleichmässig zwischen Haut und Fleisch, wobei wir es vorsichtig mit dem Finger bis in die hinterste Ecke schieben
und klappen dann die Haut wieder darüber, um die Hähnchenschenkel anschließend mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und etwas Chiliwürzer zu würzen und einzureiben.
Außerdem schälen wir die Kartoffeln
und schneiden sie in etwa gleich große dünne Scheiben.
Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt, mit dem Vorheizen des Ofens auf 225 Grad zu beginnen.
Nachdem wir dann eine genügend große Auflaufform ausgefettet haben
schichten wir die Kartoffelscheiben überlappend hinein,
übergießen alles gleichmäßig mit der Sahne
und würzen die Kartoffeln dann mit Salz, Pfeffer, etwas frischem Thymian sowie etwas Majoran und Oregano. Ich hatte ja zuerst begonnen, alles schon vor der Sahne zu würzen, davon rate ich aber ab weil die Sahne sonst die Gewürze wieder abspülen könnte.
Hat der Backofen dann die gewünschte Temperatur erreicht, legen wir die gewürzten Hähnchenschenkel oben auf und schieben die Auflaufform für erst einmal 30 Minuten in den Ofen.
In der Zwischenzeit können wir ja schon mal die Erbsen und Möhren in ein Sieb abgießen und dabei die Flüssigkeit auffangen. Außerdem schneiden wir auch gleich größere Möhren mit einem Küchenmesser in mundgerechte Stücke.
Nach einer halben Stunde entnehmen wir schließlich die Auflaufform aus dem Ofen
nehmen die Hähnchenschenkel von den Kartoffeln und bestreuen diese mit dem geriebenen Käse. Hätten wir dies gleich zu Anfang gemacht, laufen wir nämlich Gefahr dass uns der Käse im Ofen anbrennt.
Dann legen wir die Hähnchenschenkel zurück auf die Kartoffeln und schieben alles noch einmal für 20 bis 30 Minuten in den Ofen. Ich nahm dieses Mal eine Schiene niedriger und schaltete den Ofen auf 200 Grad herab, da die Schenkel schon recht dunkel erschienen.
Während der Käse über den Kartoffeln zerläuft, erhitzen wir den Esslöffel Butter in einem kleinen Topf, rühren vorsichtig mit einem Schneebesen nach und nach den Esslöffel Mehl hinein,
geben dann die abgetropften Erbsen und Möhren sowie einen Schuss von der aufgefangenen Flüssigkeit hinein,
verrühren alles miteinander und lassen es dann auf niedriger Stufe kurz vor sich hin köcheln, wobei wir es mit Salz, Pfeffer und Fondor abschmecken.
Wenn wir dann die Auflaufform wieder aus dem Ofen entnommen haben, prüfen wir erst einmal mit der Gabel, ob die Kartoffel auch durchgehend gar gekocht sind.
Ist dies der Fall, sind unsere gebackenen Hähnchenschenkel im Kartoffelbett auch schon fertig
und können unmittelbar – gemeinsam mit dem Gemüse – serviert und genossen werden.
Die Haut der Hähnchenschenkel war, wie geplant, schön knusprig und angenehm würzig geworden, während das Fleisch darunter nicht nur angenehm zart und saftig geraten war, sondern durch Thymian und Knoblauch auch ein überaus leckeres Aroma erhalten hatte. Eine sehr schmackhafte Art Hähnchenschenkel zuzubereiten, die außerdem das Potential zum experimentieren mit anderen Kräutern und Gewürzen besitzt. Ich könnte mir auch gut Rosmarin, Salbei oder ähnliches unter der Haut eines solchen Hähnchenschenkels vorstellen.
Dazu passte wunderbar das Kartoffelgratin, dessen Kartoffelscheiben auf der Oberfläche schön knusprig und im Inneren schön weich geworden war. Vor allem die gewählte Gewürzkombination mit Majoran und Oregano wertete das ganze geschmacklich noch deutlich gegenüber einem normalen Gratin auf. Und auch an der einfachen Gemüsebeilage aus Erbsen und Möhren gab es nichts auszusetzen. Ein sehr schönes Gericht, dass aufgrund seines überaus leckeren Geschmacks und seiner simplen Zubereitung mit Sicherheit einen permanenten Platz in meinem Kochrepertoire verdient.
Werfen wir abschließend wie üblich noch einen kurzen Blick auf die Nährwerte dieses Gerichts. Meine Berechnung nach liegt der Wert für dieses Gericht bei etwa 1400kcal, also 700kcal pro Portion, wobei die Werte natürlich etwas schwanken können, da man nie weiß wie viel verwertbares Fleisch sich an einem Hähnchenschenkel befindet. Für ein Hauptgericht ist das aber meiner Meinung nach ein leicht erhöhter, aber dennoch noch absolut akzeptabler Wert.
Guten Appetit
Hallo JaBB! Das sieht super aus, und vor allem sehr unkompliziert!
Ich glaube ich werde das bald mal machen! Riecht es nach dem Braten des Hähnchens sehr stark im Haus ( das ist der Grund warum ich bisher nicht sehr oft Geflügel im Ofen zubereitet habe, mich stört der Geruch danach )oder hält es sich bei dieser Variante , sozusagen auf einem Kartoffelbett, in Grenzen?
Also ich fand den Geruch kaum bemerkbar, vor allem wenn man ein Fenster in der Küche gekippt hat wie ich. Deswegen brauchst du dir meiner Ansicht nach keine Gedanken machen.
Ja super! Das klingt gut und beruhigt mich!
Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Nix schchlimmeres als wenn das Haus noch drei Tage nach der Mahlzeit nach Essen … 🙂
Kaufe noch ein „Es gibt“ für den Anfang und ein „riecht“ für den Ende deines letzten Satzes. 😉
Aber du hast schon recht, das Essen sollte man nicht tagelang riechen. Aber ich lüfte meine Küche eh regelmäßig oder koche gleich bei offener Balkontür, da kann so etwas eigentlich nicht passieren.
Sorry da war wieder die Batterie der Tastatur leer… *schäm*
Kommt davon wenn man nicht mehr hinsieht was man schreibt…
Na ja, der Essensgeruch geht aber noch. Schlimmer ist der Geruch aber, wenn im Sommer die Gemüsabfälle im Bioabfall-Eimer (oder dem normalen Küchen-Mülleimer) anfangen zu gären. 😉
Hihihi, deshalb habe ich keinen Abfall Eimer im Haus, bei mir kommt alles in eine Tüte und dann sofort nach dem Kochen in mein Müll- Häuschen im Garten.Einmal pro Woche kommt ein Rentner der das Ganze ( natürlich auch leere Kartons und Elektroschrott der bei moir anfällt ) zum Wertstoffhof bringt.
So habe ich nie Probleme mit Geruch oder ( vor allem im Sommer ) diesen wiederlichen Fruchtfliegen. Der einzige Abfalleimer der nicht täglich geleert wird ist der Papiereimer in meinem Büro *gg*
Da hast du es ja gut. In einem mehrstöckigen Haus ohne Garten wie hier in der Großstadt geht so etwas leider nicht ohne weiteres.
Ich bin auch sehr froh darüber *gg*
Allerdings ist auch dies ein zweischneidiges Schwert: Der Garten verursacht einen Haufen Arbeit und Kosten, ebenso wie die Müll Entsorgung. Ich würde trotzdem nicht darauf verzichten wollen, ehrlich gesagt, auch wenn es manchmal schon recht anstrengend ist alles in Schuss zu halten. Weiterer Vorteil: ich habe ein Gemüsebeet! Freue mich schon wieder drauf es dieses Jahr bestücken und plündern zu können! 🙂
Bärlauch und Schnittsellerie wächst schon, er hat sich einfach von selbst dort angesiedelt.
Für so etwas gibt es ja in der Großstädt glücklicherweise den gut sortierten Super- oder besser noch Wochenmarkt. Der benötigt auch weniger Pflege… 😉