Punta Cana & Manati Park [05.-06-.01.2017]

Am Freitag, dem 05. Januar, endete schließlich unser Aufenthalt in La Romana und wir machten uns bereit, weiter nach Punta Cana oder besser in das nördlich davon gelegene El Cortecito zu fahren, wo ich bereits von Deutschland aus ein Appartment für das Wochenende gemietet hatte. Die günstigste Variante wäre hier natürlich wieder der Bus gewesen, doch meine Begleitung hatte gemeinsam mit dem Hotelbetreiber eine Fahrt mit einem privaten Taxis organisiert, die uns – so hofften wir – bis direkt zur Unterkunft bringen sollte – eine Strecke von etwa 95 Kilometern. Mit knapp 70 Euro kein billiger Spaß, dafür aber Streßfrei.
Nach einer herzlichen Verabschiedung vom Hotelbetreiber luden wir unser Gepäck also in das wartende Taxi, das von außen aber nicht als solches zu erkennen war, und ließen uns durch weitläufige Zuckerrohrfelder und über die kostenpflichtige, dafür aber fast schon Autobahnmäßig ausgebaute Autopista de Coral an die Ostküste der Dominikanischen Republik chauffieren. Bereits auf der Fahrt kontaktierten wir Maxime, die Kontaktperson in El Cortecito die uns die Schlüssel für das Appartment übergeben sollte.

64 - Zuckerrohrfelder auf dem Weg nach Punta Cana / Sugar cane fields near Punta Cana 65 - Straße nach / Street to Punta-Cana
66 - Bienvenidos a Punta Cana

Als wir El Cortecito schließlich erreichten, bot sich uns ein Bild dass nicht ganz meinen Vorstellungen von einem Urlaubsort entsprach. Rechts und links säumten lange, teilweise stacheldrahtbewehrte Mauern die Straßen, nur unterbrochen von Kreiselverkehr-Anlagen, an denen sich meist die Einfahrt in eines der vielen All Inclusive Resorts befand.

68 - Mauern in El Cortecito / Walls in El Cortecito

Für Individualurlauber wie mich eher ein Kraus, aber was will man machen. Gemäß der Wegbeschreibung auf Booking.com navigierten wir den Fahrer zu den von mir gebuchten Los Corales Appartments, vor denen wir dann auf Maxime warteten. Und der Anblick der sich uns bot war schon mal ganz nett – zumal sich die Anlage in einem offenen Siedlungsbereich mit breitem Zugang direkt zum Strand befand.

67 -Apartmentos Los Corales Bavaro

Doch als Maxime eintraf, wurden unsere Hoffnungen erst einmal gedämpft, denn dieser teilte uns mit dass das hier ja gar nicht unsere Wohnanlage sei (obwohl es genau die Adresse von booking.com war), sondern dass wir noch ein Stück fahren müssten. Also stiegen wir in seinen Wagen um und er kutschierte uns noch etwa zehn Minuten durch El Cortectito, bis wir schließlich eine Wohnanlage erreichten, die sich als Presidental Suites bezeichnete. Ich hatte schon befürchtet, dass wir nun in irgend einem Drecksloch abgeladen werden würden, daher war ich von der Qualität des Appartments doch positiv überrascht: Zwei Schlafzimmer und Bäder, großes Wohn- und Esszimmer, großzügige Küche und großer Balkon – insgesamt sogar wahrscheinlich größer als meine Wohnung im teuren München. 😉

67 - Lifestyle Holidays Vacation Club - El Cortecito
68 - Presidental Suites Appartment - Wohnzimmer / Living room 69 - Presidental Suites Appartment - Wohnzimmer / Living room 2
Wohn- / Esszimmer

70 - Presidental Suites Appartment - Küche & Theke / Kitchen counter 71 - Presidental Suites Appartment - Küche Kochbereich / Kitchen cooking area
Küchenbereich

72 - Presidental Suites Appartment - Kleines Schlafzimmer / Small bedroom 73 - Presidental Suites Appartment - Bad / Bathroom
Kleiner Bettraum & Bad

74 - Presidental Suites Appartment - Großes Schlafzimmer / Big bedroom 75 - Presidental Suites Appartment - Großes Schlafzimmer 2 / Great bedroom 2
Großes Schlafzimmer

76 - Presidental Suites Appartment - Großer Balkon 1 / Huge balcony 1 76 - Presidental Suites Appartment - Großer Balkon / Huge balcony 2
Balkon

78 - Presidental Suites Appartment - Blick vom Balkon / View from balcony 79 - Presidental Suites Appartment - Blick vom Balkon / View from balcony 2
Blick vom Balkon

Dann kam die nächste… na ja… Überraschung: Wir hätten noch 300 US-Dollar Kaution in Bar für das Appartment zu hinterlegen, die wir bei der Abreise aber zurück bekämen. So viel Bargeld hatte ich aber nicht mehr dabei, also zurück ins Auto und noch einmal acht bis zehn Minuten Fahrt bis zur nächsten Banco Popular Filiale, wo ich das Geld mit Hilfe meiner Kreditkarte an einem Bankautomaten abheben konnte.
Maxime gab sich sogar schließlich mit 10.000 Dominikanischen Pesos als Kaution zufrieden, also nicht mal 200 Euro, wobei er erzählte dass andere Mieter das Appartment bereits mit kaputten Fernseher und zerschlagenen Spiegel verlassen hätten und er schließlich auf den Kosten sitzengeblieben wäre. Daher bete er um Verständnis.
Die Anlage selbst bestand auf zwei lang gezogenen Appartment-Gebäuden, in dessen Zwischenraum sich ein langgezogener Pool befand. Während das linke Gebäude besagte Presidential Suites beinhaltete, wurde im rechten Gebäude ein weiteres All Inklusive Hotel betrieben. Leider gehörten fast alle Restaurants und Bars auf diesem Gelände genau zu diesem Hotel und ohne das kategorische gelbe Armband konnten wir als „Fremdgäste“ weder Speisen noch Getränke dort genießen.
Also brachen wir noch einmal auf und ließen uns in eine nahe gelegene Filiale der Supermarktkette Jumbo fahren, wo wir uns mit Speisen und Getränken für Wochenende eindeckten. Ich besorgte sogar etwas Pasta, Hackfleisch und Senf, um einen Spirelli-Topf nach Art meiner Mutter zuzubereiten. Einzig Rinderbrühe und Maggi Gewürzmischung Nr. 5 waren in Dominikanischen Supermärkten nicht zu bekommen, aber ich fand passablen Ersatz. Leider gibt es kein Foto davon, aber geschmeckt hat es allemal. Ansonsten passierte am Abend nicht mehr viel und wir waren Müde, daher gingen wir relativ früh zu Bett.
Für den nächsten Tag hatten wir noch keine konkreten Pläne gemacht und brachen am späteren Vormittag erst einmal auf, um irgendwo zu Brunchen – so die ursprüngliche Idee. Aber in einer Siedlung, die fast nur aus hohen Mauern und ausschließlich für die dortigen Gäste vorgesehenen All Inklusive Resorts besteht, erwies sich das als gar nicht mal so einfach. So landeten wir schließlich im Mandati Park, einer Art Zoo und Freizeitpark. Alle Preise hier waren ausschließlich in US Dollar angegeben und der Eintrittspreis von 20 Dollar pro Person war schon recht happig, aber im Urlaub geht das schon mal. Im Eintrittspreis inbegriffen war der Besuch von drei Shows, eine Ureinwohner-Tanzshow, eine Papageien-Show und eine weitere Show mit Seelöwen und Delphinen. Für 120 Dollar extra hätte man auch noch mit den Delfinen schwimmen können, aber dazu war ich glaube ich schon zu alt. Nach bezahlen des Eintrittspreises wurden wir erst einmal dazu genötigt, uns zuerst mit zwei als Karibikschönheiten verkleideten Damen und anschließend mit Papageien auf den Armen, genau genommen Aras, ablichten zu lassen, erst dann konnten wir uns dem Imbiss zuwenden, um endlich unseren Hunger zu stillen.

80 - Manati Park - Food and Drinks

Zumindest wurden wir am Tisch bedient und bekamen sofort englische Speisekarten mit Dollarpreisen gereicht. Das Angebot war nicht sehr umfangreich: Burger, Sandwiches, Wraps und Chicken Wings – also sehr auf das nordamerikanische Publikum zugeschnitten. Ich entschied mich nach kurzem Abwägen für einen Crispy Chicken Burger.

81 - Manati Park - Crispy Chicken Burger

Nach unserem einfachen Mahl machten wir uns daran, den Park ein wenig zu erkunden. Wir sahen einheimische Leguane (und durften sie sogar halten und streicheln),

82 - Manati Park - Leguan / Iguana

83 - Manati Park - Leguan/ Iguana 2

Krokodile (die allerdings aus Nordamerika stammten),

84 - Manati Park - Krodkodil / Crocodile

Affen,

85 - Manati Park - Affe / Monkey

eine große Auswahl an Papageien, darunter viele Aras und Kakadus,
86 - Manati Park - Papageien / Parrots
Meerschweinchen

87 - Manati Park - Meerschweinchen / Guinea Pigs

sowie Flamingos, Schildkröten und vieles mehr. Ich selber war ja schon in vielen Zoos gewesen, daher war es für mich nur mäßig Interessant, aber für meine Begleitung war es der erste Besuch in einem Zoo und sie schien es zu genießen.
Schließlich brachte man uns durch ein Tor in Form einer große Plastik, die an Olmekische Kunst erinnerte, ins sogenannte Pueblo Taino.

88 - Manati Park - Pueblo Taino

Die Taino waren die indianischen Ureinwohner der großen Antillen gewesen, zu denen auch die Dominikanische Republik und Haiti gehören. Leider sind sie durch Sklaverei und eingeschleppte Krankheiten bereits wenige Jahrzehnte nach Ankunft der Spanier so stark dezimiert worden, dass sie schließlich ausstarben. Das hinderte die Parkbetreiber aber nicht daran, die typischen Touristen-Handwerkswaren des Landes durch verkleidete Mitarbeiter in nachgebauten Hütten als Taino-Kunst anzubieten. Dass die Darsteller sich dabei natürlich aus Dominikanern und Haitianern zusammensetzte, dürfte aber klar sein. Aber die Attraktion weswegen wir her gekommen waren, war natürlich nicht die Souvenirs, sondern die kleine Taino-Tanzshow, die kurz darauf begann und welche ein typisches Ritual der Taino-Ureinwohner darstellen sollte. Inwieweit sich das nach fast 500 Jahren noch so eindeutig rekonstruieren lässt ist natürlich fraglich, aber ich verbuche es mal als Unterhaltung für Touristen. Zumal es im Preis inbegriffen war. Zumal war die Inszenierung wirklich gut gemacht.

89 - Manati Park Taino-Vorführung / Taino Show

Danach ging es gleich weiter zur nächsten Show am anderen Ende des Parks, bei der uns Seelöwen und Delphine vorgeführt werden sollten. Den Anfang machten zwei Seelöwen. Nach einer kurzen Vorstellung wurden die Gäste ans Becken gerufen, die sich gerne mit den Seelöwen fotografieren lassen wollten. Die Fotos machten natürlich nicht die Gäste selbst, sondern Parkfotografen mit professionellen Spiegelreflexkameras. Und es waren nicht wenige, die so ein Foto wollten, darunter nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene. Wir verzichteten jedoch darauf.
Anschließend wurde eine kleine Show mit Kunststücken der Seelöwen vorgeführt: Tanzen, balancieren von Bällen, klatschen auf Zuruf und einiges mehr.

90 - Manati Park - Seelöwen / Sea lions

Im zweiten Teil der Show schwammen drei Delphine in das Becken und der Kommentator, der aber höchstwahrscheinlich vom Band abgespielt wurde, gab zuerst einige Fakten über diese Säugetiere der Meere von sich, bevor auch schließlich die Delphine ihre Kunststücke vorführen durften.

91 - Manati Park - Delphine / Dolphins 1

92 - Manati Park - Delphine / Dolphins 2

Auch wenn ich kein allzu großer Fan von solchen Tiershows bin, war die Vorführung doch gut gelungen. Sowohl ich als auch meine Begleitung waren unterhalten worden.
Theoretisch hätten wir jetzt noch zu den Aras gehen können, um uns eine dritte Show anzusehen, doch meine Begleitung wollte nach Hause ins Appartment und ich hatte auch keine große Lust mehr. Also riefen wir das Taxi an, das uns her gebracht hatte und verließen den Park. Das grüne Armband, das uns als zahlende Gäste identifizierte, musste wir am Ausgang ablegen.
Zuhause angekommen, organisierten wir den morgigen Tag, der einen erneuten Besuch auf der Insel Saona wie bereits vor genau einem Jahr beinhalten sollte.
Am Abend begaben wir uns dann noch einmal in den angrenzenden kleinen öffentlichen Strandbereich, der nicht zu irgend einem der Ressorts hier gehörte, sondern freie Restaurants bot. Dort ließen wir uns im Matru Seafood Restaurant direkt am Strand nieder, um unser Abendessen zu uns zu nehmen.

93 - Matru Seafood Restaurant - El Cortecito

94 - Matru Seafood Restaurant - El Cortecito

Obwohl es sich ja eher um ein Restaurant für Fisch und Meeresfrüchte handelte, entschied ich mich für ein Ribeye Steak (Medium gebraten) von der Karte, das mit einer Pfeffersauce und Pommes Frites serviert werden sollten. Dazu bestellten wir noch eine Flasche trockenen Weißwein, den ich mit im Gegensatz zum Rotwein in La Romana gerne gekühlt servieren ließ.
Doch bevor das Essen kam, servierte man uns ein kleines, kostenloses Entrée in Form von panierten Fisch-Sticks mit einer Art Remoulade-Sauce, einem gemischten Salat und einigen hausgemachten Kartoffelchips.

95 - Matru Seafood Restaurant - Entrée

Vor allem die Fisch-Sticks fand ich sehr lecker und obwohl sie frittiert schienen, waren sie nicht zu fettig und ließen sich auch gut mit der Hand essen. Die Chips wiederum waren für meinen Geschmack etwas zu fettig geraten. Zum Salat kann ich nur sagen, dass er angenehm frisch und knackig war. Dazu wurde ein Öl-Kräuter-Dressing in einer kleinen Flasche gereicht.
Etwa eine viertel Stunde später brachte man uns dann das Hauptgericht, in meinem Fall ein angenehm großes, frisch gebratenes Steak.

96 - Matru Seafood Restaurant - Ribeye-Steak

Außerdem tauschte man das Standard-Messer gegen ein scharfes Steak Messer aus und brachte anschließend einen Teller Pommes Frites und die Pfeffersauce in einer kleinen Schale.

97 - Matru Seafood Restaurant - Pommes & Pfeffersauce / French fries & pepper sauce

Wie gewünscht war das Steak Medium durchgebraten und im Inneren noch leicht rosa.

98 - Matru Seafood Restaurant - El Cortecito - Ribeye Steak Querschnitt / Lateral cut

Und auch geschmacklich war es wirklich ein Genuss, der allerdings dadurch getrübt wurde dass das Fleisch recht stark durchwachsen war, also relativ viel fettige Gewebe enthielt. Aber gemeinsam mit der leicht pikanten Pfeffersauce und den knusprigen Pommes Frites dennoch eine gute Wahl, wenn auch mit etwas mehr als 600 Dominkanischen Pesos, also etwas mehr als 10 Euro kein billiger Genuss.
Nach dem Abendessen und je einer halben Flasche Wein machten wir uns schließlich zurück auf den Weg ins Appartment und legten uns gleich schlafen. Morgen wollten wir früh nach Saona aufbrechen.

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