Gebratener Tintenfisch mit Gemüse in grünem Thaicurry [25.07.2019]

Nach drei Tagen Abstinenz aufgrund von Resten vom Wochenende wagte ich mich heute wieder in unser Betriebsrestaurant – und das bei Temperaturen von deutlich über 30 Grad und allerbesten Sommerwetter. Warum man an solchen Tagen ein Schweineschnitzel „Wiener Art“ mit zwei Beilagen, Dessert oder Tagessuppe im Bereich Daily anbietet erschloss sich mir nicht ganz, denn das mit Pommes Frites servierte Gericht war mir eindeutig zu mächtig für einen so heißen Sommertag. Und die Canneloni mit Tomatensauce und Bechamel gratiniert bei Daily erschienen mir da auch nicht besser. Daher überlegte ich kurz beim Gebratenen marinierter Tofu mit Ingwer-Currygemüse aus der Veggie-Sektion zuzugreifen, aber das Gemüse schien mir doch ein wenig zerkocht. Also blieb nur noch der Gebratener Tintenfisch mit Gemüse in grünem Thaicurry der neben Gebackener Ananas und Banane an der Asia-Wok-Theke angeboten wurde. Ich war auch eigentlich schon viel zu lange Abstinent von den Asia-Gerichten geblieben, daher war es mal wieder an der Zeit ihnen eine erneute Chance zu geben. Bezahlt wurde nur das Gewicht der Speisen auf dem runden Teller, der an der Kasse gewogen wurde. Den Reis, den ich mir übrigens mit etwas süß-scharfer Chilisauce garniert hatte, gab es sozusagen als Flatrate kostenlos dazu.

Fried squid with vegetables in green thai curry / Gebratener Tintenfisch mit Gemüse in grünem Thaicurry

Das Gemüse aus Möhren, Kohl, Zucchini, Blumenkohl, Pak Choi, Paprika, Broccoli und Lauch war zwar durchgegart, aber trotzdem noch wunderbar knackig im Biss, was die asiatische Köchin die derzeit an den Woks werkelte mal wieder perfekt hinbekommen hatte. Und auch der reichlich vorhandene Tintenfisch erwies sich als wunderbar zart. Allerdings war das Gemüse für meinen Geschmack nur sehr grob zerkleinert, worüber ich aber großzügig hinweg sehen kann. Die Sauce mit grünem Thai-Curry ließ allerdings etwas zu wünschen übrig, denn im ersten Moment schmeckte sie nach fast gar nichts und entwickelte dann erst langsam etwas Geschmack und eine leichte Schärfe, was aber genau schnell wieder abebbte. Außerdem war sie dünn wie Wasser, was ich ja auch nicht so mag – man sollte Saucen zumindest ein wenig abbinden damit sie etwas dickflüssig werden. Vermischte man sie mit dem klebrigen Reis, wurde sie aber von diesem gut aufgesogen. Aber die süß-scharfe Chilisauce am Reis war teilweise geschmacklich noch dominanter als dieser grüne Thai-Curry. Ich bin jetzt kein Thai-Experte, aber ich hatte mir zumindest was das Aroma anging von der Sauce deutlich mehr erwartet. Und leider hatte ich mich bei der Portionsgröße verschätzt, so dass eine kleine Menge Reis und Gemüse am Ende liegen bleiben musste – ich war einfach pappsatt. Die großen Teller verleiten aber auch zum kräftigen Aufladen, da waren die alten Glasteller wie hier oder die länglichen Schälchen von noch früher etwas optimaler. Doch trotz der nicht ganz so gelungenen Sauce war dies bestimmt nicht das letzte Mal, das ich in unserem Betriebsrestaurant Asiatisch gespeist habe – alleine schon wegen der nicht zu übertreffend vielfältigen Gemüseauswahl die zu diese Gerichten gehört.
Dass der Gros der anderen Gäste trotz des hochsommerlichen Wetters zum Schnitzel mit Fritten gegriffen hatte, brauche ich wohl kaum zu erwähnen – womit diesem Gericht mit deutlichem Vorsprung vor allen anderen Angeboten der erste Platz auf der Allgemeinen Beliebtheitsskala gebührte. Und ich sah fast nur Schnitzel auf den Tabletts, erst wenn man etwas genauer hinsah erkannte man auch einige Asia-Gerichte, die somit auf dem zweiten Platz aber nur knapp vor den Cannelloni lagen, die somit Platz drei belegten. Und sah man ganz genau hin, entdeckte man auch hier und dort den marinierten Tofu, der somit den vierten Platz belegte. Dazu kamen noch die üblichen Salatschüsseln sowie die Gäste, die sich mit den Resten begnügten, die verbilligt an der Gemüsetheke angeboten wurde. Aber die lasse ich nicht in die Bewertung einfließen, da sie eher Einzelfälle sind.

Mein Abschlußurteil:
Tintenfisch: ++
Gemüse: ++
Grüner-Thai-Curry-Sauce: +/-
Reis: ++

5 thoughts on “Gebratener Tintenfisch mit Gemüse in grünem Thaicurry [25.07.2019]

  1. Da ssieht doch wirklich sehr lecker aus … Aber mit anderen Meeresfrüchten außer Riesengarnelen brauche ich bei „meinem“ Chinesen nicht zu kommen. Irgendwas Backfischiges noch, dann wars mehr Sachen aus dem Meer. Obwohl, ich war jetzt schon einige Zeit nicht mehr da. Nach dem Urlaub am Montag muss ich doch mal gucken, was sich so verändert hat. Meine Vermutung: Nichts.

  2. Bei uns macht man recht häufig Tintenfisch-Gerichte an der Asia-Theke, das ist aber eher Thailändisch als Chinesisch glaube ich. Es gibt dort ja viele Angebote wo es heißt „… mit Thaigemüse…“.
    Veränderungen gibt es aber auch nur wenig, die Leute essen lieber das was sie kennen. Man sagt ja im Volksmund: Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht. Da gehen Restaurants und Kantinen lieber auf Nummer sicher und bieten größtenteils nur altebkanntes an.

  3. Was ich mich schon über diesen Spruch und die dahinter liegenden Gedanken aufgeregt habe. Innerlich zumindest. Ich gehe gelegentlich in zwei Restaurants, die mehr oder wieder regelmäßig ihre Karte erneuern, ich freue mich immer schon drauf und auf die neuen Gerichte. Ob die dann gut sind, zeigt sich beim ersten Essen. Wenn sie es nicht sind, gehe ich eben bis zum nächsten Kartenwechsel nicht mehr hin.
    Immer nur das gleiche in sich hineinschaufeln könnte ich nicht. Ich beobachte manchmal in Supermärkten oder Discountern Kunden, die offensichtlich auch immer nur das gleiche kaufen und fast blind in die Regale fassen bzw. sehr verwundert sind, wenn ihre Produkte 20 cm weiter links oder rechts liegen.

  4. @DirkNB…*LOL* genau das fällt mir im Supermarkt, ebenso wie im Bistro/Cafe/Gaststätte auch immerwieder auf. Die Deutschen ( insbesondere ) sind eben sicherheitsliebende Gewohnheitstiere. Da schließe ich mich nicht einmal unbedingt aus, ich liebe es ebenfalls zu wissen was ich erwarten kann: Trotzdem bin ich ganz sicher immer eine der ersten die die neuen Produkte im Sortiment kauft , wobei ich das eher in meinen diversen Asia- Onlineshops tue als in unseren heimischen Supermärkten. Quallensalat, Algen und Meeresschnecken , Hühnerfüße oder fermentierte Garnelen… ich bin immer dabei. Ich freue mich aber dass nun auch so langsam unsere heimischen Lokalitäten auf die Idee kommen auch mal etwas exotischere Sperisen anzubieten, sogar hier im altbürgerlichem Franken. Ab und an findet man mal eine Currysuppe mit Garnelen, oder sogar eine Tom Yum Suppe auf der Karte, und auch Thai Curry ist mittlerweile kein absoluter Fremdbegriff mehr. Franken macht Fortschritte. Im REWE gibt es sogar pseudo “ Sushi“ ( kein Richtiges, aber zumindest etwas Ähnliches, Reis Maki mit gegartem Fisch oder kleinen Gurkenstückchen in der Mitte halt… )

  5. Das Speudo-Shushi habe ich auch schon von einigen Supermärkten und Discountern sowie in der Fischsystemgastronomie gesehen. Vor allem letztere machen, was Kühlung betrifft, ein Riesen-Bohei darum, wobei ich mich frage, was das soll? Da ist nichts drin, was kurzfristig verderben kann.

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