Blumenkohl-Käsemedaillons mit Pfifferlingsauce & Salzkartoffeln [08.01.2020]

Heute begab ich mich das erste Mal im neuen Jahr wieder in unser Betriebsrestaurant. Und ich war fast dazu geneigt, mal beim teuren Gericht zuzugreifen, denn das Wiener Backhändl mit drei Beilagen, dazu Tagessuppe oder Dessert bei Daily klang im ersten Moment gar nicht mal so schlecht. Wäre es mit Kroketten oder Pommes Frites serviert worden, hätte ich das wahrscheinlich auch umgesetzt, aber mit Röstkartoffeln sagte es mir weniger zu. Blieben noch Gebratene Mienudeln mit verschiedenem Asiagemüse in Hoi Sin Sauce oder Rindfleisch mit Broccoli und Karotten in Austernsauce von der Wok-Theke, ein Blumenkohl-Käsemedaillons mit Pfifferlingsauce und Salzkartoffeln bei Veggie oder ein Kürbis-Curryeintopf mit Süßkartoffelwürfel, Hühnerfleisch und Kokosmilch bei Daily. Einen Moment liebäugelte ich mit dem Kürbis-Curryeintopf, dann aber entschied ich mich doch mein Betriebsrestaurant-Jahr mal vegetarisch zu beginnen und griff zum Blumenkohl-Käsemedaillion.

Cauliflower cheese patty with mushroom sauce & potatoes / Blumenkohl-Käsemedaillons mit Pfifferlingsauce & Salzkartoffeln

Die Kartoffeln waren zwar recht „al dente“ gekocht und hätten gerne noch ein bis zwei Minuten länger im Wasser vertragen, aber letztlich waren sie aktzeptabel. Bei der Pfifferlingsauce musste ich allerings einen minimal bitter wirkenden Beigeschmack feststellen, der mir nicht ganz so zusagte – ich hoffe hier die Pfifferlinge waren in Ordnung. Bisher habe ich aber noch keine Symptome bei mir bemerkt, die darauf hinweisen. Vielleicht hatte sich der Kch einfach nur „verwürzt“. Die Hauptkomponente in Form des Blumenkohl-Käse-Medaillions sah man dann auch gleich seine industrielle Fertigung an, denn so gleichmässig oval geformt und paniert sind diese Dinger wohl kaum handgemacht. Geschmackt hat es aber dennoch, denn unter der dünnen, knusprigen Kruste fand sich eine meiner Meinung nach gut gelungene, mild-würzige Mischung aus viel Blumenkohl mit ein wenig Käse als „Klebemittel“.

Cauliflower cheese patty - Lateral cut / Blumkohl-Käse-Medaillion - Querschnitt

Für ein vegetarisches Gericht fand ich es insgesamt, abgesehen von dem Beigeschmack bei der Sauce, recht gut gelungen. Ich überlege nur, ob Kartoffeln wirklich die optimale Sättigungsbeilage dazu sind. Kroketten würde nicht passen, Pommes oder gar Nudeln sogar noch weniger. Und bei Reis bin ich unschlüssig. Vielleicht Kartoffelpüree. Oder man lässt die Kohlehydrate einfach weg und isst einen Salat dazu. Mal schauen….
Bei den anderen Gästen war natürlich, wie nicht anders erwartet, das Backhendl mit Abstand das beliebteste Gericht und konnte sich mit klaren Vorsprung den ersten Platz sichern. Auf Platz zwei sah ich die Asia-Gericht, knapp gefolgte vom Blumenkohl-Käse-Medaillion auf dem dritten Platz, das aber wiederum nur eine Haaresbreite vor dem ebenfalls gern gewählten Kürbis-Curryeintopf lag.

Mein Abschlußurteil:
Blumenkohl-Käse-Medaillion: ++
Pfifferlingsauce: +
Salzkartoffeln: +

4 thoughts on “Blumenkohl-Käsemedaillons mit Pfifferlingsauce & Salzkartoffeln [08.01.2020]

  1. Schön, dass Du das Medaillon als industriell erkannt hast. Wenigstens etwas. So rund, wie die Salzkartoffeln geschält sind, mommen die auch aus der Maschinerie und die braune Soße gibts in großen Eimern zum selber erwärmen und verdünnen als pastöse Masse (gib mal „bratenjus pastös“ in die Suchmaschine Deiner Wahl, am besten eine Bildersuche). Bleiben die Pfifferlinge, die sich meines Wissens bisher eines züchterischen Anbaus widersetzen (im Gegensatz zu Champignons und den vielen anderen). Steht aber trotzdem die Frage nach der Herkunft, hier eher geografisch … 😉

  2. Theoretisch kann man wahrscheinlich so ziemlich jedes Lebensmittel servierfertig als Eimerware oder Palettenweise im Metro oder beim Großhändler kaufen.
    <zynismus>
    Ja Ja, die böse böse Lebensmittelindustrie…. Will nur den Verbraucher krank machen und ihm gleichzeitig das Geld aus der Tasche ziehen. 😉 Wenn man nicht alles selber anbaut und zubereitet ist man total verloren und stirbt einen schrecklichen Tod wegen schlechtem Essen.
    </zynismus>
    Ich habe noch nie fertigen Bratenjus verwendet, aber wenn es mal schnell gehen muss würde ich es bestimmt nicht vollkommen ablehnen ihn einzusetzen. Gut Saucen selbst kochen und zu reduzieren nimmt leider viel Zeit in Anspruch. Hat man ja sowohl beim zweiten Weihnachtsrezept (Entenbrust) und dem Silvester-Roastbeef gesehen. Und ich habe noch nicht allzu viel Erfahrung damit. Und ganz ohne Sauce ist ein gutes Fleischgericht häufig nur halb so gut.
    Ich will beim nächsten Rindfleischgericht mal versuchen einen Markknochen in der Sauce zu verwenden, das soll ja noch zusätzlich ein gutes Aroma geben.

  3. Da kann ich dich beruhigen, die Industrie will die Verbraucher nicht krank machen. Sie will nur Geld verdienen und Rendite abwerfen. Also immer billiger einkaufen und immer teurer verkaufen. Und dabei wachsen, wachsen, wachsen. Das Problem wird sie dann, wenn sie auf beiden Seiten die Preise diktieren kann. Und wenn man dann auf dieser Basis über die Folgen nachdenkt oder sie beobachtet, wirds unschön.

    Das schöne bei Fleischschmorgerichten: dabei entsteht die Soße meist automatisch. Und manchmal auch so viel, dass man was abfüllen und einfrieren kann, wenn man es drauf anlegt. 😉 Ich bin ja eigentlich auch ein großer Soßenfreund, aber eigentlich nur, wenn’s Salzkartoffeln, Nudeln, Klöße oder Reis dazu gibt. Bei Stampfkartoffeln, Pommes, Bratkartoffeln u.ä. brauche ich keine Soße, die sind also die Beilage der Wahl bei kurzgebratenem, dass ja im allgemeinen keine Soße hergibt. Für Soßen, die nichts mit dem Gericht direkt zu tun haben, bin ich meist nicht so. Also so’n Steak mit Pfeffersoße, die irgendwie nebenbei entsteht, muss nicht sein.

    Markknochen habe ich auch schon verwendet. Meist noch direkt in der Beinscheibe und dann als Ansatz für Brühe. Ich bin mir da nicht so sicher, wo da dann wirklich der Geschmack herkommt: aus dem Fleisch oder dem Knochen. Da ich aus dem Fleisch (von der Beinscheibe) auch Gulasch mache, schwimmt der Knochen auch mit in der Soße (bei der Zubereitung), da gibt er aber nichts wesentliches bei, da durch die anderen Gewürze sowieso mehr Aromen reinkommen. Eigentlich koche ihn ihn auch nur mit, um irgendwann zwischendurch das leckere Mark aus dem Knochen zu saugen – die Auster der Metzgers. 😉 Was ich aber noch nicht gemacht habe bei der Brühen-Herstellung: die Knochen vorher im Ofen anrösten. Vielleicht gibts da doch noch einen Mehrwert. Oder man muss das Mark drin lassen und nicht zwischendurch wegnaschen …

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