Rindergulasch mit Paprika dazu Rotkohl mit Kartoffelklößen – das Rezept

Für die Weihnachtsfeiertage wollte ich dieses Jahr mal etwas von den sonst üblichen Gänsekeulen abweichen und hatte mich entschlossen dieses Mal einen leckeren Rindergulasch zuzubereiten. Zuerst hatte ich überlegt einfach einen Eintopf daraus zu machen indem ich zusätzlich Kartoffeln als Sättigungsbeilage im Gulasch garte, da es sich aber um ein Gericht für einen Feiertag handelte verwarf ich die Idee aber wieder und entschloss mich als Sättigungsbeilage Kartoffelknödel zu kochen und dazu Rotkraut zu servieren. Da ich für mich alleine kochte griff ich bei den letzten beiden Bestandteilen allerdings auf bereits vorgefertigte Komponenten zurück, sie auch noch selber zu machen hätte den mir selbst gesetzten Zeitrahmen wohl etwas gesprengt. Zumal ich mir Klößen keinerlei Erfahrung habe und die Gefahr bestand dass sie mir im Topf zerfallen. Alles in alle war das Ergebnis ein wunderbar deftiges Gericht dass mit dem sonst üblichen Geflügel durchaus gleich ziehen konnte. Daher möchte ich es natürlich nicht versäumen das verwendete Rezept hier einmal in gewohnter Form vorzustellen.

Was benötigen wir also für 4-5 Portionen?

  • 1000g Rindergulasch zum Schmoren (z.B. aus Schulter oder Wade)
  • ca. 700g Zwiebeln
  • 2 größere Paprika (rot & gelb)
  • 150g durchwachsenen Speck
  • 2-3 Möhren
  • 1 Bio-Zitrone
  • 2 Esslöffel Tomatenmark
  • 3-4 Lorbeerblätter
  • 2 Esslöffel edelsüßes Paprika
  • 1 Esslöffel geräuchertes Paprika
  • 1 1/2 Teelöffel Kümmel (gemahlen)
  • 1 Teelöffel Majoran
  • 1 Teelöffel Thymian
  • 1/2 Teelöffel Rosmarin
  • 3-4 Esslöffel Butterschmalz
  • 250ml trockener Rotwein
  • 400ml Rinderfond
  • 1 großes Glas Rotkohl (650g)
  • 1 Stange Ingwer
  • 1 Päckchen Kloß-Teig (750g)
  • Bevor wir mit dem eigentlichen Kochprozess beginnen können müssen wir wie üblich erst mal einige Zutaten vorbereiten. Dazu schälen wir die Zwiebeln, halbieren sie und schneiden sie in Streifen die wir noch einmal halbieren. Das sollte reichen, da sie sich während des Schmorens sowieso in der Sauce „auflösen“. 😉 Außerdem entkernen wir die Paprika und schneiden sie in kurze Streifen.
    01 - Dice onions / Zwiebeln würfeln 02 - Cut bell pepper in stripes / Paprika in Streifen schneiden

    Des weiteren schälen wir die Möhren und schneiden sie in Würfel,
    03 - Peel carrots / Möhren schälen 04 - Dice carrots / Möhren würfeln

    würfeln den durchwachsenen Speck (wobei wir die evtl. vorhandene Schwarte aufheben) und schneiden das Rindfleisch in mundgerechte Stücke. Ich hatte zwar bereits gewürfeltes Rindfleisch gekauft, aber das war mir zu grob geschnitten, daher musste ich es noch einmal nachbearbeiten.
    05 - Dice bacon / Speck würfeln 06 - Cut beef / Rindfleisch klein schneiden

    Zuletzt nehmen wir noch die Bio-Zitrone zur Hand und ziehen die Schale als Zesten ab. Leider war meine Zitrone schon etwas eingetrocknet, so dass ich die erforderlichen 5-6g nicht davon bekommen konnte, daher griff ich auf Zitronenschale aus dem Tütchen zurück. Solches findet man im Supermarkt bei den Backzutaten.
    07 - Draw zests from lemon peel / Zesten von Zitronenschale ziehen

    Dann können wir endlich mit der eigentlichen Zubereitung beginnen. Nachdem wir etwas Butterschmalz in einem Topf oder einen hohen Pfanne zerlassen haben
    08 - Melt ghee in pan / Butterschmalz in Pfanne erhitzen

    geben wir zuerst den gewürfelten Speck hinein und braten ihn auf leicht erhöhter Stufe scharf an so dass ein paar Röstaromen entstehen können.
    09 - Put diced bacon in pan / Speckwürfeln in Pfanne geben 10 - Sear bacon / Speckwürfel scharf anbraten

    Den knusprig gebratenen Speck stellen wir dann erst einmal bei Seite
    11 - Put dice bacon aside / Speckwürfel bei Seite stellen

    Normalerweise sollte durch das auslassen des Specks genügend Fett in der Pfanne sein, so dass wir nun Portionsweise das gewürfelte Rindfleisch hinein geben und scharf von allen Seiten anbraten. Wichtig ist dass das Fleisch sich dabei nicht überlappt. Und wir sollten es nicht gleich anfangen zu wenden sondern ihm etwas zeit geben, so dass das Fleisch bräunen und dabei ein paar Röstaromen entstehen können. Es muss nicht durchgebraten werden, gar wird es später beim schmoren auf jeden Fall. 😉
    12 - Put diced beef portionwise in pan / Rindfleischwürfel portionsweise in Pfanne geben 13 - Sear diced beef / Rindfleischwürfel scharf anbraten

    Ist eine Ladung fertig gebraten entnehmen wir sie aus der Pfanne, stellen sie bei Seite und braten die nächste Portion an Fleischwürfeln auf die selbe Art an. Ich habe vier Durchläufe gebraucht bis alles Fleisch angebraten war.
    14 - Put diced beef aside / Rindfleischwürfel bei Seite stellen

    In der nun wieder leeren Pfanne zerlassen wir etwas mehr Butterschmalz
    15 - Melt more ghee in pan / Mehr Butterschmalz erhitzen

    und geben die grob zerteilten Zwiebeln hinein die wir einige Minuten lang andünsten bis sie weich geworden sind. Dabei sollten wir versuchen damit die Röstrückstände vom Boden der Pfanne komplett zu lösen – das gibt zusätzliches Aroma.
    16 - Put onions in pan / Zwiebeln in Pfanne geben 17 - Braise onions / Zwiebeln andünsten

    Sind die Zwiebeln glasig geworden addieren wir die beiden Esslöffel Tomatenmark und dünsten es für einige Minuten gemeinsam mit den Zwiebeln weiter an.
    18 - Add tomato puree / Tomatenmark hinzufügen 19 - Braise tomato puree / Tomatenmark andünsten

    Das Ganze bestreuen wir nun mit den beiden Esslöffeln edelsüßen sowie einem Esslöffel geräucherten Paprikapulvers, geben die eineinhalb Teelöffel Kümmel hinzu,
    20 - Add paprika / Paprika einstreuen 21 - Add caraway / Kümmel addieren

    streuen jeweils einen Teelöffel Majoran und Thymian sowie einen 3/4 Teelöffel Rosmarin ein, pressen die Knoblauchzehen in die Pfanne
    22 - Add majoram, thyme & rosemary / Majoran, Thymian & Rosmarin hinzufügen 23 - Squeeze garlic in pan / Knoblauch in Pfanne pressen

    und dünsten alles für einige Minuten mit an.
    24 - Braise seasonings & garlic / Gewürze & Knoblauch andünsten

    Nachdem wir dann die zuvor angebratenen Speckwürfel zurück in die Pfanne gegeben und sie etwas heiß haben werden lassen
    25 - Put diced bacon back in pan / Speckwürfel zurück in Pfanne geben 26 - Let diced bacon get hot again / Speckwürfel heiß werden lassen

    löschen wir alles mit dem trockenen Rotwein ab und lassen diesen etwas einkochen.
    27 - Deglaze with red wine / Mit Rotwein ablöschen 28 - Let red wine reduce / Rotwein einkochen lassen

    Das ist auch ein guter Zeitpunkt alles mit etwas Salz und Pfeffer zu würzen.
    29 - Season with salt & pepper / Mit Salz & Pfeffer würzen

    Schließlich geben wir die gebräunten Rindfleischwürfel hinzu, gießen alles mit der Rinderfond auf so dass das Fleisch bedeckt ist
    30 - Add beef dices / Rindfleisch-Würfel hinzufügen 31 - Add beef broth / Mit Rinderfond aufgießen

    und verrühren alles gründlich miteinander wobei wir den Fond kurz zum aufkochen bringen.
    32 - Stir & bring to a boil / Verrühren & zum aufkochen bringen

    Jetzt geben wir die Lorbeerblätter sowie die Speckschwarte hinzu
    33 - Add bay leafs / Lorbeerblätter hinzufügen 34 - Add bacon rind / Speckschwarte addieren

    und lassen alles geschlossen auf verminderter Stufe für zwei Stunden vor sich hin schmoren. Hin und wieder sollten wir es natürlich umrühren damit nichts anbrennen kann.
    35 - Stew with lid on / Geschlossen schmoren lassen

    Nach einer Stunde streuen wir schließlich die Zitronenschalen ein
    36 - Add lemon zests / Zitronenschalen einstreuen

    und geben die gewürfelten Möhren hinzu die wir gründlich unterheben
    37 - Add diced carrots / Möhrenwürfel hinzufügen 38 - Stir in diced carrot / Möhrenwürfel unterheben

    bevor wir alles wieder geschlossen weiter schmoren lassen.
    39 - Continue to simmer closed / Weiter geschlossen köcheln lassen

    Etwas später können wir dann beginnen uns um die Sättigungsbeilage zu kümmern. dazu setzen wir einen großen Topf mit Wasser zum kochen er Klöße auf, dann nehmen wir den Kloßteig aus dem Kühlschrank um ihn gründlich durchzukneten und mit angefeuchteten Händen sechs Klöße á jeweils 125g zu formen.
    40 - Knead dumpling dough / Klossteig durchkneten 41 - Form dumplings / Klöße formen

    Nach etwa eineinhalb Stunden können wir dann auch die Paprikstreifen in unseren Gulasch geben, sie mit dem restlichen Pfanneninhalt verrühren
    42 - Add bell pepper stripes / Paprikastreifen addieren 43 - Fold in bell pepper / Paprikastreifen verrühren

    und lassen alles wiederum weiter geschlossen auf reduzierter Stufe weiter köcheln / schmoren.
    44 - Stew with lid on / Geschlossen schmoren lassen

    Sobald das Wasser im Topf den Siedepunkt erreicht hat reduzieren wir die Hitzezufuhr, salzen das Wasser mit zwei bis drei gehäuften Teelöffeln Salz und geben die zuvor geformten Klöße hinein um sie über 20-25 Minuten im heißen Wasser gar ziehen zu lassen. Dabei sollte das Wasser aber keinesfalls erneut kochen, sondern nur heiß gehalten werden.
    45 - Salt water / Wasser salzen 46 - Put dumplings in water / Klöße in Wasser geben

    Jetzt können wir auch gleich das Rotkraut in einen Topf geben, es mit z.B. einer Zimtstange und einem Lorbeerblatt verfeinern und heiß werden lassen.
    47 - Refine & heat up red cabbage / Rotkraut verfeinern & erhitzen

    Während das Rotkraut erhitzt wird und die Klöße vor sich hin köcheln können wir dann auch den Deckel vom Gulasch entfernen damit sich die der Pfanneninhalt noch etwas reduzieren kann.
    48 - Christmas meal on the stove / Weihnachtsmahl auf dem Herd

    Aus der Pfanne entfernen wir nun die Speckschwarte sowie die Lorbeerblätter
    49 - Remove bacon rind / Speckschwarte entfernen 50 - Remove bay leafs / Lorbeerblätter entfernen

    und schmecken unseren Gulasch noch einmal final mit den Gewürzen ab. Sollte die Sauce noch zu flüssig sein können wir sie auch gleich noch mit etwas Speisestärke eindicken.
    51 - Taste goulash with seasonings / Gulasch final mit Gewürzen abschmecken

    Sobald dann die Klöße oben schwimmen sind sie gar und können in ein Sieb gegossen werden um dort abzutropfen.
    52 - Dumplings float on top when finished cooking / Fertig gekochte Klöße schwimmen oben 53 - Drain dumplings / Klöße abgießen & abtropfen lassen

    Anschließend können wir das fertige Gulasch gemeinsam mit Rotkraut und Kloß auch schon servieren und genießen.
    54 - Beef goulash with bell pepper, red cabbage & potato dumpling - Served / Rindergulasch mit Paprika dazu Rotkohl mit Kartoffelkloß - Serviert

    Ganz wie erwartet war das Rindfleisch nach zwei Stunden schmoren wunderbar mürbe geworden und zerfiel beim Verzehr regelrecht auch der Zunge. Aber vor allem der die kräftige Note an Röstaromen wie ich sie an Gulasch so liebe war mir dieses Mal besonders gut gelungen. Die Zwiebeln hatten sich dabei wie erwartet vollkommen in der Sauce aufgelöst und gaben ihr eine schön dickliche Konsistenz während die Paprika dank der späten Hinzugabe noch deutlich zu erkennen waren und sogar teilweise noch etwas Biss besaßen. Aber auch an der Auswahl an eingesetzten Gewürze gab es bei diesem Rezept absolut nichts auszusetzen, sie gaben dem Gericht gemeinsam mit leichten Zitronenaroma die notwendige deftige Note. Dazu passten wunderbar das verfeinerte Rotkraut sowie der elastische aber dennoch weiche Kartoffelkloß. Eindeutig eines meiner aufwändigsten Gerichte in der letzten Zeit, und das obwohl ich auf vorbereitetes Kraut und fertigen Kloßteig zurückgegriffen hatte, aber für das Weihnachtsfest macht man sich schon mal etwas mehr aufwand. Es muss ja nicht immer Gans (oder Karpfen) sein. 😉

    55 - Beef goulash with bell pepper, red cabbage & potato dumpling - Side view / Rindergulasch mit Paprika dazu Rotkohl mit Kartoffelkloß - Seitenansicht

    56 - Beef goulash with bell pepper, red cabbage & potato dumpling - CloseUp / Rindergulasch mit Paprika dazu Rotkohl mit Kartoffelkloß - Nahaufnahme

    Guten Appetit

    2 thoughts on “Rindergulasch mit Paprika dazu Rotkohl mit Kartoffelklößen – das Rezept

    1. Da hoffe ich mal, dass das Fleisch nicht „spröde“ sondern „mürbe“ geworden ist. Ja ja, Fremdwörter sind manchmal Glückssache. 😉 Oder war das Fleisch wirklich „hart, unelastisch und leicht brechend oder springend“ (lt. Duden).
      Möhren im Gulasch? Warum nicht. Aber ich würde mal interpretieren, du hast ein „Bolognese“-Entzug. 😉

      1. Ja, Mürbe passt besser. Habe ich berichtigt. War spät wo ich das geschrieben habe nach einem langen Tag in der Küche, da hatte ich wohl eine kurzzeitige Wortfindungsstörung… 😉
        Die Möhren hatte ich noch im Kühlschrank und sie mussten verbraucht werden, daher habe ich sie einfach im Gulasch verarbeitet.

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