Auch am zweiten Tag hing zwar ein „Nüchtern“-Schild über meinem Bett, aber auch dieses Mal ausschließlich auf 1,5l Flüssigkeit pro Tag beschränkt, daher konnte ich beim Frühstück aus dem vollen greifen. Ich hatte keine Auswahl, aber das was man mir gemeinsam mit einem selbst gewählten Kaffee servierte war mehr als das was ich normalerweise morgens zu mir nehme.

Auf dem Tablett fanden sich zwei frische knusprige Kaisersemmeln, eine zusätzliche Scheibe dunkles Graubrot, zwei große Scheiben Butterkäse, sechs (!) Schreiben Salami, je eine Schälchen Frishkäse sowie Sauerkirsch-Konfitüre, ein größeres Stück Butter und schließlich noch ein 150g Becher stichfester Natur-Joghurt. Fast genug für eine kleine Familie… oO
Eine der Kaisersemmeln wurde mit Frischkäse & Sauerkirsch-Konfitüre verzehrt, die zweite mit Käse und Salami sowie das Stück Graubrot ebenfalls mit Salami und Käse. Den Joghurt hob ich mir für später auf.
Gleich dem Frühstück begannen dann die weiteren Untersuchungen, die sich selbst meist nur kurz gestalteten. Viel mehr Zeit verbrachte ich wartend auf den Fluren. Wäre ich vollständiger bekleidet, durch gewisse „Applikationen am Körper“ bewegungstechnisch eingeschränkt gewesen und hätte gewusst wo ich hin muss, wäre ich echt lieber gelaufen als ständig nur im Leibchen herum zu liegen.
Als ich schließlich zurück aufs Zimmer kam, wartete dort bereits mein Mittagessen einige Zeit auf mich. Passend zum Freitag gab es Fisch, um genau zu sein Backfisch, dazu Remoulade, bayrischen Kartoffelsalat, eine Zitronenspalte, Blattsalat mit Gartenkräuter-Öl-Dressing sowie ein Apfel als Nachtisch.

Der Fisch war leider nur noch lauwarm, und das obwohl er unter eines Wärmehaube gelagert gewesen war. Erst später erfuhr ich, dass man auf der Station auch eine Mikrowelle hatte und ich den Fisch hätte aufwärmen lassen können, so gab ich mich aber mit dem bereits abgekühlten Fisch ab, den ich mir natürlich mit Zitronensaft sowie Remoulade garnierte. Dazu der Kartoffesalat, Pellkartoffelscheiben in Brühe, Essig und etwas Senf angemacht, leider aber mit kaum Kräutern sowie der Blattsalat mit dem Essig-Öl-Dressing, der das fehlen der Kräuter aber glücklicherweise etwas ausglich. Die Salatblätter waren glücklicherweise noch einigermaßen frisch, obwohl auch sie einige Zeit ungekühlt an der frischen Luft gestanden hatten. Den Apfel legte ich bei Seite, ich war mehr als satt und so ein Obst hält sich ja glücklicherweise ein paar Tage. 😉
Am Nachmittag folgten weitere Untersuchungen und lange Wartezeiten auf den Gängen. Leider hatte ich es versäumt mein Handy mitzunehmen, so dass ich die meiste Zeit mich gelangweilt in meine Decke wickelte um nicht zu frieren.
Als sich am Abend dann zurück auf dem Zimmer war, wenig später das Abendessen gebracht wurde und sich die Abdeckhaube hob, wusste ich nicht so recht war ich da vor mir auf dem Teller hatte.

Gut, das kleine gelbe waren eingelegte Mini-Maiskolben, aber die rosafarbene Masse mit roten Stückchen darin war mir unbekannt. Ich vermutete dass es sich um eine Variation des hier in Bayern so beliebte Obazda handelte oder um einen hier ebenfalls beliebten Brotaufstrich mit roter Beete und Meerrettich handelte (was für mich ein No-Go gewesen wäre, da ich ansolut Rettich nicht mag). Aber Von Rettich keine Spur, daher blieb ich bei der Bezeichnung einfach bei Obazda, auch wenn dieser normalerweise ja eher hell und mit Camembert hergestellt ist. Wer mehr weiß, dem wäre ich über Aufklärung dankbar. 😉 Außerdem befanden sich zwei Scheiben dunkel gefärbtes Graubrot, etwas Butter sowie ein Babybel-Käse auf dem Tablett.
Ich kreierte mir also auf Brot, Butter, dem Brotauftrich und den Mini-Maiskolben etwas, das mir adequat für ein Abendessen erschien.

Da ich rote Beete sehr gerne mag, fand ich den unbekannten Brotauftrich letztlich sehr schmackhaft und war zufrieden damit.
Später am Abend versuchte ich noch einmal mit dem älteren Ukrainer über den Google Übersetzer näher in Kontakt zu treten, aber eher schien leider eher unkommunikativ, löste lieber stundenlang hochkonzentriert Sodokus und Rätsel in seinen Heften und verschwand so ca. 1 Mal in der Stunde mit Jacke und Hausschuhen nach draußen zum rauchen. Besuch erhielt er während wir Zimmergenossen waren nie, nur wenn die Ärzte da waren holte er eine telefonisch eine Frau dazu die für ihn übersetzte. Nun gut, ging ich eben früh schlafen, denn es wurde morgens meist früh geweckt und ich rechnete auch für den Samstag mit weiteren Untersuchungen.