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Photowalk München 23.07.2012 – Prinzregentenstraße, Maximilianeum & Haidhausen

Montag, Juli 23rd, 2012

Ich bewege mich einfach zu wenig, soviel stand schon seit längerem für mich fest daher entschloss ich mich bereits vor einiger Zeit, wenn es das Wetter zulässt Abends noch mal aufzubrechen und das schöne München zu Fuß zu erkunden. Ich hatte bereits meine ersten Strecken hinter mir als mir der Gedanke kam, doch mal meine Kamera mitzunehmen und meine ausgedehnten Erkundungs- und Spaziergänge etwas zu dokumentieren. Hier also nun die erste Ausgabe der Subnetmask Photowalks durch München.

Die Strecke

Startpunkt war der S-Bahnhof Leuchtenbergring, von dort aus ging es nach Norden bis zur Prinzregentenstraße und dieser folgend bis über die Luitpoldbrücke unterhalb der Friedensengels. Nach der Luitpoldbrücke folgte ich an der Isar entlang der Widenmayerstraße bis zur Maximiliansbrücke, die ich in Richtung Maximilaneum (Bayrischer Landtag) überquerte und dann an den Maximiliansanlagen vorbei bis zum Max-Weber-Platz ging. Von dort an ging es die Innere Wiener Straße bis zum Gasteig und dann die Rosenheimer Straße hoch bis zum Rosenheimer Platz, um dann über den Weißenburger Platz und den Pariser Platz schnurstracks bis zum Orleansplatz zu laufen. Vom Orleansplatz ging es dann zurück zum S-Bahnhof Leuchtenbergring.
Strecke insgesamt: ca. 7,5km
Dauer: 1 Stunde 20 Minuten

Die Fotos
Mein erstes Photo machte ich an der Katholischen Pfarr- und Klosterkirche Sankt Gabriel [Mehr].
Sankt Gabriel Kirche
Dieser an der Ecke Prinzregentenstraße, Versailler Straße zwischen 1925 und 1926 errichtete Backsteinbau mit seinem 45m hohen Glockenturm und dem 17m hohen Mittelschiff dient den mehr als 13.000 Katholiken des 1922 entstandenen neue Seelsorgsbezirk St. Gabriel als Gotteshaus.

Ein Stück weiter erreichte schließlich den Prinzregentenplatz
Prinzregentenplatz
dessen imposantestes Gebäude mit Sicherheit das zwischen April 1900 und August 1901 im Jugendstil errichtete Prinzregententheater, vor dem sich als ich ankam gerade viele gut gekleidete Gäste tummelten und wohl auf die nächste Vorstellung warteten.
Prinzregententheater
Schräg gegenüber vor dem Gebäude der Commerzbankfiliale Prinzregenzenplatz entdeckte ich des weiteren noch einen Brunnen der mit ein Foto wert schien. Da ich ihn in der Liste der Münchner Brunnen nicht entdecken konnte, nenne ich ihn aufgrund seiner beiden Figuren einfach mal Knabenbrunnen.
Knabenbrunnen - Prinzregentenplatz

Ein Stück weiter findet sich, ebenfalls an der Prinzregentenstraße das am 16. Dezember 1933 eröffnete Prinzregentenstadion mit seiner Eislaufbahn, das heute mit dem 1936 eröffneten, dahinter befindlichen Prinzregentenbad eine bauliche Einheit bildet.
Prinzregentenstadion

Das nächste sehenswerte Bauwerk in der Prinzregentenstraße ist die im neoklassizistischen Stil zwischen 1896 und 1897 errichtete Villa Stuck, die dem der Malerfürst Franz von Stuck bis zu seinem Tod als Atelier und Wohnhaus diente und heute als Museum für seine Werke sowie für wechselnde Ausstellungen anderer Künstler genutzt wird.
Villa Stuck

Direkt hinter der Villa Stuck beginnt der Europaplatz, an dessen Seiten sich die Straße für die Auto in einem weiten Bogen nach rechts und links in Richtung der Luitpoldbrücke windet. Am westlichen Ende des Europaplatzes findet sich schließlich der berühmte Münchner Friedensengel auf seiner 35m hohen Säule. Die zwischen April 1896 und Juli 1899 errichtete Skulptur erinnert an die 25 friedlichen Jahre nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71.

Säule & Friedensengel Friedensengel München
Friedensengel

Sockel der Friedensengel-Säule
Sockel des Friedensengel

Friedensengel - CloseUp Friedensengel
Friedensengel – Links: Nahaufnahme – Rechts: Vom Delfinbrunnen

Diese auf einer hohen Säule ruhende Nachbildung der Nike des Paionios dient als point de vue der Sichtachse der unteren Prinzregentenstraße.
Untere Prinzregentstraße - Sichtachse
Untere Prinzregentenstraße – Sichtachse

Unterhalb der Säule findet sich der sogenannte Delfinbrunnen mit seiner Fontaine, die von vier von Putten (kleinen Engelchen) gerittenen Delfinen umringt ist.

Delfinbrunnen & Blick in die Prinzregentenstraße
Delfinbrunnen & Blick in die Prinzregentenstraße

Delfinbrunnen & Friedensengel
Delfinbrunnen & Friedensengel – von unten gesehen

Über die Luitpoldbrücke, von der aus man in einiger Entfernung die Maximilianbrücke und dahinter sogar Teile des Müllerschen Volksbad sehen konnte, überquerte ich die Isar
Isar - Blick Richtung Maximiliansbrücke
Isar & Blick in Richtung Müllersches Volksbad

und folgte dann der Widenmayerstraße am westlichen Isarufer entlang. Auf der anderen Seite hinter den dort gelegenen Maximiliansanlagen tauchte auch schon bald die Spitze des Maximilaneums, dem Bayrischen Landtag auf.
Isar & Maximiliananlagen

An der Maximiliansbrücke angekommen konnte schließlich ich mehr dieses Gebäudes sehen.
Maximiliansbrücke & Maximilianeum
Maximiliansbrücke & Maximilianeum

Von der Maximiliansrücke aus konnte man einen weiteren schönen Blick auf die Isar zurück in Richtung Luitpoldbrücke werfen.
Isar & Luitpoldbrücke

Bald schon konnte ich das Maximilaneum in Gänze überblicken. Dieses zwischen 1957 und 1874 nach mehrmaligen Nachbesserungen auf Geheiß von König Maximilian II errichtete Gebäude beherbergt neben dem Bayrischen Landtag auch die von Maximilian II ins Leben gerufene Stiftung Maximilaneum, die begabte Studenten aus Bayern und der Pfalz unterstützt. Namhafte Günstlinge dieser Stiftung waren u.a der Politiker Franz-Josef Strauß, der Physiker Werner Heisenberg und der Schriftsteller Carl Amery.
Maximilaneum / Bayrischer Landtag

Links vorbei am Maximilaneum machte ich mich auf den Weg hoch in Richtung Max-Planck-Straße und Max-Weber-Platz, wobei ich weitere Einblicke in das Gebäude neben konnte.
Bayrischer Landtag - Seitenflügel
Seitenflügel Maximilaneum

Deutsche Flagge - Bayrischer Landtag
Deutsche Flagge – Maximilaneum

Bald schon erreichte ich den Max-Weber-Platz mit seinem überdachten, an einen Pavillion erinnerten U-Bahn Ausstieg. Er ist im übrigen zwei Personen dieses Namens gewidmet – ursprünglich nur dem Haidhausener Gemeindeschreiber und späteren Magistratsrat Max Weber, aber seit 1998 auch dem 1920 verstorbenen Soziologen und Nationalökonomen Max Weber, der zwischen 1919 und 1920 Nationalökonomie an die Universität München lehrte.
Max-Weber-Platz

Von hier aus hätte ich über die Einsteinstraße schnell zurück zum Leuchtenbergring gefunden, aber die bisher zurückgelegte Strecke war mir einfach noch zu kurz. Also bog ich in die Innere Wiener Straße ab, in der am Wiener Platz auch der Hofbräukeller München liegt, über den ich hier ja schon mal berichtet hatte.
Löwe am Wiener Platz
Löwenfigur am Wiener Platz

Diese Straße führte mich in Richtung Gasteig und Museumsinsel – doch noch vorher weckte ein Gebäude rechts in einem kleinen Park mein Interesse. Wie sich herausstellte, handelte es sich dabei um die Ukrainische orthodoxe Kirche von München.
Ukrainische orthodoxe Kirche München Ukrainische orthodoxe Kirche München
Ukrainisch orthodoxe Kirche München

Am Gasteig bog ich schließlich in die Rosenheimer Straße ab und erreichte schließlich den Rosenheimer Platz, dessen unterirdische S-Bahn Station mir natürlich von jeder Fahrt in die Innenstadt bekannt war.
Rosenheimer Platz
Rosenheimer Platz

Von hier aus entschied ich mich der Weißenburger Straße mit ihren vielen Gaststätten und Cafés zu folgen und erreichte über der kurze Stück vom Rosenheimer Platz, das als Fußgängerzone ausgewiesen bin kurz den Weißenburger Platz, der von dem in seinem Zentrum stehenden und von zahlreichen Blumenbeeten und außen von Bäumen umgebenen Glaspalastbrunnen beherrscht wird.
Weißenburger Platz
Glaspalastbrunnen am Weißenburger Platz
Dieser 1853 von August von Voit entworfene Brunnen, der ursprünglich im Glaspalast des Alten Botanischen Garten nördlich des Karlsplatzes stand. Nachdem das Gebäude 1931 niedergebrannt war, wurde der Brunnen zuerst an dem Orleansplatz beim Ostbahnhof und bei dessen Umbau dann hierher verlegt.

Die komplette Weißenburger Straße entlang durchquerte ich dann das sogenannte Franzosenviertel von Haidhausen, das wegen seiner vielen französischen Straßennamen (Orleansstraße, Pariser Straße, Metzsstraße, Sedanstraße usw.) so genannt wird und erreicht schließlich den Orleansplatz am Ostbahnhof, dem wohl wichtigsten Verkehrsknotenpunkt im Osten Münchens.
Orleansplatz
Am Orleansplatz

Von hier folgte ich der Orleansstraße bis zur Berg-am-Laim-Straße und von dort aus ging es dann zurück zum Leuchtenbergring. Mit über sieben Kilometer ein überaus ansehnlicher Spaziergang, der mir Lust auf mehr gemacht hat – zumal es in München ja so viel zu entdecken gibt. Bald wird es also weitere Photowalks durch meine Wahlheimat München geben. 😉

PS: Dieser Bericht ist erst später entstanden und wurde zurückdatiert.