Vor kurzem entdeckte ich in einem Online-Supermarkt ein preisreduziertes Angebot für Indian Style Butter Chicken, ein Fertiggericht der Firma Youcook, das es mir wert schien mal ausprobiert zu werden. Ich liebe indisches Essen, hatte aber schon länger keines mehr – daher nutzte ich die Gelegenheit. Etwas ähnliches hatte ich hier oder hier auch schon mal selbst gekocht.
Normalerweise kostet die 420g Packung 4,29 Euro, ich zahlte 3,89 Euro. Das darin enthaltene Gericht besteht aus 240g Hähnchenbrustfilet in Tomatensauce sowie 180g gegartem Basmati-Reis. Laut Packungsbeschreibung sind es um genau zu sein 42% Reis, 14% Hähnchenbrustfilet, 10% Tomaten sowie Tomatenmark, Paprika, Zwiebel, Sahne, Kokosnusspulver, Geflügelbrühe, hühnerfett, Zucker, Stärke, Salz und Gewürze.
In der Verpackung, die ja vom Styling ein Päcken zum Mitnehmen von Nudeln aus dem Asia-Imbiss erinnert, befinden sich zwei mit dünner Folie abgedeckte runde Plastikschälchen. Für die Zubereitung werden auf der Verpackung zwei Wege empfohlen: Zum einen in der Mikrowelle über ca. 4 Minuten bei 700 Watt oder in Topf und/oder Pfanne auf dem Herd. Ich entschied mich für die Mikrowelle. Dazu müssen die abdeckende Folie mehrfach einstechen (z.B. mit einer Gabel) und dann in der Mikrowelle erhitzen. Es waren zwar vier Minuten angegeben, aber für mich reichten dreieinhalb Minuten dass alles heiß war und die Hähnchenzubereitung regelrecht in der Schale blubberte.
Die so fertig erhitzte Mahlzeit richtete ich anschließend auf einem Teller an. Ursprünglich hatte ich einen Reisring mit dem Indian Chicken in der Mitte gedacht, doch das erwies sich als schwierig zu realisieren weil die Zubereitung doch deutlich flüssiger war als angenommen.
Eins konnte schon mal sagen: Die Portion war wirklich riesig – scheinbar mehr als genug um einen erwachsenen Mann satt zu machen. Ich überlegte ob man daraus nicht fast schon zwei Portionen hätte machen können, aber bei Verzehr stellte ich heraus dass die Hähnchen-Zubereitung fast nur aus Sauce bestand, der sich nur vereinzelt Stücke von Hähnchenfleisch sowie ein großes und zwei kleine Stücke Paprika fanden. Der Würzstil war eindeutig indisch angehaucht, aber zum einen war die Würze für meinen Gaumen sehr lasch geraten und nicht mal einen Hauch scharf – was ich bei indischen Essen eigentlich erwarten würde. Am dominantesten war wohl die Tomatensauce mit ihrer Kokosnote. Daher hatte man das Gericht wahrscheinlich auch nur „Indian Style“ genannt. Wenn man die Saucenzubereitung mit dem Reis vermischte ergab sich aber dennoch ein durchaus schmackhaftes und sättigendes Gericht.
Ich persönlich hätte alles viel kräftiger gewürzt und zumindest mit einer leichten Schärfe versehen. Sowie die Sauce entweder deutlich dickflüssiger gemacht und / oder mit mehr Fleisch oder Gemüse versehen. Hier haben wahrscheinlich zum einen auf Massenkompatibilität geachtet und zum anderen bei den kostspieligen Zutaten gespart damit das Produkt nicht zu teuer wird und man noch etwas Gewinn machen kann.
Alles in alle war das Indian Style Butter Chicken in Ordnung und das Preis zu Menge Verhältnis war auch akzeptabel, aber hier besteht eindeutig noch Verbesserungspotential.
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YouCook Indian Style Butter Chicken – Kurztest
Dienstag, November 1st, 2022Murgh Makhani – Indisches Butterhuhn – das Rezept
Sonntag, Juli 27th, 2014Heute wollte ich mich mal wieder der indischen Küche zuwenden und entschied mich dazu, ein Murgh Makhani zubereiten, ein indisches Butterhuhn. Die relativ komplexe Abstimmung verschiedener Gewürze gibt, wie in der indischen Küche üblich, dem Gericht auch hier einen wirklich einzigartigen Geschmack so wie ich ihn ja überaus schätze. Und ich bin sicher, dass diese Zusammenstellung auch andere Freund der indischen Küche ansprechen wird, daher möchte ich es natürlich nicht versäumen das verwendete Rezept hier einmal kurz in der gewohnten Form vorzustellen.
Was benötigen wir also für 3-4 Portionen?
1 Stück frischer Ingwer (etwas mehr als daumengroß)
1/2 Teelöffel Bockshornklee-Samen
120g Joghurt
(am besten eine Sorte mit hohem Fettanteil, damit er nicht flockt)
sowie etwas Salz & Pfeffer zum würzen
Beginnen wir wie üblich damit, die einzelnen Zutaten vorzubereiten. Dazu ziehen wir die Zwiebel ab und würfeln sie,
schälen die Schalotte und würfeln sie ebenfalls,
schälen und zerkleinern die Knoblauchzehen,
schälen und zerkleinern den Ingwer,
und zerkleinern sie gründlich,
und geben schließlich die Cashew-Nüsse in eine Mühle
Ich hatte zuerst geschaut ob ich irgendwo bereits gemahlene Cashew-Nüsse kaufen könne, aber war dabei erfolglos gewesen. Aber zum Glück hatte ich noch diese alte elektrische Kaffeemühle im Schrank und verwendete zu diesem Zweck. Aber vorsicht: Mahlt man Cashew-Nüsse zu lange werden sie von lockerem Mehl zu einer Paste, man muss also aufpassen genau den richtigen Zeitpunkt abzupassen.
Anschließend waschen wir noch die Hähnchenbrust, tupfen sie trocken
und schneiden sie in mundgerechte Stücke.
In einem Topf erhitzen wir nun ein bis zwei Esslöffel Erdnussöl
und dünsten darin Zwiebel, Knoblauch und Schalotte an.
Sobald alles glasig angedünstet ist, geben wir die Butter hinzu, lassen sie schmelzen
und geben dann die Chilis hinein,
addieren den zerkleinern Ingwer,
gießen etwa die Hälfte des Limonensafts hinzu,
streuen drei der Teelöffel Garam Masala ein
und geben schließlich noch das Lorbeerblatt
sowie den halben Teelöffel Bockshornklee hinzu.
Alles dünsten wir für zwei bis drei Minuten bei gelegentlichem umrühren an,
löschen es dann mit den passierten Tomaten ab
und verrühren alles gründlich miteinander und lassen es für vier bis fünf Minuten auf mittlerer Stufe köcheln.
Anschließend reduzieren wir die Hitzezufuhr etwas und geben dann den Joghurt
und den Schmand mit in den Topf,
verrühren wieder alles gründlich miteinander,
würzen es mit einem Teelöffel Cayennepfeffer
sowie einem Teelöffel Kreuzkümmel
und schmecken die Sauce dann auch gleich mit etwas Salz und Pfeffer ab. Dann lassen wir es für etwa zehn Minuten auf auf reduzierter Stufe und bei gelegentlichem umrühren vor sich hin köcheln.
In einer Pfanne erhitzen wir dann ein bis zwei weitere Esslöffel Erdnussöl
und geben die gewürfelte Hähnchenbrust hinzu
um sie über sieben bis acht Minuten rundherum anzubraten.
Außerdem ist jetzt auch ein guter Zeitpunkt, einen Topf mit Wasser für den Reis aufzusetzen.
Sobald das Hähnchenfilet in der Pfanne anfängt leicht zu bräunen, geben wir zwei bis drei Kellen der Sauce hinzu
vermischen sie mit dem angebratenen Geflügelfleisch
und bestäuben es dann mit den verbleibenden beiden Teelöffeln Garam Masala sowie dem Teelöffel Cayennepfeffer.
Alles zusammen braten wir ein bei gelegentlichem rühren ein paar weitere Minuten mit an.
Inzwischen müsste auch das Wasser kochen, so dass wir es mit etwas Salz versehen
und den Reis darin gemäß Packungsbeschreibung kochen können.
Während der Reis köchelt, geben wir das angebratene Hähnchenfleisch in den Topf
und binden diese dann ein wenig mit den gemahlenen Cashewnüssen. Alles lassen wir auf niedriger Stufe weiter köcheln und schmecken es eventuell noch einmal mit etwas mehr Limonensaft ab.
Sobald der Reis dann fertig gekocht ist, können wir das Gericht auch schon mit etwas Joghurt garniert servieren und genießen.
Die Sauce kombinierte sehr gelungen den fruchtigen Geschmack der Tomaten mit der kräftigen Schärfe aus Cayennepfeffer und Chilis und der Cremigkeit von Schmand und Joghurt. Und die gemahlenen Cashew-Nüsse gaben dem Gericht zusätzlich noch eine leicht nussige Note. Gemeinsam mit den zarten und saftigen Würfeln Hähnchenbrust ein wahrer Genuss. Dabei war das Gericht wirklich sehr scharf geraten, ohne dass aber diese Schärfe zu sehr über die anderen geschmacklichen Aspekte der Zubereitung dominierte – etwas das ich an der indischen Küche ja sehr schätze. Jenen die es nicht so scharf mögen sei dabei noch gesagt, dass man die Schärfe durch etwas zusätzlichen Joghurt als Garnitur etwas abmildern kann. Ein sehr leckeres Gericht, das ich mal wieder vorbehaltlos weiter empfehlen kann.
Werfen wir, wie üblich, abschließend noch einen Blick auf die Nährwerte dieses Gerichtes. Nach meiner Kalkulation liegt die reine Butterhuhn-Zubereitung bei etwa 2000kcal, also 500kcal pro Portion. Dazu kommen aber noch etwa 700kcal für die Sättigungsbeilage in Form des Basmati-Reis, also noch einmal 175kcal pro Portion. Damit liegen wir bei 675kcal, was zwar nicht gerade wenig ist, aber für ein Hauptgericht gerade noch am oberen Rand des Akzeptablen liegt. Wer dennoch reduzieren möchte, kann vielleicht versuchen die Menge der Butter etwas zu reduzieren – zumal ich eh nicht sicher bin welche Rolle hier die Butter in der Gesamtkomposition spielt, ich habe mich in dieser Hinsicht einfach an das Rezept gehalten. Aber da Fett ja auch ein Geschmacksträger ist, wird sie schon ihre Daseinsberechtigung haben. Mit hat es auf jeden Fall in dieser Zusammenstellung sehr gut geschmeckt.
Guten Appetit