Heute wollte ich mal wieder einen kleinen Ausflug in die afrikanisch-orientalische Küche wagen und einmal ein Rezept ausprobieren, dass ich als Orientalischen Lammgulasch bezeichnen möchte. Das diesem Gericht ursprünglich zugrunde liegende Rezept arbeitete hier zwar mit Rindfleisch, aber Lamm fand ich dazu noch passender und war daher bereit, ein klein wenig mehr in das Fleisch zu investieren – denn leider zählt Lamm neben Kalb zu den teureren Fleischsorten beim Metzger. Und es lohnte sich, denn meiner Meinung nach rundete das Aroma das schonend über mehrere Stunden gegarten Lammfleisches die geschmackliche Gesamtkomposition sehr gelungen ab. Doch damit genug der langen Vorrede, kommen wir nun zum eigentlichen Rezept, das ich mit diesem Beitrag in gewohnter Form einmal kurz vorstellen möchte.
Was benötigen wir also für 3-4 Portionen?
2 rote Zwiebeln (ca. 200g)

2 große oder 4 kleine Zehen Knoblauch

3 Chilis (ca. 20g)

750g Lammfleisch aus der Keule (wegen des Verschnitt besser etwas mehr nehmen)

2 Dosen Tomaten in Stücken (á 400g)

3 TL Kreuzkümmel

1 TL Zimt

4 Kardamom-Kapseln

1 EL Honig

etwas Cayennepfeffer

4 Hühnereier

2 EL Tomatenmark

1 Dose Kichererbsen (400g – 265g Abtropfgewicht)

1/2 Bund Petersilie

sowie etwas Salz,
etwas Wasser
und 2 EL Öl nach Wahl zum braten
Als Sättigungsbeilage eignen sich Reis oder CousCous, ich griff zu einer Basamati-Wildreis-Mischung

Beginnen wir nun mit der Zubereitung und schälen erst einmal die Knoblauchzehen und zerkleinern sie gründlich.

Außerdem schälen wir die roten Zwiebeln und schneiden sie in schmale Streifen

und entkernen die Chilis

um sie dann fein zu zerkleinern.

Nun waschen wir das Lammfleisch, trocknen es,

putzen das Fleisch etwas, d.h. wir entfernen fettige Stellen und Knorpel mit einem scharfen Messer,

und schneiden es dann in mundgerechte Würfel.

In einer größeren Pfanne erhitzen wir nun 2 EL Öl – ich griff zu Erdnussöl, aber Olivenöl tut es hier natürlich auch – auf erhöhter Stufe

und geben das gewürfelte Lammfleisch hinzu

um es scharf rundherum anzubraten.

Fängt das Fleisch an zu bräunen, reduzieren wir auf mittlere Stufe, geben die Zwiebelstreifen hinzu und dünsten sie für ein bis zwei Minuten mit an

bevor wir dann auch das Chilis

sowie das zerkleinerte Knoblauch addieren

und alles für weitere drei bis vier Minuten ebenfalls andünsten.

Anschließend löschen wir alles mit den beiden Dosen Tomatenstücke ab,

gießen alles mit Wasser auf, so dass das Fleisch knapp bedeckt ist

und lassen alles kurz aufkochen

um es dann für mindestens 2, besser 3 Stunden auf niedrigster Stufe vor sich hin köcheln zu lassen. Zwischendurch sollten wir natürlich nicht vergessen, das Ganze immer mal umzurühren.

Nach einer halben Stunde Garzeit zerdrücken wir die Kardamom-Kapseln mit der flachen Seite eines Messers, so dass sie aufbrechen,

dann würzen wir den Pfanneninhalt mit den den 3 Teelöffeln Kreuzkümmel,

dem Teelöffel Zimt,

den aufgebrochenen Kardamom-Kapseln,

einer Prise Cayennepfeffer, etwas Salz

sowie dem Esslöffel Honig

und verrühren alles gründlich miteinander, um es dann für die restlichen zweieinhalb Stunden weiter zu garen.

Sollte sich die Flüssigkeitsmenge in der Pfanne zwischendurch zu sehr reduzieren, gießen wir das Ganze mit wieder mit etwas Wasser auf.

In der Zwischenzeit können wir schon einmal die Eier hart, also für 8 bis 10 Minuten, kochen

und sie anschließend abschrecken und etwas abkühlen lassen.

Außerdem können wir die Kichererbsen in ein Sieb gießen und abtropfen lassen.

Etwa dreißig bis vierzig Minuten vor Ende der Garzeit geben wir schließlich die Kichererbsen mit in die Pfanne

und binden die Sauce des Lammgulasch mit den beiden Esslöffeln Tomatenmark.

Dann schälen wir die gekochten und inzwischen abgekühlten Eier,

schneiden sie in kleinere Würfel,

fügen sie ebenfalls zu den anderen Zutaten in die Pfanne

und verrühren alles wieder gut miteinander.

Außerdem setzten wir einen Topf mit Wasser für den Reis auf und bringen diesen zum kochen.

Während das Wasser sich erhitzt, können wir die Zeit nutzen und den halben Bund Petersilie waschen, ihn trocken schütteln,

die Blättchen von den Stielen zupfen

und zerkleinern diese dann gründlich, z.B. mit einem Wiegemesser.

Sobald das Wasser schließlich kocht, geben wir einen halben Esslöffel Salz hinein

und addieren schließlich den Reis, um ihn gemäß Packungsbeschreibung zuzubereiten.

Kurz bevor der Reis dann fertig gekocht ist, probieren wir unser Gericht

und stimmen es noch einmal final mit den Gewürzen ab. Der Kreuzkümmel-Geschmack sollte dabei führend sein und der Zimt lediglich unterstützen. Die endgültige Schärfe bestimmen wir mit dem Cayenne-Pfeffer.

Anschließend können wir das Gericht mit der zerkleinerten Petersilie garniert servieren und genießen.

Die exotische Kombination von Kreuzkümmel und Zimt mit der Schärfe von Chilis und Cayenne-Pfeffer ist für den westlich-europäischen Gaumen zwar im ersten Moment ungewohnt. Aber in Kombination mit der fruchtigen Tomatensauce, den durch das lange Garen angenehm zarten Lammfleisch-Stückchen und den noch leicht knackigen Kichererbsen als wirklich überaus lecker. Die gekochten Eier waren dabei noch eine nette Zugabe, aber geschmacklich hatten sie meiner Meinung nach kaum einen Einfluss auf das Gesamtergebnis. Da sie aber im zugrunde liegenden Rezept erwähnt waren, wollte ich sie auch nicht ersatzlos weg lassen. Geschadet haben sie im Gegenzug aber natürlich auch nicht. Gemeinsam mit dem Reis als überaus passende Sättigungsbeilage war das heutige Rezept aber auf jeden Fall ein geschmackliches Erlebnis, das ich wirklich sehr weiter empfehlen kann. Ich war mit dem Ergebnis auf jeden Fall sehr zufrieden.

Guten Appetit
