Angelehnt an die griechische Woche die in unserem Betriebsrestaurant stattgefunden hatte, wollte ich mich an diesem Wochenende auch mal wieder an einem griechischen Rezept versuchen: einem Giouvétsi ArnÃ, also einem griechischen Lamm-Nudelauflauf, den ich natürlich mit Kritharaki zubereitete. Je nach Region bezeichnet man solche Gerichte auch als Juvétsi, Jouvetsi oder Youvetsi. Das besondere an diesem Rezept war für mich, dass man hier sowohl das Fleisch zuerst im Ofen schmorte als auch die Sättigungsbeilage in Form der griechischen Reisnudeln anschließend im Ofen garen sollte. Dennoch hat das Gericht natürlich eine kleine Ähnlichkeit mit meinem Griechischen Hackauflauf. Das Ergebnis war auf jeden Fall ein sehr leckeres Auflaufgericht mit deutlich griechischer Note und dessen Rezept möchte ich nun mit diesem Beitrag einmal kurz in der gewohnten Form vorstellen.
Was benötigen wir also für 4 Portionen?
2 mittelgroße Zwiebeln

3 Knoblauchzehen

1 große Möhre

2 Stangen Staudensellerie

2 kleine Paprika

3 Frühlingszwiebeln

650g Lammfleisch aus der Hüfte

800g geschälte Tomaten

1 kleine Zimtstange

3 Nelken

2 kleine Lorbeerblätter (oder 1 großes)

1 gehäufter Teelöffel geräuchertes Paprika

3-4 getrockenete Chilis (je nach gewünschtem Schärfegrad)

150ml trockener Weißwein

2 Esslöffel Tomatenmark

400g Kritharaki

500ml Gemüsebrühe

120g geriebenen Käse (ich wählte Gouda, den ich noch vorrätig hatte)

120g gewürfelten Feta

sowie Salz, Pfeffer und Rosmarin zum würzen
und etwas Olivenöl zum braten
Beginnen wir wie üblich damit, die einzelnen Zutaten vorzubereiten. Dazu schälen und vierteln wir erst einmal die Zwiebeln,

um sie anschließend zu würfeln.

Außerdem schälen wir die Knoblauchzehen

und zerkleinern sie.

Des weiteren schälen wir die Möhre

und würfeln sie,

waschen die Staudensellerie

und zerkleinern sie,

entkernen schließlich auch die Paprika

um diese zu würfeln.

Anschließend waschen wir das Lammfleisch, trocknen es

und schneiden es in grobe Würfel.

Des weiteren entkernen und zerkleiner wir die getrockneten Chilis

und waschen die Frühlingszwiebeln

um sie in Ringe zu schneiden.

Nun erhitzen wir etwas Olivenöl in einer Pfanne auf erhöhter Stufe,

geben das gewürfelte Lammfleisch hinein

und braten es rundherum scharf an, so dass ein paar Röstaromen enstehen können.

Dann schalte wir die Kochplatte auf mittlere Stufe hinunter und geben Zwiebeln und Knoblauch hinzu, um es mit anzudünsten.

Außerdem geben wir die Staudensellerie,

die Möhre,

die gewürfelten Paprika

sowie die Frühlingszwiebeln mit in die Pfanne

und dünsten alles für etwa fünf Minuten mit an.

Jetzt geben wir die geschälten Tomaten hinzu

und verrühren sie mit Fleisch und Gemüse, wobei wir die Tomaten auch gleich etwas zerkleinern.

Das Ganze würzen wir denn mit Salz und Pfeffer,

geben die getrockneten und zerkleinerten Chilis hinzu,

streuen den Teelöffel geräuchertes Paprika ein,

schmecken es mit Rosmarin ab

und geben Nelken, Zimtstange und die Lorbeerblätter hinzu.

Während die Mischung fünf bis sechs Minuten vor sich hin köchelt, geben wir das Tomatenmark zum Weißwein

und verrühren beides gründlich miteinander.

Dann schalten wir die Kochplatte aus, heben die Weißwein-Tomatenmark-Mischung unter

und geben dann alles in ein ofenfestes Behältnis, zum Beispiel eine Auflaufform. Hätte ich einen Römertopf, hätte der sich auch sehr gut dazu geeignet.

Nun decken wir alles mit Alufolie ab,

stellen es in den noch kalten Backofen und beginnen diesen dann auf 200 Grad aufzuheizen. Sobald die Temperatur erreicht ist, lassen wir unsere Mischung für eine Stunde im Ofen schmoren.

Nach dieser Stunde entnehmen wir die Auflaufform wieder, drehen den Ofen auf 175 Grad hinunter

und geben die ungekochten Kritharaki hinzu,

die wir mit etwas drei Viertel der Gemüsebrühe aufgießen

und dann gründlich mit der Fleisch-Gemüse-Tomatenmasse vermischen.

Dabei entfernen wir auch gleich die Lorbeerblätter

die Zimtstange und die Nelken – insofern wir sie entdecken können. 😉

Für weitere zwanzig Minuten wandert die wieder mit der Alufolie abgedeckte Auflaufform in den Ofen,

wobei wir sie nach etwa der Hälfte der Zeit aber noch einmal kurz entnehmen und kräftig durchrühren
sowie bei Bedarf etwas Gemüsebrühe addieren sollten.

Nach den restlichen zehn Minuten, die die Auflaufform wieder abgedeckt im Ofen verbracht hat,

entnehmen wir sie erneut, entfernen die Alufolie endgültig und bestreuen alles mit dem geriebenen Käse

und dem gewürfelten Feta.

Ein letztes Mal wandert die Auflaufform, dieses Mal offen, für weitere zehn Minuten zurück in den Ofen, um alles mit dem Käse zu gratinieren.

Sobald der Käse den gewünschten Bräunungsgrad erreicht hat, können wir das Behältnis schließlich wieder aus dem Ofen entnehmen

und das fertige Gericht unmittelbar servieren und genießen.

Dass Lammfleisch war durch das lange schmoren im Ofen wunderbar zart geworden und zerfiel beim Verzehr regelrecht auf der Zunge, ohne dabei aber an Geschmack eingebüßt zu haben. In Kombination mit den verschiedenen Gemüsesorten, bei denen vor allem die Paprika und die Stangensellerie maßgeblich waren, der lecker gewürzten, leicht pikanten Tomatensauce und natürlich den ofengegarten Kritharaki ergab sich ein sehr leckeres Auflaufgericht, das durch geriebenen Gouda und Feta wunderbar abgerundet wurde. Ich konnte daher nicht anders als mir gleich noch einen Nachschlag zu holen. Und das bedeutet schon einiges.

Alternativ kann man das Gericht natürlich auch mit anderen Fleischsorten zubereiten. Ich habe bei der Recherche zu diesem Kochexperiment sowohl Rezepte mit Lamm als auch mit Rind, Schwein und sogar Geflügel gesehen, wobei die Schmorzeiten natürlich abhängig von der Fleischsorte etwas variieren können. Eine weitere Alternative war die Zubereitung mit Reis, den man ebenso wie die Kritharaki auch im Ofen zubereiten kann. Das Rezept ist also wunderbar variabel und lässt sich nicht nur gut vorbereiten, sondern auch einfach an die jeweiligen Vorlieben anpassen.
Guten Appetit
