Für das Osterfest wollte ich mir natürlich mal wieder etwas besonderes gönnen. Und da Lammgerichte zu dieser Zeit ja fast schon so etwas wie Tradition sind entschied ich mit eine schöne Lammlachs zu marinieren und sie mit Speckbohnen und Rosmarinkartoffeln zu servieren. Dazu hatte ich ein schönes Rezept gefunden bei dem im Vakuumbeutel mariniert wird, was zu Folge haben soll dass die Marinade schneller und tiefer in das Fleisch einziehen soll. Das wollte ich natürlich gleich mal ausprobieren. Leider konnte ich nicht alle dazu verwendeten Kräuter frisch bekommen und musste bei Oregano und Bohnenkraut auf die getrocknete Variante zurückgreife, aber das tat dem leckeren Ergebnis glücklicherweise keinen Abbruch. Diese Vorgehensweise mit dem Vakuumieren hatte ich auch schon beim Sous Vide kochen gesehen, wo so eingepackte Nahrungsmittel im regulierten Wasserbad gegart werden, aber da mit die entsprechende Ausrüstung fehlt entschied ich mich für das Lamm letztlich für das von mir bereits mehrfach erfolgreich verwendete Niederigtemperaturgarverfahren. Für die Gemüsebeilage hätte ich zwar auch gerne frische grüne Bohnen verwendet, aber da im Markt solche leider nicht verfügbar gewesen waren griff ich hier auf Dosenbohnen zurück. Das hatte aber zum Vorteil dass ich mir das langwierige Kochen frischer Bohnen sparen konnte, da jene aus der Dose ja schon vorgekocht sind. Alles in allem war das Ergebnis auf jeden Fall ein sehr leckeres Ostergericht, dessen Rezept ich nun mit diesem Beitrag in gewohnter Form vorstellen möchte.
Was benötigen wir also für 2 Portionen?
Für die Lammlachs / Lammfilet
Für die Rosmarinkartoffeln
Für die Speckbohnen
Beginnen wir am besten am Vortag damit, die Marinade für das Lammfilet (Lammlachs) zuzubereiten. Dazu zupfen wir die Blättchen von Salbei, Rosmarin und Thymian von den Zweigen und zerkleinern sie gründlich – am besten mit einem Wiegemesser.
Außerdem schneiden wir die Blätter frisches Basilikum ebenfalls klein und geben sie dann mit den anderen Kräutern und je einer Prise Bohnenkraut sowie Oregano in eine kleine Schüssel.
Nun schälen und zerkleinern wir die beiden Knoblauchzehen, geben sie ebenfalls in die Schüssel,
addieren eine Prise Salz sowie eine kräftigere Prise frisch geriebenen Pfeffer, geben etwa vier Esslöffel Olivenöl hinzu
und verrühren alles gründlich miteinander.
Nachdem wir anschließend die Lammlachs gewaschen und trocken getupft haben
verteilen wir etwa die Hälfte der Kräuter-Öl-Mischung auf einer abwaschbaren Unterlage, legen das Lammfilet oben auf
und bestreichen sie gleichmässig mit der verbliebenen Kräutermischung.
Dann nehmen wir einen größeren Vakkummierbeutel zur Hand, schlagen den oberen Teil der Öffnung um damit er nicht mit Öl benetzt werden kann – ansonsten würde das anschließende Vakuummieren nicht funktionieren – und legen das mit Kräutern umschlossene Lammfilet hinein, falten ein Papier Küchentuch auf die Breite des Beutels zusammen, schieben es oberhalb des Fleischs ebenfalls in den Beutel
und stecken den Beutel dann ins Vakuumiergerät um die Luft abzusaugen. Das Küchentuch verhindert dabei dass dabei das Öl bis ganz nach oben gesaugt wird, was einen luftdichten Verschluss des Beutels am Ende des Absaugevorgangs verhindern würde. Den luftdicht verschlossenen Beutel mit dem Lammfilet in Kräutermarinade lagern wir danach für einige Stunden oder noch besser über Nacht im Kühlschrank. Alternativ kann das Fleisch auch so eingefroren werden wenn es nicht gleich zum Einsatz kommen soll.
Die eigentliche Zubereitung am Folgetag beginnen wir dann am besten damit dass wir die grünen Bohnen in einem Sieb abtropfen lassen und anschließend die Drillinge halbieren.
Während der Ofen auf 180 Grad vorheizt pinseln wir eine Auflaufform mittlerer Größe mit etwas Öl aus, legen die Drillinge mit der Schnittfläche nach unten hinein,
bestreichen die Oberseiten ebenfalls mit etwas Öl, streuen das getrocknete Rosmarin sowie etwas Salz und Pfeffer ein,
verteilen zwischen den Kartoffeln noch den frischen Rosmarin und schieben die Form dann auf der mittleren Schiene in den vorgeheizten Ofen um die Kartoffeln über 20-25 Minuten zu garen.
Kurz bevor die Kartoffeln fertig sind schalten wir den Ofen auf 100 Grad herunter und öffnen die Ofentür einen Spalt damit sich die Temperatur besser reduzieren kann. Anschließend erhitzen wir einen Esslöffel Öl in einer Pfanne auf erhöhter Stufe, nehmen den Beutel mit dem Lammfilet, schneiden diesen an der Seite auf,
nehmen das Lammfilet heraus, entfernen etwas von den Kräutern von beiden Seiten des Stücks
und legen das Filet dann in die heiße Pfanne um sie jeweils scharf für je zwei Minuten von beiden Seiten anzubraten.
Das so angebratene Lamm legen wir dann in eine kleine Auflaufform und schieben es in den 100 Grad heißen Ofen, um es im Niedrigtemperaturverfahren gar ziehen zu lassen. Die Kartoffeln können wir dabei ebenfalls im Ofen belassen, damit sie nicht auskühlen.
Wenden wir uns nun der Zubereitung der Bohnen zu und würfeln dazu die Zwiebel während wir parallel den Speck mit etwas Öl in einem Topf anbraten.
Ist der Speck durchgebraten addieren wir auch die gewürfelte Zwiebel, dünsten sie für einige Minuten an bis die Zwiebel weich geworden ist
und geben dann die abgetropften Bohnen hinzu, die wir gründlich mit Speck und Bohnen vermischen, heiß werden lassen
und dabei mit Salz, Pfeffer, Knoblauch und Bohnenkraut abschmecken.
Nach etwa 10-12 Minuten auf 100 Grad können wir das Lammfilet wieder aus dem Ofen entnehmen und in Scheiben schneiden. Idealerweise sollte das Fleisch im Inneren dabei noch zartrosa sein.
Nachdem wir dann auch die hoffentlich gar gebackenen Rosmarinkartoffeln aus dem Ofen geholt haben – hier hilft ein Test durch Anstechen mit einer Gabel –
können wir das fertige Gericht auch schon servieren und genießen.
Schon alleine das wunderbar zarte und saftige Lammfilet mit seiner würzigen Kräutermarinade war ein wahrer Genuss. Ich hatte zwar keinen direkten Vergleich zu „normal“ mariniertem Lamm, aber ich fand schon dass die Marinade durch das einpacken im Vakuumbeutel tiefer eingezogen war und das von ihr abgegebene Aroma merklich intensiver war. Ich hatte zwar bei der Zubereitung noch überlegt ob ich nicht noch eine Sauce dazu servieren sollte, aber das war bei so saftigem Fleisch nicht notwendig gewesen. Dazu passten wunderbar die ofengebackenen Kartoffeln mit ihrem feinen Rosmarin-Aroma. Und bei einem guten Lammgericht dürfen natürlich grüne Bohnen ebenfalls nicht fehlen und meine einfache Variante aus vorgekochten Dosenbohnen mit reichlich gebratenen Speck und Zwiebel erfüllte diese Anforderung anstandslos. 😉 Ich war mit dem Ergebnis auf jeden Fall zufrieden und kann das Rezept mal wieder vorbehaltlos weiter empfehlen.
Guten Appetit