Schon seit längere war ich immer wieder auf den Begriff Poke Bowl gestoßen und hatte inzwischen auch herausgefunden dass es sich dabei um eine aus Hawaii stammende Spezialität der Fusionsküche zwischen US-Westküste und Japan handelt, im Grunde genommen ein ein dekonstruierte Sushi in Salatform, ein also ein Fischsalat der in seiner Reinform mit rohen Fisch und/oder Meeresfrüchten serviert wird. Poke auf Hawaiianisch bezeichnet dabei einfach „in Stücke schneiden“. Beim Einkaufen stieß ich nun im Kühlregal auf eine solche Poke Bowl und beschloss sie trotz ihres happigen Preises von 6,99 Euro für die 350g Schale mal einem Test zu unterziehen. Man sollte ja wirklich nur das beurteilen was man selbst mal probiert hat. 😇
Hergestellt von der Firma Natsu aus Neuss, von der ich ja auch schon die California Sushi probiert hatte, erwarb ich im Markt meiner Wahl also die Poke Bowl Räucherlachs Edamame [ -> unreif geerntete Sojabohnen, nicht zu verwechseln mit dem Käse Edamer 😉 ]
Die Schale besteht aus innen wasserdicht beschichteten Pappe mit einem Klarsichtdeckel, der mit einer Banderole versiegelt ist. Öffnet man sie findet man neben dem eigentlichen Poke auch noch einige zusätzliche Zugaben, die man erst einmal entnehmen sollte:
Es finden sich eine in Plastik verpackter Gabel-Löffel aus Holz, eine Limonenspalte sowie ein Tütchen mit einer Salatdressing. Ein Blick auf die Unterseite der Verpackung zeigte mir dass es sich dabei um eine Sojasauce mit Orangensaftkonzentrat handelt.
Zu größten Teil besteht der Poke natürlich aus kaltem Sushi-Reis, 60% laut Herstellerangabe, dazu kommen noch 12% räucherlachs, 8,9% Gurkenwürfel, 7,4% gegarte SOJABOHNEN, 4,5% Karottenstifte sowie eine Ingwerzubereitung (rechts im Bild) sowie Sesam in nicht genau genannten Mengen.
Da ich noch nie eine Poke Bowl gegessen hatte ging ich nach eigenem Gutdünken vor um alle Zutaten zum Verzehr zusammen zu bringen. Ich gab also das Dressing hinzu, garnierte alles mit dem Limonensaft
und vermischte schließlich alles miteinander, um es dann zu genießen.
(Man entschuldige den Qualitätwechsel der Bilder, ich musste von der sperrigen Spiegelreflex zur Handykamera wechseln, weil ich keinen Platz hatte. 😉 )
Gurken und Möhren erwiesen sich als angenehm frisch und knackig und harmonierten gut mit den vorgekochten aber kalten Edamame, dem Räucherlachs und dem Dressing mit seiner dank des Orangensaft und unterstützt durch die Limette schön fruchtigen Note. Hätte zwar gerne noch etwas mehr davon sein können, aber es reichte gerade so -wenn auch nur knapp – für die angebotene Menge an Poke. Das gleiche gilt für die Menge des Räucherlachs, der bei der Flut an anderen Zutaten drohte geschmacklich etwas unterzugehen. Hat man keinen riesigen Hunger reichen die 350g insgesamt aber aus um satt zu werden wie ich erfreut feststelle durfte. Und mit 451,5kcal pro Bowl mit gerade mal 9,1g Fett auch angenehm leicht. Nur die 24g Zucker pro Portion – das sind immerhin 8 Stück Würfelzucker á 3g – fallen mal wieder etwas negativ auf.
Nach dem was ich so gelesen habe wird Poke normalerweise mit warmen Sushi-Reis serviert, war mir hier auch lieber gewesen wäre. Kalten Reis kann man durchaus essen, aber in heißen oder zumindest warmen Zustand ist er eindeutig vorzuziehen. Auf der anderen Seite ist der Reis im Sushi aber auch kalt. Dennoch wäre es eine gute Idee Reis und restliche Zutaten in einem solchem Bowl getrennt zu verkaufen, so dass der Konsument dann entscheiden kann ob er sich den Reis kalt mit dem Poke vermengt oder ihn vorher z.B. in der Mikrowelle erwärmt.
Alles in allem eine interessante Essenserfahrung, die mich zwar nicht automatisch zum Fan des aktuellen Trendessens Poke Bowl macht, aber mich zumindest befähigt diesbezüglich qualifiziert mitreden zu können. Der Preis ist zwar ziemlich gesalzen, aber würde ich dennoch erneut essen. Dann aber bevorzugt frisch zubereitet oder vielleicht sogar mal selbst gemacht.
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Natsu Poke Bowl Räucherlachs Edamame – der Kurztest
Freitag, Mai 20th, 2022Gebratene Nudeln mit Huhn & Ei – das Rezept
Sonntag, Februar 11th, 2018Dieses Wochenende hatte ich irgendwie mal wieder Lust auf ein Gericht aus dem fernen Osten, daher entschied ich mich dazu mal Gebratene Nudeln mit Huhn und Ei zuzubreiten, ein Klassiker der asiatischen Küche hier in Europa. Bei meiner Recherche nach einem passenden Rezept fiel mit dabei auf, dass es unzählige Varianten und Zutatenkombinationen zu geben scheint, die für die Zubereitung dieses Gerichts verwendet werden können – die hier vorgestellte Rezeptvariante ist daher eine Kombination aus verschiedenen Versionen, die meiner Meinung nach sehr gut gelungen ist. Daher möchte ich es natürlich nicht versäumen, meine Version für Gebratene Nudeln mit Huhn & Ei einmal in gewohnter Form vorzustellen.
Was benötigen wir also für 3-4 Portionen?
Für die Marinade
Außerdem brauchen wir
1 etwa daumengroßes Stück Ingwer
1 große oder 1 kleine Zehe(n) Knoblauch
3-4 Esslöffel dunkle Sojasauce
2-3 Handvoll Sojabbohnenkeimlinge
einige kräftige Spritzer Chili-Garlic-Sauce
sowie etwas frisch gemahlenen weißen Pfeffer zum würzen
und einem Schuss Sesamöl zum verfeinern
Beginnen wir – am besten 1-2 Stunden vor der eigentlichen Zubereitung – damit, die Hähnchenbrustfilets zu waschen, trocken zu tupfen
und sie in mundgerechte Würfel zu schneiden. Dabei entfernen wir auch gleich fettige Stellen und eventuell vorhandene Knochenreste.
Die Würfel geben wir in ein verschließbares Behältnis, z.B. eine Tupperdose, geben 3-4 Esslöffel helle Sojasauce
sowie einen Teelöffel Sambal Olek hinzu
und vermengen alles dann gründlich miteinander, um die Marinade anschließend für mindestens 1 Stunde im Kühlschrank einziehen zu lassen.
Wenig später können wir dann aber auch schon mit der Vorbereitung der einzelnen Zutaten beginnen. So schälen wir also die Möhren
und schneiden sie in Streifen,
zerteilen die zuvor gewaschene Chilischote in Ringe,
spülen die Frühlingszwiebeln ab und schneiden sie in Ringe,
reinigen die Paprika, entkernen sie und trennen sie in Streifen auf,
und zerkleinern die zuvor gereinigte Lauchstange in schmale Ringe.
Auerdem schlagen wir Eier in eine Schüssel
Natürlich sollten wir auch nicht vergessen, die Zwiebel in Spalten zu schneiden,
den Ingwer zu schälen und zu reiben
und die Knoblauchzehen zu schälen und gründlich zu zerkleinern.
Sobald alle Zutaten vorbereitet sind, können wir uns um die Mie-Nudeln kümmern. Diese sind zum Glück schnell zubereitet, denn man muss sie nur in einen Topf oder eine Schüssel geben, mit kochendem Wasser übergießen,
sie vier bis fünf Minuten ziehen zu lassen, wobei man sie gegen Ende etwas mit einer Gabel auflockern sollte,
und sie schließlich in einem Sieb abtropfen lassen.
In einem Wok oder einer Pfanne erhitzen wir nun etwas Erdnussöl
und geben die marinierten Hähnchenbrustwürfel hinein
und dann erst einmal wieder zu entnehmen und bei Seite zu stellen.
Nun geben wir die Eimasse in den Wok
und braten sie krümelig, ähnlich wie Rührei, an.
Sobald das Ei einigermaßen gar ist, addieren wir zuerst die Zwiebel, den Knoblauch und den Ingwer, den wir einige Minuten andünsten
um dann auch Chilis, Möhren, Paprika, Frühlingszwiebeln und Lauch dazu geben
und alles für etwa fünf bis sechs Minuten unter gelegentlichem rühren weiter andünsten. Das Gemüse sollte hinterher durch sein, aber noch über etwas Biss verfügen.
Dabei bestreuen wir auch gleich alles mit eineinhalb Teelöffeln Zucker und lassen diesen ein wenig karamellisieren.
Schließlich können wir auch die zuvor gekochten und abgetropften Mie-Nudeln mit in den Wok geben,
sie gründlich mit Gemüse und Eiern vermischen
und drei bis vier Esslöffel dunkle Sojasauce addieren,
die wir wiederrum gründlich mit Nudeln, Gemüse und Ei vermengen.
Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt, das zuvor angebratene Hühnerfleisch hinzuzufügen
und die Sojabohnenkeimlinge ebenfalls zu addieren.
Nun brauchen wir nur noch alles mit etwas weißem Pfeffer
sowie einigen kräftigen Spritzern Chili-Garlic-Sauce abzuschmecken,
abschließend mit einem Schuss Sesamöl verfeinern
und können das fertige Gericht auch schon servieren und genießen. Wer mag kann es dabei mit etwas Sesam und einigen Frühlingszwiebel-Ringen garnieren.
Reichlich noch einigermaßen knackiges Gemüse in Kombination mit saftigen udn zarten Hühnerfleischstückchen, Ei und einer überaus gelungenen Kombination aus Sojasauce-Aroma und der leichten Schärfe von Chili, Ingwer und der zusätzlichen Chili-Knoblauchsauce machten dieses Gericht zu einer wirklich gut gelungenen Version der Gebratenen Nudeln. Ich hätte vielleicht noch etwas Sambal Olek für zusätzliche Schärfe hinzufügen können, aber auch ohne dies fand ich die Zusammenstellung sehr lecker. Und ich hätte nicht gedacht, dass der leichte Schuss Sesamöl die Zubereitung noch so schmackhaft abrunden würde. Die Frühlingszwiebeln und der Sesam taten schließlich ihr übriges um das Ganze zu einem überaus leckeren Gericht zu machen.
Die Gemüse-Zutaten sind dabei natürlich absolut Variabel, ich könnte mir auch gut Pak Choi, Chinakohl, Zucchini oder anderes Gemüse, vielleicht auch ein paar asiatische Pilze, darin vorstellen. Nur beim Hühnerfleisch muss ich noch mal in mich gehen, denn wenn ich mich recht entsinne findet sich in den gebratenen Nudeln aus dem Asia-Restaurant selten gewürfeltes, sondern eher zerfasertes Hühnchen. Ich muss noch mal recherchieren, aber ich glaube wenn man es kocht anstatt es anzubraten dürfte es im Wok später zerfallen. Ich teste das bei Gelegenheit mal und werde dann natürlich darüber berichten. 🙂
Guten Appetit