Dieses Wochenende hatte ich mich dazu entschlossen, mal eine Berliner Kartoffelsuppe mit Rindfleisch & Würstchen zuzubereiten. Aber gleich zu Beginn sei erwähnt, dass das Rezept das ich heute vorstellen möchte etwas zeitaufwändiger in der Herstellung ist, denn es beinhaltet auch die Herstellung einer eigenen Rinderbrühe, was nun mal etwas länger dauert. Hinzu kommt die ganze Schnippel-Arbeit, die auch ihre Zeit in Anspruch nimmt. Aber das Ergebnis lohnt den Aufwand allemal, denn diese Kartoffelsuppen-Variante erwies sich als wahrlich eine geschmackliche Offenbarung. Daher möchte ich es natürlich nicht versäumen, das zugehörige Rezept hier einmal in gewohnter Form vorzustellen.
Was benötigen wir also für 4-5 Portionen?
Für die Rinderbrühe
6-7 Piment, 2-3 Lorbeerblätter, 1 Esslöffel Pfefferkörner
sowie 2 Esslöffel Salz
und 2 Liter Wasser
Für die Kartoffelsuppe
1000g Kartoffeln – mehlig kochend
sowie etwas Öl zum braten
und etwas Salz & Pfeffer zum würzen, evtl. Liebstöckel
Beginnen wir damit die Rinderbrühe aufzusetzen, denn dies nimmt wohl die meiste Zeit in Anspruch. Dazu schälen wir die Möhren aus dem Suppengrün,
schälen und zerkleinern auch den Knollensellerie aus dem Suppengrün grob,
und halbieren die ungeschälte Zwiebel.
Dann waschen wir das Rindfleisch unter fleißenden Wasser,
und füllen diesen mit 2 Litern Wasser auf.
Während wir das Wasser nun erhitzen, salzen wir es mit 2 gestrichenen Esslöffeln Salz,
legen die halbierte Zwiebel hinein, die mit ihrer Schale später auch zur Färbung beiträgt,
und bringen es geschlossen zum kochen.
Sobald das Wasser kocht, steigt etwas geronnenes Eiweiß in Form von Schaum auf, das wir soweit möglich abschöpfen.
Nachdem das Fleisch etwa eine halbe Stunde geköchelt hat, geben wir auch das zerkleinerte Suppengrün
sowie die Pimentkörner, Lorbeerblätter und Pfefferkörner in in den Topf
und lassen es für weitere eineinhalb Stunden auf leicht reduzierter Stufe bei aufgelegten Deckel vor sich hin köcheln.
Die letzte halbe Stunde können wir es dann auch offen köcheln lassen, damit sich die Flüssigkeit etwas reduziert und den Geschmack sich intensiviert.
In der Zwischenzeit bereiten wir die restlichen Zutaten für unsere Kartoffelsuppe vor. Dazu schälen wir die Möhren
schälen und zerkleinern die Zwiebel,
waschen den Lauch, schneiden ihn in Ringe
und halbieren anschließend die Ringe noch einmal,
schälen und würfeln die Knollensellerie,
schälen und würfeln die Petersilienwurzel
und würfeln den Schinkenspeck.
Außerdem schälen wir die Kartoffeln
und schneiden sie ebenfalls in etwas größere Würfel von 1,5 – 2 cm Kantenlänge.
Inzwischen dürfte sich dann auch die Rinderbrühe deutlich reduziert haben, so dass wir die Herdplatte ausstellen und die Brühe etwas abkühlen lassen können.
In einem größeren Topf erhitzen nun 2-3 Esslöffel Öl,
geben den gewürfelten Schinkenspeck hinein
Dann geben wir Knollensellerie, Möhrenwürfel,
sowie die zerkleinerte Zwiebel in den Topf
und dünsten alles für ca. 10 Minuten bei gelegentlichem umrühren an.
Währenddessen entnehmen wir dann auch das Rindfleisch aus der Brühe, legen es bei Seite
und entfernen dann auch das Gemüse, für das wir keine weitere Verwendung haben und es später entsorgen können.
Schließlich streuen wir auch Majoran und Kümmel in unsere Gemüsemischung im Topf, dünsten sie ebenfalls kurz mit an
und füllen den Topf dann mit unserer Rinderbrühe auf, so dass das Gemüse knapp bedeckt ist. Bei mir reichte die verbliebene Menge zufälligerweise genau aus.
Nachdem wir dann die beiden Lorbeerblätter dazu gegeben haben
lassen wir alles geschlossen für 40 Minuten auf reduzierter Stufe und bei gelegentlichem rühren vor sich hin köcheln.
Diese Zeit können wir nutzen, um das Rindfleisch in mundgerechte Würfel
sowie die Wiener Würstchen in Scheiben zu schneiden.
Die Würstchen-Scheiben legen wir mit den Schnittkanten in eine mit Öl ausgepinselte Pfanne
und braten sie von beiden Seiten goldbraun an.
Nachdem wir etwas Gemüse auf dem Topf entnommen und bei Seite gestellt haben,
zerkleinern wir den Topfinhalt ein wenig mit dem Kartoffelstampfer.
Wem das nicht fein genug ist, kann natürlich auch gerne den Pürierstab zur Hilfe nehmen. Ich hatte zuerst etwas gezögert, weil es mir Schade um die Speckwürfel war – aber letztlich fand ich die Konsistenz nach dem pürieren doch besser.
Nun geben wir das zuvor entnommene Gemüse wieder hinzu,
addieren das gewürfelte Rindfleisch
sowie die angebratenen Wurstscheiben
verrühren alles gründlich, lassen es heiß werden
und schmecken es final noch einmal mit Salz, Pfeffer und evtl. etwas Liebstöckel ab.
Anschließend können wir das fertige Gericht, vielleicht garniert mit etwas frischer Petersilie, auch schon servieren und genießen.
Ich bekenne mich dazu, dass ich gerne mal zu Instant-Brühen greife – aber meist aus Zeitgründen, denn es geht doch wirklich nichts über eine selbst hergestellten Sud wie die Rinderbrühe die ich heute zubereitet habe. Sie dann noch in einer leckeren Kartoffelsuppe nach Berliner Art zu verwenden und darin auch gleich noch das Rindfleisch zu verwerten, dass ich in der Brühe zuvor über mehrere Stunden butterweich gegart hatte, rundete das heutige Kochexperiment sozusagen sehr gelungen ab. Die Kartoffelsuppe selbst mit reichlich Wurzelgemüse, wie Knollensellerie, Möhren und Petersilienwurzel sowie natürlich einer nicht unbeträchtlichen Menge an Kartoffeln, einer fein abgestimmten Menge an Gewürzen und natürlich vor allem der selbst hergestellten Rinderbrühe erwies sich ebenfalls als mehr als gelungen. Wir bei Eintöpfen und Suppen üblich wird sie morgen wahrscheinlich noch einmal besser schmecken, denn diese gewinnen noch einmal an Geschmack wenn sie richtig durchgezogen sind, aber auch schon jetzt in der frisch zubereiteten Variante hätte mich wahrlich hinein knien können, so lecker hat sie geschmeckt. Nichts gegen die Hessische Kartoffelsuppe nach dem Rezept meiner Mutter, die immer zu meinen Favoriten zählen wird, aber das zusätzliche Rindfleisch hat auch seinen gewissen Reiz, soviel steht fest. Außerdem sind Eintöpfe und Suppen geradezu prädestiniert für die aktuelle kalte Jahreszeit. Daher war das bestimmt nicht das letzte Gericht dieser Art, dass bis zur Rückkehr des Sommers in meiner Küche entstanden ist. 😉
Guten Appetit