Nachdem ich mich am Sonntag mit Pizzaresten und gestern im Homeoffice belegtem Brot durchgeschlagen hatte, begab ich mich heute wieder ins Büro, um ein wenig die Sozialkontakte zu meinen Kollegen zu pflegen. Da mich mich letzte Woche aufgrund des eher uninteressanten Angebots nicht für diese Woche in unserem wiedereröffneten Betriebsrestaurant angemeldet hatte, sah es zuerst nach einer weiteren Bäckerei-Woche ein. Doch kurz vor Mittag schlug unser Projektleiter vor, dass wir doch alle gemeinsam in die Osteria Zucca gehen und dort im Freien speisen könnten. Das Wetter war entsprechend und es fanden sich doch tatsächlich neben mir noch fünf weitere Kollegen/-innen die ebenfalls daran Interesse hatte und so begaben wir uns schließlich gemeinsam dort hin – die größte Menschenansammlung in meiner Abteilung seit Beginn der Coronakrise. Doch zum Glück sind die Beschränkungen soweit gelockert, dass dies Problemlos möglich war.
Da ich ja bereits am Samstag und Sonntag selbst gemachte Pizza verzehrt hatte, hatte ich allerdings nicht schon wieder Lust auf solch einen belegten Teigfladen. Doch zum Glück gibt es im Zucca auch Pasta, Salate und andere vornehmlich italienische Hauptspeisen. Allerdings musste ich, nachdem der maskenbewehrte Wirt uns die Speisekarten gebracht hatte, erneut feststellen dass die Preise wirklich nicht von schlechten Eltern sind. Selbst bei den einfacheren Pasta-Gerichten lagen die Preise nur knapp unter 10 Euro. Auf einer der Karte lose beiliegenden Zettel, wohl die Wochen-Spezialkarte, fanden sich neben Gnocchi mit Lachs und Spinat und einem Rindersteak für über 20 Euro schließlich auch Fettucine mit Kalbsstreifen und Champignons, die mit etwas über 13 Euro zu buche schlagen sollten. Normalerweise bin ich kein Freund davon, mitten in der Woche so viel Geld für ein Mittagessen auszugeben, aber da ich so lange schon essen gegangen war, entschied ich mich schließlich doch für dieses Gericht.
Die Wartezeit von Bestellung bis zum servieren gestaltet sich glücklicherweise recht kurz, dennoch wurde sie uns zusätzlich mit kostenlosem frischem Weißbrot versüßt. Zuerst natürlich die Pizzen aus der Küche, von denen ich ja hier, hier oder hier bereits berichtet hatte. Sie sind nicht schlecht, aber für meinen Geschmack ist der Rand etwas zu breit und zu trocken – aber das ist natürlich Geschmacksache. Wenige Minuten später kamen dann auch die Pasta-Gerichte und wurden serviert.
Ich koche ja selbst gerne viel mit Nudeln und halte mich für einen recht passablen Hobbykoch, aber was mir heute serviert wurde spielte eindeutig in einer etwas höheren Liga. 😛 Die zahlreich vorhandenen Kalbsstreifen erwiesen sich als wunderbar zart und saftig und harmonierten wunderbar mit den hellen Champignons und den geviertelten Kirschtomaten, die gemeinsam mit dem Fleisch in einer mild-würzigen Rahmsauce an den dünnen Fettucine angerichtet waren. Mir schien es, dass die Nudeln wohl kein Industrieprodukt, sondern womöglich hausgemacht waren, aber vielleicht hatte sie auch einfach nur aus Italien importiert – aber sie waren anderes und geschmeckt auch besser. Und auch bei der Portionsgröße hatte man nicht gegeizt. Sie waren daher aber ihren erhöhten Preis meiner Meinung nach durchaus wert. Ich will kein nach einer Portion Pasta noch kein endgültiges Urteil fällen, aber nach bisheriger Erkenntnis kann ich die Zucca-Nudelgerichte wirklich weiterempfehlen.
Meine Abschlußurteil:
Fettucine mit Kalbssteifen & Champignons: ++