Bei der Durchsicht meiner Vorräte entdeckte ich in meinem Gefrierfach noch eine Päckchen norwegischen TK-Lachs, das ich langsam mal verbrauchen sollte, außerdem dümpelte noch eine größere Stange Lauch im Gemüsefach vor sich hin. Daraus musste sich doch irgend etwas kochen lassen. Nach einiger Recherche entschloss ich mich dazu, sie gemeinsam mit Spaghetti und einer Lauch-Sahne-Sauce zu verarbeiten und dabei noch etwas mit Käse zu überbacken. Außerdem kam noch eine Möhre in die Sauce, die ich noch mit etwas frischem Dill und etwas Zitronensaft verfeinerte. Das Ergebnis war ein einfaches, schnell zubereitetes und doch sehr leckeres Nudelgericht, dessen Entstehung ich nun hier einmal kurz in gewohnter Form vorstellen möchte.
Was benötigen wir also für 2-3 Portionen?
300g Spaghetti
250g Lachs
1 Stange Lauch/Porree
1 mittelgroße Möhre
1 Schalotte
1 Zehe Knoblauch
2-3 Stiele frischer Dill
25-30g Parmesan
200ml Gemüsebrühe
250g leichte Sahne
2 Esslöffel Tomatenmark
1 Teelöffel Mehl
Einige Spritzer Zitronensaft
2 Esslöffel Öl
100g geriebener Käse (z.B. Mozzarella)
ein wenig Butter zum einfetten der Form
etwas Salz, Pfeffer & Chiliflocken zum würzen
Den Lachs sollten wir bereits ein bis eineinhalb Stunden vorher aus dem Gefrierfach nehmen und ihn langsam bei Zimmertemperatur auftauen lassen.
Beginnen wir anschließend damit, einen Topf mit Wasser aufzusetzen und das Wasser zum kochen zu bringen. Das dauert – zumindest bei mir – immer etwas, da ich weder einen Gas- noch Induktionsherd habe.

Die Zeit können wir nutzen, um die einzelnen Zutaten vorzubereiten. Wir waschen also die Lauchstange, schneiden sie in Ringe

und vierteln die Ringe dann noch einmal.

Außerdem schälen wir die Möhren,

schneiden sie in kleine Stücke,

würfeln die Schalotte,

reiben den Parmesan-Käse

und waschen noch den den Dill, schütteln ihn trocken und zupfen die Fähnchen von den Stielen, um diese anschließend zu zerkleinern.

Inzwischen sollte dann auch das Wasser kochen, so dass wir es mit zwei Teelöffeln Salz versehen

und die Spaghetti darin gemäß Packungsbeschreibung al dente kochen können.

Bis die Nudeln gar sind, schneiden wir den teilweise aufgetauten Lachs in mundgerechte Würfel. Ich finde wenn sie noch leicht angefroren sind, ist es deutlich einfacher TK-Lachs sauber zu zerteilen.

Die fertig gekochten Spaghetti lassen wir dann in einem Sieb abtropfen

und fetten eine mittelgroße Auflaufform mit etwas Butter aus

um dann die abgetropften Nudeln hinein zu füllen

und gleichmässig in der Form zu verteilen.

Nun erhitzen wir etwas Öl in einem Topf oder einer Pfanne,

geben die Lachswürfel hinein,

würzen sie mit etwas Salz und Pfeffer

und braten sie dann kurz von allen Seiten an. Ich hatte dabei aber wohl die Hitzezufuhr etwas zu hoch eingestellt, denn es bildeten sich wieder etwas geronnenes Eiweiß an den Außenseiten – vielleicht sollte ich bei so empfindlichen Dingen wie Fisch in Zukunft mit etwas niedrigeren Temperaturen braten.

Die fertig gebratenen Lachswürfel verteilen wir dann auf den Nudeln in der Auflaufform.

Unterschwellig hatte ich befürchtet, dass die Menge an Lachs etwas zu gering sein könnte, doch wie sich herausstellte reichte die Menge absolut aus.

In das in der Pfanne verbliebenen Bratenfett geben wir nun zuerst die gewürfelte Möhre

sowie die zerkleinerte Lauchstange

und dünsten das Gemüse für 3-4 Minuten unter gelegentlichem rühren an.

Erst dann geben wir auch die Schalottenwürfel dazu

und pressen die Knoblauchzehe in die Pfanne, um beides für weitere 4-5 Minuten mit anzudünsten.

Als nächstes addieren wir beiden Esslöffel Tomatenmark,

rösten dieses kurz mit an

und bestreuen alles dann mit einem gehäuften Teelöffel Mehl

um das Ganze nun mit der Gemüsebrühe abzulöschen

und auch die Sahne mit in die Pfanne zu gießen.

Wir verrühren alles dann gründlich miteinander, lassen es kurz aufkochen

und schmecken es mit Salz, Pfeffer,

einigen Chiliflocken

sowie einigen Spritzern Zitronensaft ab.

Außerdem streuen wir 2/3el des frischen Dills ein – den Rest heben wir uns zum garnieren des fertigen Gerichtes auf.

Nachdem wir die Sauce einige Minuten köcheln und sich reduzieren lassen haben, schalten wir die Kochplatte aus, streuen die Häfte des Parmesans ein

und lassen ihn unter Verwendung der Resthitze durch etwas rühren in der Sauce schmelzen.

Nun ist auch ein guter Zeitpunkt, mit dem Vorheizen des Ofens auf 200 Grad zu beginnen.
Den restlichen Parmesan streuen wir nun über Nudeln und Lachswürfel in unserer Auflaufform

und verteilen darüber dann gleichmässig die Sauce.
Nachdem wir der Sauce 7-8 Minuten gegeben haben, damit sie sich etwas setzen und zwischen den Nudeln verteilen kann, bestreuen wir alles mit dem gerieben Käse

und schieben es auf der zweituntersten Schiene in den Ofen, um es für 15-20 Minuten überbacken zu lassen. Die Sauce sollte am Ende schön in der Auflaufform blubbern.

Schließlich können wir die Auflaufform auch wieder entnehmen und lassen sie für 5 Minuten ruhen.

Die Sauce hat sich dabei hoffentlich, wie hier zu sehen, fast bis nach unten zwischen den Nudeln verteilt – wenn nicht ist aber auch nicht schlimm, da sich Sauce und Nudeln beim herausnehmen eh noch einmal zusätzlich vermischen.

Nun brauchen wir das Gericht nur noch mit dem restlichen Dill garniert zu servieren und zu genießen.

Alleine schon die Sauce aus Lauch, Möhren, Sahne und Tomatenmark mit ihrem Dill, der leichten Zitronennote und ihrer ganz leichten Schärfe Dank des Chilis war überaus lecker. Kombinierte mit leckeren Lachsfilet-Würfeln sowie den al dente gekochten Spaghetti und gratiniert mit etwas Käse wurde alles zusammen aber zu einem wahren Genuss. Ich hatte zwar etwas Bedenken wegen des Tomatenaromas durch das Püree gehabt, aber es fügte sich wunderbar in die geschmackliche Gesamtkomposition ein und passte auch sehr gut zum Fisch. Und Dill und Zitrone sind ja sowieso klassische Zutaten in einem Fischgericht. Insgesamt auf jeden Fall eine sehr gelungene Art Lachs und Nudeln zu genießen, ich kann diese Kombination wirklich wärmstens empfehlen.

Man könnte natürlich noch überlegen mit weiteren Gemüsesorten zu experimentieren – ich könnte mir hier zum Beispiel auch gut noch Spinat als Zutat vorstellen, der ja auch zu den klassischen Zutaten bei Fischgerichten zählt. Allerdings war ich mir nicht sicher ob Lauch und Spinat so gut geschmacklich harmonieren. Ich kann mich nicht entsinnen beides mal zusammen bei einem Rezept verwendet zu haben – aber erst ein Versuch könnte das endgültig klären. Fest steht aber auf jeden Fall, dass dieses Gericht bestimmt nicht zum letzten Mal in meiner Küche entstanden ist. 🙂
Guten Appetit
