The day after – und Überlegungen dazu

Gerade läuft auf RTL 2 der Film The day after (Der Tag danach) von 1983. Habe ich seit ungelogen 10 Jahren nicht mehr gesehen. Krasser Film – auch wenn er inzwischen fast ein Vierteljahrhundert alt ist, zeigt er doch in erschreckend deutlichem Maße die Folgen eines Angriffs mit nuklear bestückten Interkontinentalrakten. Und die Bedrohung ist heute ja nicht unbedingt gebannt, sondern eher noch größer geworden – aber weitaus unvorhersehbarer. Haben wir uns zu sehr an die Bedrohung gewöhnt?
Der Besitz dieser wahrhaft schrecklichen Atomwaffen nicht mehr nur im auf einige wenige Staaten beschränkt ist, sondern immer mehr kleinere, auch instabile Staaten mit teilweise totalitären Regierungen in Besitz dieser Technik kommen. Ich denke nur an Pakistan, wo es aktuell ja ziemlich brodelt – oder Mullahstaaten wie dem Iran – um nur einige zu nennen.
Sollte es wirklich zu einem solchen Krieg kommen, ist es so glaube ich wirklich besser sofort im Zentrum der Explosion zu verdampfen und nicht langsam an den Folgen zu Grunde zu gehen. Zuerst werden alle elektronischen Geräte durch den EMP Impuls der Bomben ausfallen, im direkten Umkreis der Zielgebiete der Bomben werden Druck- und Feuerwellen Millionen Menschen töten, an den unmittelbaren Folgen und Verletzungen sterben noch einmal hunderttausende.
Verstrahlung, radioaktiver Fallout, nuklearer Winter – die Staubmassen verdunkeln die Sonne und lassen die Temperaturen drastisch sinken – innerhalb von etwa 10 Jahren wird sich die Ozonschicht zersetzen und die Fälle von Leukämie und Hautkrebs werden drastisch ansteigen. Aber bereits vorher werden die Überlebenden bereits zu zehntausenden Verhungern oder an Seuchen wie Typhus oder Cholera zu Grunde gehen.
Zwar werden die Reichen und Mächtigen sich größtenteils irgendwo in Sicherheit gebracht haben – aber überall wird Chaos ausbrechen. Marodierende Banden streifen durch das Land, um die letzten Vorräte zu rauben – Plünderungen, Mord und Vergewaltigungen werden an der Tagesordnung sein. Und selbst wenn sich die Staaten an einigen Stellen wieder re-etablieren können, so wird die menschliche Rasse zivilisatorisch um mindestens 300 bis 400 Jahre zurückgeworfen. Irgendwie hat man sich an die Bedrohung ja gewöhnt – ist schon seltsam das es solcher Filme bedarf, um die Gefahren wieder ins Gedächtnis zu rufen.
<zynismus>Einzig über die globale Erwärmung bräuchte man sich nach einem Atomkrieg wohl keine Gedanken mehr zu machen</zynismus>

2 thoughts on “The day after – und Überlegungen dazu

  1. Wie wahr!

    Der Film hatte uns (damals spez der sog. „westlichen Welt“) auf dem Höhepunkt des „Kalten Krieg“ ziemlich deutlich vor Augen geführt, wie es aussehen wird, wenn der atomare Ernstfall eintritt, mit all den von dir beschriebenen Folgen.

    Nach dem Ende des Kalten Krieg und der dann vollzogenen atomaren Abrüstung leben wir“ in Sicherheit“ und wissen gar nicht, was es bedeuten kann, wenn sog. „Schurkenstaaten“ eine Atombombe in die Hand bekommen.
    Aber macht es Sinn, gleich in diesen Staaten ein zu marschieren und dort „tabula rasa“ zu machen, weil sie die Atombombe haben könnten?

    Könnte das nicht die dortigen Machthaber dazu verleiten, sich erst recht eine solche Bombe zu besorgen und sich zu rächen?

    Vielleicht sollte man sich mal um die potentiellen Lieferanten der Bombe „kümmern“ – Aber auf friedlichem Weg…

  2. Also wenn ich es gestern richtig Verstanden habe, hat der Ostblock zwar die Provokation durch die Aufstellung von Soldaten an der Deutsch/Deutschen Grenze verursacht, aber wie mir schien hat zuerst der „Böse Westen“ zugeschlagen, oder kommt mir da mein Teil noch böserer DDR Erziehung in die Quere??

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