Kartoffel-Frischkäsetaschen mit südafrikanischem Gemüserelish & Schnittlauchdip [03.03.2020]

Diese Woche hatte ich nur einen Tag an dem ich von den Resten vom Wochenende zehren konnte, daher war es mir am heutigen Dienstag wieder vergönnt unserem Betriebsrestaurant einen Besuch abzustatten. Gerade richtig wie es mir erschien, denn es wurden sowohl ein neues als auch ein modifiziertes Gericht angeboten, die natürlich meine erhöhte Aufmerksamkeit auf sich zogen. Zum einen hatte man bei den Kartoffel-Frischkäsetaschen mit südafrikanischem Gemüserelish und Schnittlauchdip aus dem Abschnitt Veggie das sonst üblich Ratatouille durch eben einen Gemüserelish auf südafrikanische Art ersetzt, zum anderen stand im Abschnitt Vital eine Geflügelfrikadelle mit Spinat- Polentataschen und Dijon-Senfsauce auf die Speisekarte gesetzt. Die Spaghetti Bolognese mit Grand Pandano + 3 Komponenten nach Wahl bei Daily klang zwar ebenfalls gut, aber war mir mit 6,30 Euro einfach zu teuer. Eventuell wären noch der Gebackene Seelachs mit Thaigemüse in Austernsauce in Frage gekommen, der gemeinsam mit Gebratenem Tofu mit frischem Gemüse in roter Currysauce an der Asia-Wok-Theke angeboten wurde, aber die beiden zuerst genannten Gerichte erschienen mir letztlich doch interessanter. Letztlich war es das visuelle Erscheinungsbild, das meine Wahl auf die Kartoffel-Frischkäsetaschen fallen ließ, denn die Sauce die mit den Geflügelfrikadellen serviert wurden sah mir ziemlich dünn und irgendwie langweilig aus.

Potato cream cheese bags with south african vegetable relish & chives dip / Kartoffel-Frischkäsetaschen mit südafrikanischem Gemüserelish & Schnittlauchdip

Das Gemüserelish erwies sich als einer Zusammenstellung aus juliennten sowie gewürfelten gelben und orangen Möhren, Mais, Zucchini und grünen Bohnen in einer süßlich-scharfen Sauce, die Geschmacklich ein wenig an die süßlich-scharfe Chilisauce von der Asia-Theke erinnerte, aber wohl eine Chakalaka sein sollte. Ich bin jetzt leider kein Chakalaka-Experte und kenne diese Geschmacksrichtung eher von den Kartoffelchips mit dieser Würzung, die hier in Deutschland seit der südafrikanischen Fußball-WM 2010 angeboten werden, daher kann ich keinen direkten Vergleich anstellen. Aber lecker war dieses Relish alle mal und passte auch erstaunlich gut zu den mit Kräuterfrischkäse gefüllten, knusprig gebackenen Kartoffeltaschen. Dazu gab es etwas mit frischem Schnittlauch versetzten Sauerrahm, der sehr gut sowohl zum Relish als auch den Kartoffeltaschen passte. Auch ohne Fleisch sehr lecker – mit gefällt dieser südafrikanische Relish sogar noch besser als das sonst mit den Taschen servierte Ratataouille und würde es begrüßen, es in Zukunft öfters auf der Speisekarte zu sehen.
Bei den anderen Gästen lagen heute natürlich, wie nicht anders erwartet, die Spaghetti Bolognese am höchsten in der Gunst und konnten sich unangefochten den ersten Platz auf der Allgemeinen Beliebheitsskala sichern. Danach kam lange nichts und die übrigen Gerichte lagen auch wieder sehr eng beieinander. Ich würde aber letztlich sagen, dass die Asia-gerichte auf Platz zwei landeten, gefolgt von den Frischkäsetaschen auf dem dritten Platz und den Geflügelfrikadellen auf einem guten Platz vier.

Mein Abschlußurteil:
Kartoffel-Frishkäsetaschen: ++
Südafrikanisches Gemüse-Relish: ++
Schnittlauchdip: ++

4 thoughts on “Kartoffel-Frischkäsetaschen mit südafrikanischem Gemüserelish & Schnittlauchdip [03.03.2020]

  1. „Spaghetti Bolognese“ gehört irgendwie auch zu den Gerichten, die es am vermuteten Ursprungsort nicht gibt. Oder höchstens an Hotspots für deutsche Touristen. Die Tütensoßenindustrie hat mal wieder ganze Arbeit geleistet, als sie Tomatensoße mit Hackfleisch und Möhren an Spaghetti als Bolognese gelabelt hat. Wobei die entsprechenden tütenfreien Nachahmungen durchaus schmackhaft sein können, nur eben keine Bolo bzw., wie es vor Ort richtiger heißt, kein Ragú.

  2. Laut Wikipedia gibt es in der Region Bolonga in Italien durchaus ein traditionelles Hackfleischsaucen-Nudelgericht mit diesem Namen, es ist also keine pure Erfindung der Industrie, so wie das Schlemmerfilet á la Bordelaise. WAS da allerdings als Bolognese verkauft wird, ist zumindest teilweise fraglich. Traditionelle Bolognese muss mehrere Stunden auf niedriger Temperatur köcheln um die richtige Konsistenz zu erreichen, das wird in der industriellen Herstellung wohl kaum gemacht. Ich bin mir auch sicher dass die Bolognese in unserem Betriebsrestaurant nicht ganz der „Originalen“ Bolognese entspricht – wobei es wahrscheinlich wieder hunderte von verschiedenen Originalen gibt, weil jede Familie ihr eigenes Rezept hat, das sich in Details von den anderen Unterscheidet. Aber letztlich wollen die meisten Menschen ja auch einfach nur satt werden und da sind Nudeln mit Hackfleisch-Tomatensauce nun mal nicht der schlechteste Weg. 😉

  3. Das Bild bei Wikipedia zeigt aber auch Tagliatelle und keine Spaghetti. 😉
    Und mit den Rezepten magst Du recht haben, selbst der gleiche Koch nimmt, je nach Verfügbarkeit, eine andere Fleischmischung. Gerade neulich sah ich eine Verfilmung, die im wesentlichen aus Geflügel bestand (das einzige, was fehlte, waren die Knochen, aber das Innere war mit dabei). Etwas rund und Schwein auch. Und was das Tomatige betrag, enthielt das gesehene Ragú nur einen Hauch Tomatenmark. Aber so hat eben jeder seins, auch am Ursprungsort.

  4. Habe auch nicht von Spaghetti geredet, sondern nur von Bolognese. 😉 Wenn du den Text daneben liest, wirst sehen dass man dort auch darauf hinweist dass man diese Sauce dort bevorzugt mit Tagliatelle serviert. Aber bei uns in Deutschland (und wahrscheinlich nicht nur hier) haben sich eben am meisten die Spaghetti eingeprägt.

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