Überbackene Lachs-Lauch-Spaghetti – das Rezept
Bei der Durchsicht meiner Vorräte entdeckte ich in meinem Gefrierfach noch eine Päckchen norwegischen TK-Lachs, das ich langsam mal verbrauchen sollte, außerdem dümpelte noch eine größere Stange Lauch im Gemüsefach vor sich hin. Daraus musste sich doch irgend etwas kochen lassen. Nach einiger Recherche entschloss ich mich dazu, sie gemeinsam mit Spaghetti und einer Lauch-Sahne-Sauce zu verarbeiten und dabei noch etwas mit Käse zu überbacken. Außerdem kam noch eine Möhre in die Sauce, die ich noch mit etwas frischem Dill und etwas Zitronensaft verfeinerte. Das Ergebnis war ein einfaches, schnell zubereitetes und doch sehr leckeres Nudelgericht, dessen Entstehung ich nun hier einmal kurz in gewohnter Form vorstellen möchte.
Was benötigen wir also für 2-3 Portionen?
Den Lachs sollten wir bereits ein bis eineinhalb Stunden vorher aus dem Gefrierfach nehmen und ihn langsam bei Zimmertemperatur auftauen lassen.
Beginnen wir anschließend damit, einen Topf mit Wasser aufzusetzen und das Wasser zum kochen zu bringen. Das dauert – zumindest bei mir – immer etwas, da ich weder einen Gas- noch Induktionsherd habe.
Die Zeit können wir nutzen, um die einzelnen Zutaten vorzubereiten. Wir waschen also die Lauchstange, schneiden sie in Ringe
und vierteln die Ringe dann noch einmal.
Außerdem schälen wir die Möhren,
schneiden sie in kleine Stücke,
und waschen noch den den Dill, schütteln ihn trocken und zupfen die Fähnchen von den Stielen, um diese anschließend zu zerkleinern.
Inzwischen sollte dann auch das Wasser kochen, so dass wir es mit zwei Teelöffeln Salz versehen
und die Spaghetti darin gemäß Packungsbeschreibung al dente kochen können.
Bis die Nudeln gar sind, schneiden wir den teilweise aufgetauten Lachs in mundgerechte Würfel. Ich finde wenn sie noch leicht angefroren sind, ist es deutlich einfacher TK-Lachs sauber zu zerteilen.
Die fertig gekochten Spaghetti lassen wir dann in einem Sieb abtropfen
und fetten eine mittelgroße Auflaufform mit etwas Butter aus
um dann die abgetropften Nudeln hinein zu füllen
und gleichmässig in der Form zu verteilen.
Nun erhitzen wir etwas Öl in einem Topf oder einer Pfanne,
würzen sie mit etwas Salz und Pfeffer
und braten sie dann kurz von allen Seiten an. Ich hatte dabei aber wohl die Hitzezufuhr etwas zu hoch eingestellt, denn es bildeten sich wieder etwas geronnenes Eiweiß an den Außenseiten – vielleicht sollte ich bei so empfindlichen Dingen wie Fisch in Zukunft mit etwas niedrigeren Temperaturen braten.
Die fertig gebratenen Lachswürfel verteilen wir dann auf den Nudeln in der Auflaufform.
Unterschwellig hatte ich befürchtet, dass die Menge an Lachs etwas zu gering sein könnte, doch wie sich herausstellte reichte die Menge absolut aus.
In das in der Pfanne verbliebenen Bratenfett geben wir nun zuerst die gewürfelte Möhre
sowie die zerkleinerte Lauchstange
und dünsten das Gemüse für 3-4 Minuten unter gelegentlichem rühren an.
Erst dann geben wir auch die Schalottenwürfel dazu
und pressen die Knoblauchzehe in die Pfanne, um beides für weitere 4-5 Minuten mit anzudünsten.
Als nächstes addieren wir beiden Esslöffel Tomatenmark,
und bestreuen alles dann mit einem gehäuften Teelöffel Mehl
um das Ganze nun mit der Gemüsebrühe abzulöschen
und auch die Sahne mit in die Pfanne zu gießen.
Wir verrühren alles dann gründlich miteinander, lassen es kurz aufkochen
und schmecken es mit Salz, Pfeffer,
sowie einigen Spritzern Zitronensaft ab.
Außerdem streuen wir 2/3el des frischen Dills ein – den Rest heben wir uns zum garnieren des fertigen Gerichtes auf.
Nachdem wir die Sauce einige Minuten köcheln und sich reduzieren lassen haben, schalten wir die Kochplatte aus, streuen die Häfte des Parmesans ein
und lassen ihn unter Verwendung der Resthitze durch etwas rühren in der Sauce schmelzen.
Nun ist auch ein guter Zeitpunkt, mit dem Vorheizen des Ofens auf 200 Grad zu beginnen.
Den restlichen Parmesan streuen wir nun über Nudeln und Lachswürfel in unserer Auflaufform
und verteilen darüber dann gleichmässig die Sauce.
Nachdem wir der Sauce 7-8 Minuten gegeben haben, damit sie sich etwas setzen und zwischen den Nudeln verteilen kann, bestreuen wir alles mit dem gerieben Käse
und schieben es auf der zweituntersten Schiene in den Ofen, um es für 15-20 Minuten überbacken zu lassen. Die Sauce sollte am Ende schön in der Auflaufform blubbern.
Schließlich können wir die Auflaufform auch wieder entnehmen und lassen sie für 5 Minuten ruhen.
Die Sauce hat sich dabei hoffentlich, wie hier zu sehen, fast bis nach unten zwischen den Nudeln verteilt – wenn nicht ist aber auch nicht schlimm, da sich Sauce und Nudeln beim herausnehmen eh noch einmal zusätzlich vermischen.
Nun brauchen wir das Gericht nur noch mit dem restlichen Dill garniert zu servieren und zu genießen.
Alleine schon die Sauce aus Lauch, Möhren, Sahne und Tomatenmark mit ihrem Dill, der leichten Zitronennote und ihrer ganz leichten Schärfe Dank des Chilis war überaus lecker. Kombinierte mit leckeren Lachsfilet-Würfeln sowie den al dente gekochten Spaghetti und gratiniert mit etwas Käse wurde alles zusammen aber zu einem wahren Genuss. Ich hatte zwar etwas Bedenken wegen des Tomatenaromas durch das Püree gehabt, aber es fügte sich wunderbar in die geschmackliche Gesamtkomposition ein und passte auch sehr gut zum Fisch. Und Dill und Zitrone sind ja sowieso klassische Zutaten in einem Fischgericht. Insgesamt auf jeden Fall eine sehr gelungene Art Lachs und Nudeln zu genießen, ich kann diese Kombination wirklich wärmstens empfehlen.
Man könnte natürlich noch überlegen mit weiteren Gemüsesorten zu experimentieren – ich könnte mir hier zum Beispiel auch gut noch Spinat als Zutat vorstellen, der ja auch zu den klassischen Zutaten bei Fischgerichten zählt. Allerdings war ich mir nicht sicher ob Lauch und Spinat so gut geschmacklich harmonieren. Ich kann mich nicht entsinnen beides mal zusammen bei einem Rezept verwendet zu haben – aber erst ein Versuch könnte das endgültig klären. Fest steht aber auf jeden Fall, dass dieses Gericht bestimmt nicht zum letzten Mal in meiner Küche entstanden ist. 🙂
Guten Appetit
[theatralisch 100%] Neeeeeiiiinnnnn!!!! [/theatralisch] [theatralisch 50%] Das widerspricht doch den Regularien mediterraner Küche. Und vermutlich irgendeinem italienischem Grundgesetz. [/theatralisch]
Ich habe mal nachgeschlagen. Es ist § 24 (2) der italienischen Pastaverordnung, wo drin steht, dass es zu Pasta mit Fisch keinen Parmesan geben darf. Okay, mein italienisch ist etwas eingerostet; kann sein, dass es sich eher auf Meeresfrüchte als explizit auf Fisch bezieht …
Aber lecker sieht’s wirklich aus.
Die Regel dass es in italienischen Küche verboten ist Käse mit Fisch zu kombinieren war mir bisher unbekannt. Oder dass es verboten ist Wein zu Pizza zu servieren. Auf der anderen Seite habe ich aber auch nie gesagt dass das ein italienisches Gericht/Rezept ist. 😉
Das mit dem Parmesan war auch eher eine spontane Entscheidung während des Kochprozesses gewesen und was den Geschmack anging habe ich es nicht bereut.
Waaaaas? Kein Wein zur Pizza? Also bei meiner Pizzabestellung bringt der Bote sogar immer eine Flasche mit … 😉
So sind die Regeln – zumindest in Italien. Außerdem darf man Nachmittags mehr keinen Cappucino mehr trinken. Und in italienische Salate gehört auch keine Zwiebel. Und Spaghetti nie mit Hilfe des Löffels aufrollen. Hoffentlich denke ich da noch bei meinem nächsten Italienbesuch daran. 😉
*lach*
Das erinnert mich an einen schon etwas zurückliegenden Besuch in einem italienischen Restaurant. Das schien – nebenbei bemerkt – auf einer Rucola-Mine zu stehen, denn immer waren irgendwelche Kellner im Saal unterwegs und trugen Schüsseln mit dem Grünzeug. Außerdem gab es das auch zu fast jedem Gericht. Und als unaufgeforderte Vorspeise. Rucola, Rucola, Rucola, Rucola, …
Als Hauptgericht hatte ich ein Pastagericht – da gab es dann kein Rucola dazu. Als das Essen serviert wurde und ich zur Gabel griff, stellte die Bedienung mit ein wenig Erschrecken fest, dass mir der große Löffel fehlte. Ich bekam ihn recht schnell, aber ich war herausgefordert. Wie heißt es doch so schön „challenge accepted“? Der Löffel blieb bis zum Abräumen genau da liegen, wo die Bedienung ihn hingelegt hatte. Die Soße war aber auch so perfekt bemessen gewesen, dass die Spaghetti genau reichten, um sie aufzunehmen und selbst dafür der Löffel nicht gebraucht wurde. 😉
Dabei – ehrlich gesagt – esse ich Spaghetti gern mit Löffel, aber in der Art, dass ich nach dem Aufdrehen der Nudeln auf die Gabel ich das Knäuel auf den Löffel gleiten lassen und alles damit dem Munde zuführe. Das hat den großen Vorteil, dass das Hemd sauber bleibt.
Ich habe zuerst Spaghetti essen mit dem Löffel gelernt, aber später auch das Aufrollen von Spaghetti ohne Löffel angeeignet. So lange man nicht anfängt, die zu langen Spaghetti mit der Schere abzuschneiden, ist das aber in Ordnung denke ich. 😉 😉 Obwohl der Punkt mit dem sauberen Hemd natürlich durchaus seine Berechtigung hat.
Ich mag übrigens Ruccola als Garnitur auf Nudeln ganz gerne. Man sollte es nicht übertreiben, aber ein paar Blätter frischer Ruccola auf einem Nudelgericht – da habe ich nichts dagegen. So lange er frisch und knackig ist…
Betonung auf „ein paar Blätter“. Aber dort gabs das Zeuch schüsselweise
Etwas übertrieben….
Aber man muss es ja nicht nehmen wenn man nicht will 😉
Dann musste man aber aktiv ablehnen, dass das Bedientier so’ne Schüssel auf den Tisch stellte.
So lange er sie einem nicht unaufgefordert auf den Teller tut, könnte ich damit leben.
Selbst das passierte. Allerdings wurde der Teller dann gleich so serviert. Ich nehme immer gern ein Carpaccio als Vorspeise und musste mich erst durch einen Mount Rucola essen, um an die delikaten Filetscheiben zu kommen.
Rucola und Rucola ist ja auch teilweise unterschiedlich im Aroma, abhängig vo Gehalt der Bitterstoffe.
Es gibt den zarten, nussig schmeckenden Rucola mit eher breiten und weichen Blättern, den fast jeder so halbwegs gerne isst. Dann aber gibt es auch den schmalblättrigen, stieligen, festen, urtümlichen und sehr kräftigen, schon richtig bitteren Rucola. Den kann man kaum pur essen, eher fein geschnitten einem Salat dezent untermischen.
Wenn ich einen Haufen des zarten , nussigen Rucolas auf meinem Carpaccio habe, kein Thema. Aber wenn es das fiese, zähe, bittere löwenzahnartige Kraut ist, das jeden anderen Geschmack übertönt.. nein Danke.
@DirkNB: Deswegen mache ich auch (fast) nur Individualurlaub ohne All Inclusive, da wird man zu nichts genötigt und kann seinen Essenskonsum selbst wählen. 😉
@Sonja: Da hast du recht, da gibt es starke Qualitätsunterschiede beim Ruccola. Was den Nährwert angeht ist Ruccola – wie jeder Salat – ja sowieso eher fragwürdig. Sie weist neben Senfölen auch einen hohen Gehalt an Glucosinolaten, Beta-Carotin und Folsäure auf, aber als Hauptnahrungsmittel eignet sie sich weniger – ist aber eine dennoch sehr schmackhafte Beilage zu einem ausgewogenen Hauptgericht.
@JaBB: Ich muss nicht Urlaub machen, um italienisch essen zu gehen … Wir haben hier ein paar entsprechende Restaurants in der Gegend. 😉 Und auf eins davon bezog sich meine Äußerung.
@Sonja: Bei den heute im Handel und damit in der (einfachen) Gastronomie befindlichen Sorten hat man es ja eher mit auf Massengeschmack gezüchtete Rauke-Versionen zu tun. Als Otto Normalverbraucher kommste vermutlich an die herzhaft ursprünglichen gar nicht so einfach ran.
Na ja die wachsen bei uns im Garten…
a Propos lieber Jabb… Du hast völlig Recht , auch wenn für mich Grünzeug den main amount meiner Ernährungsgewohnheit bildet , hat Rucola sogar bei mir nur einen verschwindend geringen Anteil daran.
ich habe sogar gehört / gelesen dass man wegen des hohen Nitritgehaltes davon gar nicht zu viel konsumieren sollte. Außerdem ist er nicht so wirklich gut verdaulich vor Allem wenn man zu viel davon spät am Abend isst.
Ich benutze ihn eher als würzende Zutat denn als sättigenden Bestandteil des Speiseplans.