Archive for the ‘literarisches’ Category

Der Frevel des Clodius [SPQR 3]

Montag, April 5th, 2010

Nach Senatus Populus Que Romanus und Die Catilinia Verschwörung habe ich nun auch den Dritten Teil des SPQR-Reihe des amerikanischen Autors John Maddox Roberts verschlungen – erworben wieder bei audible.de, wo diese Hörbuchreihe aktuell exklusiv angeboten wird.
Decius Caecellus Metellus der Jüngere kehrt nach mehreren Jahren im Ausland in seine Heimatstadt Rom zurück, um dort seine politische Karriere im Rang eines Senators fortzusetzen Doch schon kurz nach seiner Rückkehr überschatten nicht nur ein Frevel seines Erzfeindes Publius Clodius Pulcher, der die heiligen Riten der Bona Dea im Haus des Pontifex Maximus stört (was im übrigen wieder auf einer wahren Begebenheit basiert), sondern es geschehen auch Morde in den Straßen der Ewigen Stadt, die sich quer durch alle Schichten des Bevölkerung ziehen. Einziges gemeinsames Merkmal ist ein seltsames Mal, das die Opfer auf der Stirn tragen. Auch wenn es längst nicht mehr zu seinen Aufgaben gehört, nimmt Decius dennoch die Fährte des Mörders auf und gerät schon bald in gefährliche Situationen, bei denen er um sein Leben kämpfen muss.
Wieder einmal ist es John Maddox Roberts gelungen, das Leben im antiken Rom leb- und bildhaft zu beschreiben. Dabei wählt er wieder die bereits aus den früheren Romanen bekannte Ich-Form und lässt Decius selbst über die Ereignisse berichten. Als neuer Sidekick des Decius kommt sein junger Haussklave Hermes ins Spiel, der mit seinen bauernschlauen bis klugen Bemerkungen und Hinweisen dem jungen Senator bei seinen Ermittlungen hilfreich ist.
Gesprochen wurde das Hörbuch vom deutschen Synchronsprecher Erich Räuker, der auch schon in den vorherigen Teilen Decius seine Stimme geliehen hatte. Eine würdige Fortsetzung der SPQR-Reihe, auf deren nächsten Teil ich mich bereits freue.

Meine Wertung: 3 von3 Sternen

David Batstone – Sklavenhandel Heute

Freitag, April 2nd, 2010

Mit Sklavenhandel Heute – Die dunkelste Seite der Globalisierung habe ich nach so einigen eher der Bellestrik zuzuordnenden Werken nun auch mal wieder ein ernsthaftes Sachbuch hörtechnisch verschlungen. Der Autor David Batstone, Journalist und Ethikprofessor an der Universität von San Francisco, zeigt darin, das der Sklavenhandel keineswegs ein Relikt der Vergangenheit ist, sondern das der Handel mit der Ware Mensch ist auch heute, wenn auch im Verborgenen, noch weit verbreitet ist und durch die Globalisierung sogar neuen Vorschub erhalten hat.
Dabei beschränkt er sich nicht auf nüchterne Zahlen und Fakten, sondern erzählt die wahren und teilweise sehr bewegenden Geschichten von Opfern und Helfern und zeigt Wege auf, wie geholfen werden kann. Die eine oder andere der Erzählungen mag zwar bekannt vor kommen, da sie in ähnlicher Form durchaus schon in den Medien gelesen hat, aber sie dann doch eher für Einzelfälle hielt. Und nicht nur in Schwellenländern und der Dritten Welt werden Menschen als Sklaven gehandelt, auch in Industrieländern wie den USA leben unzählige Menschen als Hausbedienstete und Schlimmeres in Unfreiheit. Um einen Einstieg und Überblick über das Ausmaß dieses versteckt agierenden „Industriezweiges“ zu bekommen eignet sich das Buch durchaus und der Autor lässt es auch nicht vermissen die Maßnahmen aufzuzeigen, die zur Bekämpfung nicht nur von Regierungen angegangen werden. Was sich mir jedoch nicht ganz erschlossen hat, ob die Globalisierung wirklich in einem so engen Zusammenhang mit dem Handel mit der Ware Mensch steht oder ob solche Praktiken nicht auch schon vorher genau so gehandhabt wurden, wie sie im Buch beschrieben werden. In der Summe, so fand ich, ein Lesenwertes, wenn auch nicht überragendes Sachbuch.

Meine Wertung: 2 von 3 Sternen

Die Catilina Verschwörung [SPQR 2]

Samstag, Februar 6th, 2010

In wenigen Tagen habe ich nun auch den zweiten Teil der SPQR-Reihe des amerikanischen Autors John Maddox Roberts verschlungen – erworben natürlich wieder bei audible.de. Wie bereits im ersten Teil der Romanreihe um den römischen Ermittler Decius Caecilius Metellus führt uns auch dieses Buch in die Zeit des alten Roms um 63 vor Christus. Der inzwischen nach Rom zurückgekehrte und in den Rang eines Quästors aufgestiegene Decius wird Zeuge, wie in den Straßen Roms Bankiers und Bauunternehmer ermordet aufgefunden werden. Obwohl es eigentlich nicht mehr zu seinen Aufgabenbereichen gehört, beginnt er dennoch Nachforschungen anzustellen und stößt dabei auf eine Verschwörung, welche die römische Gesellschaft zu erschüttern droht: Die Catilina Verschwörung.
Basierend auf einem tatsächlich statt gefundenen Ereignis der römischen Geschichte, der Catilinarischen Verschwörung hat John Maddox Roberts hier ein weiteres mal einen sehr farbenprächtigen und detailreichen Roman geschaffen, der die damaligen Geschehnisse aus Sicht eines jungen Römers erzählt, der in die geschichtsträchtigen Ereignisse verwickelt wird. Wieder hat er dabei die Ich-Form gewählt und lässt Decius selbst über die Ereignisse berichten, welche zur Zeit des Konsulates von Marcus Tullius Cicero spielen. Die Wahl eines (natürlich fiktiven) Mitgliedes der Familie Caecilius Metellus, einer der reichsten Plebejerfamilien der Römischen Republik, ist dabei klug gewählt, da diese tatsächlich in dieser Zeit eine bedeutende Rolle spielte und viele Konsule und militärische Befehlshaber stellten. Einige dieser realen Mitglieder der Metellus-Familie sind auch in die Geschichte eingeflochten.
Vor allem der Schreibstil von John Maddox Roberts, der es nicht vermissen lässt auch viele Details des städtischen Lebens im alte Roms zu beschreiben, hat mich wieder sehr begeistert und den Genuss dieses Hörbuches zu einem sehr kurzweiligen Vergnügens gemacht, trotz seiner Laufzeit von über 7 Stunden. Natürlich hat auch der Sprecher, wie im ersten Teil Erich Räuker, seinen großen Teil dazu beigetragen, diesen Roman zu einem erneuten Hörgenuss zu machen. Ich freue mich bereits darauf den nächsten Teil zu verschlingen, den ich mir natürlich baldmöglichst besorgen werde.

Meine Wertung: 3 von3 Sternen

Senatus Populus Que Romanus [SPQR 1]

Sonntag, Januar 17th, 2010

Mit Senatus Populus Que Romanus (SPQR 1) des amerikanischen Autors John Maddox Roberts habe ich mal wieder einen historischen Roman verschlingen können. Ähnlich wie die beiden Bücher Pompeji und Imperium von Robert Harris, die ich hier zwar nie reviewed habe (hole ich bei Gelegenheit aber nach) und dem auch ganz gelungenen Venuswurf von Tanja Kinkel (mein Review dazu gibts hier zu lesen) versetzt es den Leser in die Zeit des Römischen Reiches, um genauer zu sein ins Jahr 70 vor Christus. Protagonist des Romanes ist Decius Caecilius Metellus der Jüngere, Kommandant der Stadtpolizei. Nach zwei Morden an einem ehemaligen Gladiator und einem ausländischen Händler sowie einem Brand in einem der Lagerhäuser der Stadt nimmt der junge Beamte die Ermittlungen auf. Im Rahmen seiner Nachforschungen stößt er dabei auf Ungereimtheiten, die darauf schließen lassen dass die Morde nur die Randerscheinung einer weitaus größeren Sache ist, die sich bis in die Spitzen der römischen Gesellschaft erstreckt. Doch trotz des Bewußtseins in welche Gefahr er sich begibt bleibt Caecilius Metellus an der Sache dran und will den Fall lösen.
Ich empfand die Art wie der Autor Maddox die Lösung des Kriminalfalles im historisch ziemlich korrekt und detailverliebt dargestellten Rom beschreibt sehr erfrischend. Durch die Wahl der Ich-Form, in der er Decius Caecilius Metellus erzählen lässt wie er vorgeht, bekommt der Leser eine ungewohnte Betrachtungsweise der Geschehnisse. Dabei geht die Hauptperson mit für die römische Zeit sehr ungewöhnlich detektivische Art vor und zieht sogar Mediziner wie den griechischen Arzt Asklepiodes zu Rate, der ihn ähnlich eines Forensikers heutiger Tage bei der Lösung des Falles unterstützt. Dabei gelingt es dem Autor wundervoll, sowohl historische Personen wie den jungen Gaius Julius Caesar und den Anwalt Cicero in die Geschichte einzuflechten als auch das Leben der normalen Bürger dieser Zeit zu beschreiben. Ein kurzweiliges und spannendes Hörvergnügen, das ich in nur wenigen Tagen regelrecht verschlungen habe. Und der nächste Roman dieser Reihe befindet sich bereits auf meiner Liste. Ich kann nur eine große Empfehlung aussprechen, ein sehr gelungener Krimi der mir viel Freude bereitet hat.
Gesprochen wird das ganze im übrigen von Erich Räuker, den ich schon bei Angriff auf die Vernunft von Al Gore kennen und schätzen gelernt habe.

Meine Wertung: 3 von3 Sternen

Drachenwacht (Die Feuerreiter Seiner Majestät 5)

Mittwoch, Dezember 16th, 2009

20091216drachenwacht Mit „Drachenwacht“ habe ich auch den aktuellsten Teil der Feuerreiter-Saga um Captain Will Laurence und seinen Drachen Temeraire abgeschlossen. (Zu Teil 1, Teil 2, Teil 3 und Teil 4). Die Authorin Naomi Novik ist es mal wieder gelungen, eine würdige Fortsetzung zu Papier zu bringen.
Da Captain Laurence das Heilmittel gegen die Seuche, welche die Drachen im vierten Teil befallen hatte, auch den gegenerischen Franzosen hat zukommen lassen, wird er wegen Hochverrats verurteilt und Temeraire in die Zuchtgehege nach Schottland verfrachtet. Doch der Krieg gegen die napoleonischen Truppen nimmt eine schicksalhafte Wendung und es gelingt den Armeen des Kaisers, die britische Blockade zu durchbrechen und auf dem englischen Festland zu landen. Die Invasion der britischen Insel hat begonnen – und die Armeen des Empires sind sowohl taktisch als auch zahlenmässig deutlich unterlegen.
Doch es gelingt Temeraire, die sonst eher trägen, nicht gerade zum Patriotismus neigenden Drachen des Zuchtgeheges zu einer schlagkräftigen Truppe zu vereinen und bringt sie dazu, sich den französischen Truppen, die immer weiter in Richtung Norden vordringen, entgegenzustellen. Und auch Captain Will Laurence wir (vorläufig) begnadigt und soll helfen, die feindlichen Truppen wieder aus dem Land zu werfen.
Nachdem man sich nach vier Bänden an die Existenz von Drachen im Napoleonischen Zeitalter gewöhnt hat, erscheint der Roman dieses mal eher wie eine Kriegserzählung, die durchaus mit vielen interessanten Luft- und Bodenschlachten aufwartet, aber dieses Mal die Novität des ersten Bandes oder die exotischen Orte aus dem zweiten (China), dritten (Konstantinopel) und vierten (Afrika) Band missen lässt. Viel mehr tritt dieses Mal neben dem Kampf gegen die französischen Invasoren diesmal auch verstärkt der Kampf Temeraires für die bessere Versorgung und Behandlung ihrer Artgenossen in den Vordergrund, der sich ja schon wie eine Nebenhandlung durch die Bände zwei bis vier gezogen hatte. Die Meinungen gehen hier deutlich auseinander, aber ich fand dass der Kampf gegen Napoleon dennoch einen kleinen Höhepunkt der Temeraire-Reihe darstellt, auch wenn große Teile der Geschichte durchaus vorhersehbar erscheinen. Für mich als Audio-Book-Konsumenten waren es mal wieder etwas mehr als 14 Stunden kurzweiliger Hörspaß und Spannung mit einem meiner Lieblings-Hörbuchsprecher Detlef Bierstedt.
Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den sechsten Band dieser Reihe, der dann aber wohl auch leider der letzte sein wird. Ein Erscheinungstermin ist aktuell aber noch nicht bekannt – ich werde aber die Augen offen halten.

Meine Wertung: 3 von 3 Sternen

Drachenglanz (Die Feuerreiter Seiner Majestät 4)

Sonntag, September 13th, 2009

20090805drachenglanzNun habe ich auch in recht kurzer Zeit den vierten Band der Temeraire-Saga (Die Feuerreiter Ihrer Majestät 4) mit dem Namen Drachenglanz der amerikanische Authorin Naomi Novik zum Abschluß gebracht – komme aber leider erst jetzt dazu das Review dazu zu schreiben. Ich war ja bereits von den Teil 1, Teil 2 und Teil 3 sehr begeistert und sollte auch hier nicht enttäuscht werden.
Captain Will Laurence und sein Drache Temeraire kehren ihren Abenteuern in Istanbul und ihrer Teilnahme an den Schlachten nahe Jena und in Danzig nach England zurück. Doch was sie dort vorfinden ist sehr erschreckend. Fast alle Drachen leiden an einer geheimnisvollen Krankheit, die sie langsam dahinsiechen lässt. Und die Bedrohung durch Napoleon ist noch nicht gebannt.
Als sich herausstellt, das Temeraire aufgrund eines Nahrungsmittels, den sie auf ihrer Reise nach China verzehrt hat immun ist, brechen sie nach Afrika auf, um dieses Heilmittel zu finden. Von Kapstadt aus führt sie dabei der Weg tief ins innere des schwarzen Kontinents, wo sie auf etwas Stoßen womit niemand gerechnet hätte.
Das Buch ist eine gelungene Fortsetzung der Saga um Captain Laurence und den Himmelsdrachen Temeraire. Am Anfang fand ich es etwas schleppend, da sich der erste Teil der Geschichte noch komplett in England abspielt, wo die Admiralität bemüht ist die Seuche unter den Drachen gegenüber Napoleon geheim zu halten. Aber im Nachhinein gesehen ist dieser Teil notwendig, um die Geschichte in die richtige Richtung zu lenken.
Ich möchte mir dieses mal jeglichen Spoiler sparen – aber es sei so viel verraten, dass sich in den bisher unerforschten Teilen Afrikas eine Zivilisation findet, die niemand dort erwartet hätte. Ich habe das Werk mal wieder regelrecht verschlungen und aufgrund des offenen Endes ist klar, dass noch ein fünfter Teil folgen muss. Wie ich aus unbestätigten Quellen erfahren habe, ist die Temeraire-Sage wohl auf sieben Bände ausgelegt – also wird hier offensichtlich noch einiges passieren. Zum Zeitpunkt wo ich dies hier schreibe, habe ich auch schon den nächsten Teil abgeschlossen, aber dazu in den nächsten Tagen mehr…

Meine Wertung: 3 von 3 Sternen

Drachenzorn (Die Feuerreiter Seiner Majestät 3)

Donnerstag, Juli 23rd, 2009

Drachenzorn - Naomi NovikMit Drachenzorn habe ich auch das dritte Buch aus der Reihe Die Feuerreiter ihrer Majestät der amerikanischen Authorin Naomi Novik zum Abschluß gebracht. Er beginnt dort, wo der zweite Teil geendet hatte: im kaiserlichen China. Gerade machen sich Will Laurence und sein Drache Temeraire daran, die Rückreise anzutreten als sie eine Nachricht der Admiralität erreicht, welche sie ins Ottomanische Reich nach Istanbul beordert. Von dort sollen einige Dracheneier nach England gebracht werden – und die Zeit drängt. So entschließen sich Will, Temeraire und die Besatzung des Drachen dazu, über den Landweg zurück nach Europa zu reisen. Doch auch das nach den Ereignissen des zweiten Teiles bekannte Drachenweibchen Lien ist auf dem Weg nach Europa – um sich an dem englischen Captain und seinem Drachen für den Tod ihres Herren zu rächen.
Nach dem etwas gemäßigteren zweiten Teil geht es im dritten Teil mal wieder so richtig zur Sache. Nicht nur die abenteuerliche Reise durch Asien und dem Zusammentreffen mit Wilddrachen fesselten mich an dieses Hörbuch. Auch die Episode im Ottomanischen Istanbul, der Verrat durch die Türken und der darauf folgende Coup der Engländer um doch noch an die versprochenen Eier zu kommen, welcher fast in einem Debakel endet waren gut beschrieben.
Aber besonders gefiel mir die Episode als Will Laurence und Temeraire nach ihrer Flucht aus Istanbul auf die Preußen treffen, die sich gerade auf eine Invasion durch Napoleon vorbereiten. Da die versprochene Unterstützung durch die Engländer nicht engetroffen ist, werden sie dort zwangsverpflichtet und müssen helfen Preußen gegen die anstürmenden Franzosen zu verteidigen. Im weiteren Verlauf kommt es schließlich zur Schlacht bei Jena und Auerstedt (einem geschichtlich realem Ereignis, dessen Reenactment ich ja vor einiger Zeit besucht hatte) sowie der anschließenden Völkerschlacht bei Leipzig – in dem die Geschichte ihren Lauf nimmt. Und zu aller Erschrecken muss die Gruppe feststellen, dass sich Lien, der Himmelsdrache gegen den sie sich im zweiten Teil der Romanreihe in China zur Wehr setzen mussten, inzwischen mit Napoleon verbündet hat, um ihre Rache zu vollziehen.
Nach den beiden Schlachten wird die Geschichte zwar kurz etwas zerfahren, in der Summe erwies sie sich dann aber doch wieder als sehr gelungen. Im dritten Band wird dieses Mal weniger auf die Beziehung zwischen Drachen und Capitain eingegangen, dafür fand ich ihn aber mehr Actiongeladen als seine Vorgänger. Aber auch an dem moralischen Dilemma im Verhältnis zwischen Mensch und Drache gearbeitet, in dem sich Temeraire seit seinem Besuch in China befindet – bedeuten Abhängigkeit und Gehorsam gleich Sklaverei und wie kann man dies ändern.
Alles in allem wieder ein sehr gelungener Roman, den zu konsumieren ich keine Minute lang bereute habe – und dass bei einer Laufzeit von insgesamt fast dreizehneinhalb Stunden. Bisher sind fünf Bände erschienen, die ich auch schon alle mein eigen nenne. Gerüchte besagen dass es zehn Bände geben soll. Ich freue mich auf jeden Fall bereits jetzt auf den vierten Band, den ich die nächsten Tage angehen werde. Natürlich wird dieser dann auch hier rezensiert – also stay tuned…

Meine Wertung: 3 von 3 Sternen

Drachenprinz (Die Feuerreiter Seiner Majestät 2)

Montag, Juli 20th, 2009

Novik - DrachenprinzMit Drachenprinz habe ich auch den zweiten Teil Feuerreiter-Reihe der amerikanischen Authorin Naomi Novik verkonsumiert.
Nachdem Will Laurence und sein Drache Temeraire die ersten Bewährungsprobe bestanden haben, kündigen sich Schwierigkeiten politischer Art an. Denn bei der Admiralität der Krone wird eine Delegation der Chinesen, darunter der Bruder der Kaisers Prinz Yongxing, vorstellig und fordert den Himmelsdrachen Temeraire zurück. Zuerst wird versucht, Will und Temerarira zu trennen und den Drachen zu täuschen, doch als das nicht gelingt willigen die Chinesen zähnknirschend ein, Captain Laurence mit ins ferne China reisen zu lassen. An Bord des Drachentransportes Allegiance, einem Schiff mit Landedeck für Drachen, macht sich die illustre Gesellschaft aus Chinesen, der Besatzung von Temeraire samt dem Capitain Will Laurence und natürlich der Besatzung dieses Schiffes auf den Weg.
Gleich am Anfang der Reise wird das Schiff von den Franzosen angegriffen und es entbrennt eine Schlacht zwischen dem schwerfälligen Transporter, der von Temeraire beschützt wird und einem Verband der Franzosen. Dabei setzt der Himmelsdrache erstmalig seine gefährlichste Waffe ein, den „himmlischen Wind“ – ein Brüllen, das wie sich herausstellt sogar in der Lage ist Schiffe zu zertrümmern…
Mit dem zweiten Teil hat die Authorin ein etwas ruhigeres, aber nicht minder interessantes Buch vorgelegt. Ein großer Teil der ersten Hälfte der Geschichte handelt von der gefahrvollen Seereise von England nach China, in der die Allegiance und ihre Besatzung zahlreiche Gefahren erfolgreich meistert. Dabei wird auch ein Teil darauf verwendet, auf die innige Beziehung zwischen Mensch zu Drache einzugehen. Ebenfalls wird sehr schön beschrieben, wie fremdartig sich die Chinesen und Europäer des frühen 19ten Jahrunderts gegenüberstehen und welche Konflikte aus der Andersartigkeit der Kulturen entsteht. Das kommt auch noch einmal deutlich heraus, als die Reisegesellschaft im China eintreffen, wo Menschen und Drachen ohne Furcht zusammenleben – ganz anders als in Europa, wo die Drachen und ihre Besatzungen teilweise das Leben von Ausgestoßenen führen müssen. Temeraire trifft in Peking dann auch das erste Mal auf andere Himmelsdrachen und muß erkennen, dass er in England eher das Leben eines Sklaven führt, was durch Erinnerung an eine Begegnung mit einem Sklavenschiff während der Reise noch verstärkt wird. Die Beziehung zu Laurence wird dadurch auf dir Probe gestellt – vor allem als sie in eine Intrige geraten, die am chinesischen Kaiserhof ihren Lauf nimmt…

Ich habe den zweiten Teil ebenso wie den ersten Teil verschlungen. Große Empfehlung meinerseits. Und der dritte Teil der insgesamt fünfbändigen Reihe wartet auch bereits darauf gehört zu werden.

Meine Wertung: 3 von 3 Sternen