Heute wollte ich mich mal an ein Paprikasch heran wagen, einem Gericht dass sowohl aus der ungarischen als auch der serbokroatischen Küche bekannt ist und die, wie der Name bereits vermuten lässt, Paprika als wichtige Zutat beinhalten. Dabei entschied ich mich für ein Rezept mit Hähnchenschenkeln, das ich mit ein paar Röstkartoffeln zu einem überaus leckeren Gericht kombinierte. Im ursprünglichen Rezept war zwar von Reis als Sättigungsbeilage die Rede gewesen, aber ich hatte noch einige Kartoffeln vorrätig und wollte diese verbrauchen, was sich als gute Entscheidung heraus stellte.
Was benötigen wir also für 3 Portionen?
Für das Paprikasch
3 Hähnchenschenkel

1 Esslöffel Paprika edelsüß

1 Esslöffel Paprika rosenscharf

1 Teelöffel Kümmel-Samen

1 Teelöffel Salz

3 Zehen Knoblauch

400-450g frische Paprika

180g Zwiebeln

300ml Wasser

200g Sahne-Joghurt

125g Creme fraiche

1 Esslöffel Tomatenmark

1 Esslöffel Weizenmehl

einige Stiele Petersilie

2 Esslöffel Olivenöl

sowie etwas Salz & Pfeffer zum würzen
Für die Röstkartoffeln
800g Kartoffeln – festkochende Sorte

1 mittlere Zwiebel

1-2 Esslöffel Olivenöl

sowie auch hier etwas Salz & Pfeffer zum würzen
Beginnen wir heute mal damit, eine Marinade für die Hähnchenschenkel zuzubereiten. Dazu geben wir den Kümmel und das Salz in einen Mörser

und zerstoßen sie dann gründlich. Dabei müssen die Körner nicht vollkommen zermahlen werden, wichtig ist dass die Körner sich öffnen und ihr Aroma frei geben. Das Salz verhindert dabei, dass sich die ätherischen Stoffe daran binden und nicht an den Wänden des Mörsers absetzen.

Die gemörserten Kümmelkörner geben wir dann in eine Schüssel,

pressen die Knoblauchzehen hinzu

addieren die Esslöffel mit edelsüßem und rosenscharfem Paprikapulver,

geben noch zwei bis drei Esslöffel Wasser hinzu

und vermengen alles zu einer Paste.

Anschließend waschen wir die Hähnchenschenkel, tupfen sie trocken

und bestreichen sie von allen Seiten mit der Paste,

um sie anschließend in ein verschließbares Behältnis, um sie geschlossen um Kühlschrank für mindestens 30 Minuten zu marinieren.

In der Zwischenzeit würfeln wir die für das Paprikasch vorgesehenen Zwiebeln,

Außerdem waschen wir die Paprikas, reiben sie trocken,

vierteln und entkernen sie

und schneiden sie dann in mundgerechte Stücke.

Des weiteren können wir auch schon die Kartoffeln schälen

und sie dann in etwa gleich große Würfel schneiden. Diese legen wir in kaltes Wasser, was ihnen einen Teil ihrer Stärke entzieht und sie später knuspriger werden lässt.

In einer größeren Pfanne erhitzen wir nun zwei Esslöffel Olivenöl

und dünsten die zerkleinerte Paprika darin für etwa fünf Minuten an, bis sie etwas Farbe bekommen.

Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt, damit zu beginnen den Backofen auf 200 Grad vorzuheizen.
Anschließend entnehmen wir die Paprika aus der Pfanne, stellen sie bei Seite und geben die marinierten Hähnchenschenkel hinein

um sie dann rundherum anzubraten.

Die angebratenen Hähnchenschenkel geben wir dann in eine Auflaufform,

dünsten die gewürfelte Zwiebel darin an, wobei wir auch den zurückgebliebenen Bratensatz lösen,

geben dann 200ml Wasser hinzu, dass wir kurz aufkochen lassen

und geben sie dann zu den Hähnchenschenkeln in die Auflaufform.

Sobald der Ofen Betriebstemperatur erreicht hat, schieben wir die Auflaufform auf der zweiten Schiene von unten hinein und lassen den Inhalt erst einmal für 30 Minuten garen.

In der Zwischenzeit geben wir Joghurt und Creme fraiche – ich hatte solche mit Kräutern verwendet, die ich noch vorrätig hatte – in eine Schüssel,

addieren den Esslöffel Tomatenpüree

sowie den Esslöffel Weizenmehl,

verrühren alles gründlich miteinander

wobei wir es mit den verbliebenen 100ml Wasser verdünnen

um dann die angebratenen Paprikawürfel hinzufügen

und alles mit etwas Salz und Pfeffer abzuschmecken.

Kurz vor Ablauf der ersten dreißig Minuten Garzeit für die Hähnchenschenkel erhitzen wir wieder ein bis zwei weitere Esslöffel Olivenöl auf erhöhter Stufe in der Pfanne

und schütten die Kartoffelwürfel in ein Sieb ab, um sie abtropfen zu lassen.

Dann entnehmen wir die Hähnchenschenkel aus dem Ofen

übergießen alles mit unserer Joghurt-Paprika-Mischung

und verrühren dann alles mit der bereits in der Auflaufform befindlichen Zwiebelsauce – wobei wir auch darauf achten, dass keine Paprikastücke auf den Hähnchen liegen bleiben, da sie sonst drohen im Ofen anzubrennen –

bevor wir alles zurück in den Ofen schieben und für weitere dreißig Minuten backen.

Dann geben wir die abgetropften Kartoffelwürfel in die inzwischen heiße Pfanne

und schließen dann sofort den Deckel, um sie auf weiterhin erhöhter Stufe anbraten zu lassen.

Insgesamt müssen die Kartoffelwürfel etwa 30 bis 35 Minuten geschlossen garen – aber erst nach fünf Minuten wenden wir das erste Mal den Pfanneninhalt. Danach schließen wir sofort wieder den Deckel, haben aber weiterhin eine Auge auf die Kartoffeln, damit sie nicht anbrennen, ggf. vemindern wir die Temperatur zwischendurch auch etwas.

Außerdem würfeln wir die Zwiebel

und waschen die Petersilie, zupfen sie Blätter von den Stielen und zerkleinern sie.

Zehn Minuten vor Ablauf der Garzeit für die Kartoffelwürfel geben wir schließlich die gewürfelte Zwiebel zu den Kartoffeln, heben sie aber nicht sofort unter

sondern schließen den Deckel und lassen die Zwiebeln durch den eingeschlossenen Dampf gar ziehen.

Erst am Ende vermischen wir Kartoffelwürfel und Zwiebel

und schmecken sie dann auch gleich mit etwas Salz und Pfeffer ab.

Außerdem entnehmen wir nun auch die Hähnchenschenkel, die inzwischen schön knusprig geworden sein müssten,

und können sie gemeinsam mit den Kartoffelwürfeln und garniert mit der Sauce und der frischen Petersilie.

Zu Beginn hatte ich ja befürchtet, dass ich viel zu viel Sauce gemacht hatte und diese auch viel zu dünn geworden wäre – doch all diese Sorgen erwiesen sich glücklicherweise als unbegründet. Viel mehr reichte die Sauce genau aus, passte geschmacklich wunderbar zu den würzigen Hähnchenschenkeln mit ihrer schön knusprigen Außenhaut und dem zarten und saftigen Fleisch im Inneren und hatte sich noch durch die letzten 30 Minuten im Ofen noch etwas eingedickt. Der Kümmel war dabei zwar ganz leicht Präsent, aber absolut nicht dominant, sondern passte sich gut in die gesamte Gewürzkombination ein. Also auch etwas für Leute, die eigentlich nicht so sehr auf Kümmel stehen. Dazu passten auch sehr gut die teilweise schön knusprig gewordenen Kartoffelwürfel. Ein sehr leckeres Gericht, ich war sehr zufrieden.

Guten Appetit
