Nachdem sich das Wetter seit Beginn dieses Wochenendes stark eingetrübt hatte und der erste Schneeregen gefallen war, entschloss ich mich am Samstag dazu mal ein schönes deftiges Wintergericht zuzubereiten: einen Wirsing-Kartoffel-Auflauf mit Kasseler. Ich hatte lange nichts mehr mit frischem Wirsing zubereitet und ich fand dass die Kombination mit Kartoffeln und Kasseler genau das richtige für diese Jahreszeit war. Außerdem bin ich ja, wie man weiß, ein großer Fan von Gerichten aller Art, die Fleisch, Gemüse und Sättigungsbeilage in einem kombinieren. So entstand also ein weiteres leckeres Rezept, das ich nun mit diesem Beitrag einmal kurz in gewohnter Form vorstellen möchte.
Was benötigen wir also für 4 Portionen?
1,2kg Kartoffeln

1 größerer Kopf Wirsing (ca. 1kg)

2 Möhren (zusammen ca. 200g)

1 große Zwiebel

2 Zehen Knoblauch

600g Kasseler (Bei Verwendung von Koteletts, besser etwas mehr nehmen, weil ja Knochen enthalten sind)

75g gewürfelter Speck

200ml Gemüsebrühe

1 – 1,5 Teelöffel Kümmel-Samen

2 Esslöffel mittelscharfer Senf

250g Schlagrahm (Schlagsahne)

150g Creme fraiche mit Kräutern

2 mittelgroße Hühnereier

sowie etwas Butterschmalz zum braten
etwas Butter zum ausfetten der Auflaufform
Salz, Pfeffer und Muskatnuss zum würzen
und evtl. etwas Schnittlauch zum garnieren
Beginnen wir nun mit der Zubereitung. Nachdem wir eine Topf mit Wasser zum kochen der Kartoffeln aufgesetzt haben

schälen wir die Möhren,

würfeln sie

und schälen die Kartoffeln

um sie anschließend in Scheiben zu schneiden.

Inzwischen müsste das Wasser auch kochen, so dass wir es mit zwei Teelöffeln Salz versehen

und die Kartoffelscheiben darin für 5-7 Minuten blanchieren können. Die Scheiben sollten dabei nur fast gar werden, so dass sie noch etwas Biss besitzen, den Rest erledigt hinterher der Ofen.

Als ich bereits die Kartoffeln in den Topf getan hatte, entschloss ich mich außerdem dazu, noch zwei Teelöffel Instant-Gemüsebrühe einzurühren, um den Kartoffeln noch etwas mehr Aroma zu geben.
Während die Kartoffeln kochen, waschen wir den Wirsing, vierteln ihn,

entfernen den Strunk

und schneiden ihn in schmale Streifen. Längere Streifen halbieren wir noch einmal.

Inzwischen müssten auch die Kartoffeln so gut wir gar sein, so dass wir sie in einem Sieb abgießen und abtropfen lassen können.
Außerdem würfeln wir die Zwiebel,

zerkleinern die Knoblauchzehen

und würfeln auch den Kasseler. Ich hatte mit 700g Kasseler-Koteletts gekauft, die aber natürlich mit Knochen versehen waren. Übrig blieben etwas weniger als 400g Kasseler-Würfel, weswegen ich mich dazu entschloss, später noch etwas gewürfelten Speck hinzu zu geben.

In einer größeren, hohen Pfanne zerlassen wir nun etwas Butterschmalz,

geben die gewürfelten Möhren

sowie den gewürfelten Speck hinein

und dünsten alles für etwa fünf Minuten bei gelegentlichem rühren an.

Dann geben wir die gewürfelte Zwiebel hinzu,

addieren wenig später die zerkleinerten Knoblauchzehen

und geben wieder etwas später auch den gewürfelten Kasseler in die Pfanne

um alles gemeinsam für einige Minuten anzudünsten

und dann erst einmal wieder aus der Pfanne zu entnehmen und bei Seite zu stellen.

Nachdem wir anschließend etwas mehr Butterschmalz in der Pfanne erhitzt haben,

geben wir die Wirsing-Streifen nach und nach in die Pfanne und lassen es unter häufigem rühren darin etwas zusammenfallen.

Nach fünf bis sechs Minuten löschen wir schließlich alles mit der Gemüsebrühe ab

und lassen den Wirsing geschlossen auf reduzierter Stufe und bei gelegentlichem rühren sechs bis sieben weitere Minuten etwas schmoren.

Ist der Wirsing etwas zusammen gefallen, würzen wir ihn mit Salz, Pfeffer sowie frisch geriebener Muskatnuss

streuen den Kümmel-Samen ein

und addieren schließlich auch wieder die Mischung aus Möhren, Kasseler, Zwiebel und Knoblauch.

Nun heben wir die beiden Esslöffel Senf unter,

schmecken alles noc einmal mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss ab und lassen alles für einige Minuten vor sich hin köcheln. Anschließend schalten wir die Kochplatte aus und lassen alles unter Verwendung der Restwärme noch etwas köcheln.

Jetzt geben wir die Schlagsahne und die Creme fraiche in eine Schüssel,

geben die beiden Eier hinzu,

verrühren alles gründlich miteinander

und schmecke es noch einmal final mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss ab.

Während unser Backofen auf 200 Grad vorheizt, fetten wir eine Auflaufform mit etwas Butter aus,

legen den Boden mit Kartoffelscheiben aus,

würzen diese mit etwas Salz und Pfeffer

und füllen dann die Gemüse-Kasseler-Mischung ein

die wir dann noch etwas glatt streichen.

Darüber verteilen wir gleichmässig unsere gewürzte Mischung aus Sahne, Creme fraiche und Eiern,

schließen den Auflauf mit einer weiteren Schicht Kartoffelscheiben ab,

würzen diese wieder etwas und legen oben einige Butterflocken auf, damit die Kartoffelscheiben nicht zu trocken werden.

Anschließend schieben wir den Auflauf für 40-45 Minuten auf der mittleren Schiene in den Ofen.

Sollten die oberen Kartoffelscheiben schließlich doch drohen zu dunkel zu werden, können wir die Auflaufform mit etwas Alufolie abdecken.

Schließlich entnehmen wir die Auflaufform entgültig, schalten den Ofen aus und lassen das ganze für 4-5 Minuten ruhen

bevor wir unser Gericht schließlich, vielleicht garniert mit etwas Schnittlauch, servieren und genießen können.

Die Mischung aus Kasseler, Wirsing Speck und Möhren war geschmacklich wunderbar gelungen und die leichte Kümmelnote passte meiner Meinung nach wunderbar in die geschmackliche Gesamtkomposition und gehört meiner Meinung nach einfach zu Kohlgerichten dazu. Aber auch der Senf und die frisch geriebene Muskatnuss trugen ihren Teil bei, um diesen Auflauf zu einem leckeren und schön deftigen Gericht für die kalte Jahreszeit zu machen. Dazu dann die leicht gebräunten Kartoffelscheiben als gut dazu passende Sättigungsbeilage und fertig war eine vollständige Mahlzeit, die sowohl frisch als auch aufgewärmt vorzüglich mundet. Ich konnte es nicht unterlassen, mir sogar noch einen kleinen Nachschlag zu holen, und das will einiges heißen. 😉 Daher kann ich dieses Rezept wirklich jedem ans Herz legen, der ein gutes Wirsinggericht zu schätzen weiß.

Guten Appetit
