David Batstone – Sklavenhandel Heute
Mit Sklavenhandel Heute – Die dunkelste Seite der Globalisierung habe ich nach so einigen eher der Bellestrik zuzuordnenden Werken nun auch mal wieder ein ernsthaftes Sachbuch hörtechnisch verschlungen. Der Autor David Batstone, Journalist und Ethikprofessor an der Universität von San Francisco, zeigt darin, das der Sklavenhandel keineswegs ein Relikt der Vergangenheit ist, sondern das der Handel mit der Ware Mensch ist auch heute, wenn auch im Verborgenen, noch weit verbreitet ist und durch die Globalisierung sogar neuen Vorschub erhalten hat.
Dabei beschränkt er sich nicht auf nüchterne Zahlen und Fakten, sondern erzählt die wahren und teilweise sehr bewegenden Geschichten von Opfern und Helfern und zeigt Wege auf, wie geholfen werden kann. Die eine oder andere der Erzählungen mag zwar bekannt vor kommen, da sie in ähnlicher Form durchaus schon in den Medien gelesen hat, aber sie dann doch eher für Einzelfälle hielt. Und nicht nur in Schwellenländern und der Dritten Welt werden Menschen als Sklaven gehandelt, auch in Industrieländern wie den USA leben unzählige Menschen als Hausbedienstete und Schlimmeres in Unfreiheit. Um einen Einstieg und Überblick über das Ausmaß dieses versteckt agierenden „Industriezweiges“ zu bekommen eignet sich das Buch durchaus und der Autor lässt es auch nicht vermissen die Maßnahmen aufzuzeigen, die zur Bekämpfung nicht nur von Regierungen angegangen werden. Was sich mir jedoch nicht ganz erschlossen hat, ob die Globalisierung wirklich in einem so engen Zusammenhang mit dem Handel mit der Ware Mensch steht oder ob solche Praktiken nicht auch schon vorher genau so gehandhabt wurden, wie sie im Buch beschrieben werden. In der Summe, so fand ich, ein Lesenwertes, wenn auch nicht überragendes Sachbuch.
Meine Wertung: