Geflügelbällchen in Tomatensauce mit Reis (Sous vide) [07.08.2023]
Ich habe schon viel über Sous vide, also das Kochen von Gerichten nach der Methode des Vakuumgarens, gelesen aber mich bisher noch nicht daran gewagt, denn sie erschien mir recht aufwendig und man braucht – will man es richtig machen – spezielles Equipment. Doch vor kurzem entdeckte ich in einem Markt ein Produkt dass mich zumindest ein wenig an diese Art der Speisenzubereitung heran führen konnte. Die Gut Waldfelden Geflügelbällchen in Tomatensauce des Herstellers WFS Vertriebsgesellschaft mbH aus meinem alten Wohnort Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt. Den Preis von 5 Euro für 250g erschien mir akzeptabel, also griff ich zu. Das Produkt wird gekühlt und vakuumiert verkauft, hält sich etwa zwei Wochen im Kühlschrank, ist aber schon fertig gekocht und muss nur noch einmal nach Sous vide Art erneut erhitzt werden. Das ganze war wie gesagt mein erster Versuch mit dieser Methode, aber ich denke ich habe alles richtig gemacht. Konstruktive Kritik ist aber wie immer willkommen.
Zuerst setzte ich einen Topf auf, brachte darin so viel Wasser zum kochen dass ich den vakuumierten Beutel darin komplett eintauchen konnte und nutzte dann mein Brat-Thermometer um die Temperatur zu kontrollieren.
Dann stellte ich die Hitzezufuhr auf niedrigste Stufe und ließ dass Wasser auf 75-80 Grad herunterkühlen.
Sobald diese Temperatur erreicht war legte ich das vakuumierte Gericht vorsichtig in das heiße Wasser
und ließ es dort für 10-15 Minuten heiß werden, wobei ich ständig ein Auge auf die Wassertemperatur hatte. Zeitweise musste ich die Stufe der Kochplatte wieder auf 2 erhöhen.
Da es nicht verkochen konnte ließ ich alles 12 oder 13 Minuten im Wasser und entnahm den Beutel dann vorsichtig mit einer Zange.
Diesen schneiden wir dann mit einer Schere auf und entleeren den Beutelinhalt in eine Schüssel.
Darin fanden sich gleich fünf Geflügelbällchen, aber leider nur wenig Sauce.
Parallel erhitzte ich als Sättigungsbeilage etwas Express-Reis in der Mikrowelle.
Nun brauchte ich nur noch die Geflügelbällchen im Reisring anrichten, sie mit etwas Petersilie garnieren und fertig war ein vollwertiges Gericht.
Die Bällchen sahen zwar etwas blass aus, das war aber bei Geflügel und der Zubereitung nach Sous vide nicht ungewöhnlich, denn wenn man etwas etwas in einem vakuumierten Beutel bei Temperaturen unter 100 Grad gar ziehen lässt entstehen selten Röstaromen. 😉 Dennoch erwies sich das Gericht als überaus schmackhaft: Die Geflügelbällchen waren wunderbar locker und saftig,
dazu passte sehr gut die fruchtige, mit zahlreichen Kräutern versehene Tomatensauce, auch wenn die Menge der Sauce wirklich nur gerade so ausreichte. In Kombination mit dem lockeren Reis als Sättigungsbeilage wirklich sehr gelungen. Hat mir sehr gut geschmeckt.
Und teilt man die Geflügelbällchen in zwei Portionen á je zweieinhalb Bällchen reicht die Menge durchaus auch für zwei nicht allzu große Portionen. Ich werde morgen dann mir wahrscheinlich nur noch etwas Saucenersatz suchen müssen – vielleicht strecke ich die verbliebene Sauce also einfach mit etwas Ketchup oder was ich sonst noch so da habe.
War in der Zubereitung etwas aufwändiger als die Mikrowellengerichte die ich sonst so gerne mache – wenn ich nicht mal wieder zum kochen komme – aber der kleine Mehraufwand hat sich aus meiner Sicht auf jeden Fall gelohnt. Bin durchaus dazu geneigt weitere solcher Gerichte auszuprobieren. Sollte es dazu kommen werde ich natürlich hier darüber berichten.
Es gibt doch so viele Fertiggerichte, die im Folienbeutel eingeschweißt angeboten werden, und zum Erhitzen im Wasserbad einladen. Das würde ich jetzt alles nicht wirklich als Sous vide bezeichnen, obwohl es das vermutlich ist („Erhitzen, nicht kochen“ steht ja meist auch drauf). Zumal DU ja auch selber schreibst, dass das im Beutel eigentlich schon vorher fertig war.
Echtes Sous vide fängt mit rohen Zutaten an. Klassisch: Steak stundenlang sous vide bei 54°C (+/- höchstens 1 grd) vorgaren und dann bei 800°C im Beefer nur noch mit einer Kruste versehen. 😉
Es geht ja nicht nur um meine Zubereitung, die Gerichte sind ja angeblich auch beim Hersteller bereits nach Sous vide zubereitet worden. Aber du hast schon recht: Ich mache hier kein Sous vide, ich erwärme nur das Gericht. Das sehe ich ein