Dreistern Kohlroulade mit Kartoffeln in pikanter Sauce – der Test
Eigentlich zählt die Kohlroulade was Essen angeht nicht zu meinem absoluten Favoriten und der Hochsommer ist eigentlich auch die falsche Jahreszeit für dieses Gericht, aber ich hatte vom Hersteller Dreistern aus meiner Bestellung noch eine Portion Kohlroulade mit Kartoffeln in pikanter Sauce übrig und ohne groß darüber nachzudenken landete diese heute bei mir auf dem Mittagstisch. Als junges Kind habe ich so etwas gar nicht gegessen, später hat meine Mutter dann auf das einfach zuzubereitende „Gefüllte Kraut“ umgestellt, bei dem man Kohl bzw. Wirsing einfach mit gewürztem Hackfleisch in einer Auflaufform schichtet und dann backt, damit kam ich besser zurecht, auch wenn ein großer Teil des Kohls meist auf den Tellern meiner Eltern landete. 😉 Aber heute bin ich ja Erwachsen und finde es letztlich gar nicht mal so schlecht und inzwischen sogar ein Fan von Kohl & Co., auch wenn die Kohlroulade und die meisten Rezepte damit sich eigentlich besser als Herbst- oder Wintergerichte eignet.
Gekauft hatte ich die 400g Schale dieses Mikrowellengerichts schon Ende März / Anfang April bei Amazon zum günstigen Preis von 2,99 Euro. Ich hörte von diesem Restaurant was Neuruppin ja bereits andere Gerichte wie Chili Con Carne oder den Currywursttopf getestet und war dabei nie vollkommen enttäuscht worden.
Während die Vorderseite großflächig von der Produkt–Bezeichnung, dem Hersteller Logo und einem fast nicht sichtbaren Serviervorschlag eingenommen wird,
finden sich auf dem Rückseite wie üblich die Nährwerte und die Zutatenliste. Laut Hersteller besteht das Gericht aus 35 % Kartoffeln; 20 % Weißkohl, 10 % Schweinefleisch, Zwiebeln, Paniermehl, Wasser, modifizierter Stärke, jodiertem Speisesalz, Tomatenmark, Weizenmehl, Karamellzuckersirup, Guarkernmehl als Verdickungsmittel Rapsöl, Gewürzextrakte, geräucherten Speisesalz und Gewürzen. Dabei soll die 400 g Portion mit gerade mal 280 kcal zu Buche schlagen. Die Anleitung für die Zubereitung ist auf einer Seitenlasche abgedruckt und empfiehlt 4 Minuten bei 600 Watt in der Mikrowelle. Da meine Mikrowelle mehr Leistung hat, kann ich diese Zeit verkürzen.
Entfernt man die Papplasche findet man wie üblich eine mit Folie luftdicht abgedeckte Plastikschale
Wie wie wie üblich mit einem spitzen Gegenstand wie einer Gabel mehrfach einstechen und dann für mindestens drei bis dreieinhalb Minuten in der Mikrowelle erhitzen.
Anschließend entfernen wir vorsichtig die Folie
und haben schließlich das erhitzte Gericht für uns, dass so eigentlich schon verzehrfertig fertig wäre. Erst jetzt wurde mir wirklich bewusst wie groß die Kohlroulade eigentlich war, das überstieg eindeutig meine Erwartungen. Aber die Freude wurde sogleich wieder gedämpft, denn bei Kohlrouladen zählt weniger die eigentlich Größe als die Menge der Füllung. Und da war bei gerade mal 10% Schweinefleisch nicht allzu viel zu erwarten.
Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen, alles dennoch auf einen Porzellanteller zu verfrachten und dort mit etwas Petersilie zu garnieren. Ich sage ja immer: das Auge isst mit, auch bei einem Mikrowellen-Fertiggericht. 😇
Mit einem hatte der Hersteller zumindest schon mal recht gehabt: die Sauce erwies sich als tatsächlich pikant, war aber auch keine große Kunst war da die anderen Zutaten eher wenig Eigengeschmack hatten. Einzige Ausnahme war hier vielleicht noch der Weißkohl mit seinem natürlichen Kohl-Aroma, aber die zerkochten Kartoffeln in der dunklen Sauce waren zwar zahlreich, fielen aber geschmacklich kaum ins Gewicht. Für die Sättigung aber auf jeden Fall nicht unwichtig.
Natürlich interessierte mich auch das Innere der angenehm groß geratenen Kohlroulade sehr, daher ließ ich es mir nicht nehmen sie gleich zu Anfang zu halbieren und ihren Inhalt zu dokumentieren.
Viel Fleisch war es wirklich nicht, ich fand ein Röllchen im Durchmesser von ungefähr einem großen Zeh eines Erwachsenen und etwa eineinhalb bis maximal doppelt so lang. Das Hackfleisch war eindeutig sehr luftig und locker, was aber auch ein Hinweis darauf sein konnte dass man es bis zum Maximum mit Paniermehl gestreckt hatte. Eigengeschmack hatte es auf jeden Fall zu gut wie gar nicht.
Alles in allem zumindest ein sättigendes Gericht, aber mit etwas mehr Mut bei den Gewürzen hätte man eindeutig noch mehr darauf machen können. Hier hat man eindeutig zu sehr darauf geachtet einen der Allgemeinheit zugängliche Lösung zu finden. Hinzu kam, was der Hersteller aber nicht zu verantworten hat, dass Temperaturen von fast 30 Grad ein wenig geeignetes Wetter zum Verzehr einer Kohlroulade ist.
Kann man essen, aber wenn dann doch besser wenn es etwas kälter ist – dann kommen Kohlgerichte einfach besser rüber.
Meine Abschlußwertung: