Familie will Sarkawis Leiche
Wie Spiegel Online berichtet verlangt die Famile des Top-Terroristen Sarkawis dessen Leiche um diese nach muslimischer Tradition beizusetzen – vor allem wenn man noch Respekt vor ihrer Religion habe. Und sie sagen sie seien Stolz auf dessen Kampf im Irak.
<zynismus mode=“böse“>
Ist es nicht auch Tradition dort die Leichen toter Feinde nackt durch die Straßen zu schleifen wie man es mit toten Amerikanischen Soldaten in Falludscha getan hat. Vielleicht sollte man das ja auch mit toten Top-Terroristen tun. Gleiches mit Gleichem vergelten – war da nicht was in der Bibel. Oder war es der Passus mit Auge um Auge – Zahn um Zahn. Aber das war ja Altes Testament.
</zynismus>
Auf der einen Seite verlangen diese Extremisten Respekt vor ihrer Religion, auf der anderen Seite verlangen sie den Tod aller Andersgläubigen und töten ihre eigenen Mitgläubigen die gemäßigter Denken und/oder vollkommen Unbeteiligt sind durch feige Bombenanschläge auf belebten Plätzen.
Ob die USA auf diese Forderung eingeht?
Ändern wird sich dadurch am Verhalten der Extremisten wohl nichts – aber wenn sie es nicht tun stürmen die wohl wieder westliche Botschaften, verbrennen Flaggen und töten weitere Unbeteiligte. Ein wahrer Teufelskreis von Gewalt und noch mehr Gewalt. 🙁
Zwar hoffe ich nicht, dass sich dieser Blog durch solche Einträge und folgende Kommentare zu einer politischen Diskussionsplattform entwickelt, ichverstehe aber auch, dass es in dieser Welt manchmal Geschehnisse gibt, die man gerne persönlich kommentieren möchte.
Ich finde es ebenfalls unangebracht, dass diese Forderung gerade mit dem Aspekt begründet wird, der ja gerade zu dem ganzen „Problem“ geführt hat, nämlich die starke, extreme und fundamentalistische Auslegung(Ausleben) des Glaubens.Die Familie sollte vorsichtig sein mit solchen Äußerungen, sonst geraten sie bei den Amerikanern noch in Verdacht, ebenfalls Fundamentalisten (oder gar Terroristen) zu sein…
Der Ansatz „Geiches mit Gleichem vergelten“ ist m.E. imer falsch und schürt oft noch mehr Agressionen, oder gar Krieg und Leid, wenn man mal an Mogadischu und die Folgen denkt.
Was in Falludschw gemacht wurde, ist m.E. widerwärtig, und „gehört sich“ selbst im Krieg nicht, man sollte doch selbst vor toten Feinden Respekt haben, immerhin sind es Menschen. – Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter.
Im Fall Sakawis würde ich eher von den Gefühlen der Angehörigen argumentieren.
Meine ganz grundsätzliche Ansicht: Wenn die Amerikaner der Meinung sind, dass sie, aus welchen Gründen auch immer (Öl, Ihre Position nicht verlieren, der Präsident will beenden, was sein Vater erfolglos begonnen hatte, etc.) im Irak weiter Krieg zu führen und dabei neben vielen „Söhnen des Landes“ auch unschuldige Iraker zu töten, und das immer wieder zu vertuschen, sollen sie bitte nicht mit ihrem Glauben oder gar der Bibel ankommen und daraus einen Glaubenskrieg machen. Dabei kommt mir wirklich das Kotzen…
Andere Frage, die sich mir auch stellt: Warum richten sich die Terroraktionen auch gegen die sich neu aufbauende Demokratie? Haben die nicht mitbekommen, dass es einfacher (und auch billiger) und beliebter ist, ein Land zu regieren, wenn man gewählt wurde, als mit einer Terrorherrschaft?
Und noch etwas: Angeblich soll Sarkawi aus deneigenen Reihen verraten worden sein
http://www.taz.de/pt/.1/archiv/suche?mode=erw&tid=2006%2F06%2F10%2Fa0187.red&demo=1&ListView=0&rev=1&name=askBVaHz2&tx=irak&sdd=01&smm=01&syy=2006
Also manchmal verstehe ich deine Beiträge nicht. Hast du in den USA ne Gehirnwäsche bekommen. Sorry aber da muss ich mal ganz scharf Protestieren. Das die Familie Ihren Sohn wieder haben will ist doch mehr als Verständlich aber was eine Beisetzung nach islamischen Regeln mit Fundamentalismus zu tun haben soll verstehe ich nicht.
Und vergisst du bei der ganzen Sache nicht die Greueltaten und Masaker der Besatzungstruppen im Irak?
Zur Klarstellung. Ich will hier nicht die Schändung der Leichen in Schutz nehmen noch Sarkawi selbst.
Die Schändung der Leichen war doch eindeutig auch Politisch inszeniert und für uns im Westen aufbereitet damit man mal sieht gegen was für Babaren dort gekämpft wird.
Aug um Aug, Zahn um Zahn ist der Falsche Weg (zudem nach neusten Erkenntnissen die falsche Übersetzung)…
Aber wie ich dich kenne wolltest du eh nur provozieren und wage es nicht diesen Eintrag zu löschen…wir wollen doch alle versuchen die Meinung anderer zu akzeptieren…dazu gehört auch Kritik auszuhalten
Cheers
Natürlich vergesse ich auch nicht die Taten der US-Truppen und mir ist schon klar daß daß der Irak-Krieg nicht geführt wurde weil der Saddam Massenvernichtungswaffen hatte. Man hat mich keinesfalls in den USA zum Pro-Bush Verfechter umgemodelt. ;)Ich möchte auch noch einmal hervorheben daß ich daß mit dem Gegen-Schänden nicht ernst meinte – ich hoffte daß es die zynismus-Tags hervorheben würden. Ich finde es nur unglaublich frech auf der einen Seite selbst den Tod der Andersgläubigen und Respekt vor den eigenen Toten zu fordern und auf der anderen Seite dann auf Respekt vor der eigenen Religion zu pochen die Leichen der Feinde zu schänden. Ist halt etwas schizophren… Die Bilder mögen aufbereitet gewesen sein – aber es ist nun einmal so passiert. Die Christen, vor allem in früheren Jahrhunderten, waren da natürlich auch nicht besser – vielleicht muß man auf der Seite der Fundamentalisten diese gesellschaftliche Entwicklung einfach noch durchmachen – ich weiß es nicht. Ewig gestrige gibt es ja leider überall.
@wiemi: Habe ich auch gelesen daß er von den eigenen Leuten verraten worden sein soll. Es hieß aber woanders auch daß man ihn über sein Mobiltelefon geortet hätte. Wenn es Verrat war, dann haben vielleicht einige eingesehen daß Terror der falsche Weg ist – würde ich begrüßen.
@HerrVorragend: Die Darstellung war natürlich gewollt übertrieben gewählt. Ich persönlich bin auch kein Freund dieser Auge um Auge Sache. Ich würde im übrigen Kommentare nur dann löschen, wenn es sich um nicht zum Thema gehörende Trollings handeln würde. Soviel Meinungsfreiheit muß schon sein. Natürlich sind auch die Tötungen von Zivilisten durch die US-Truppen zu verurteilen und die Verantwortlichen müssen dafür bestraft werden – jedoch würde ich diese eher unter Kurzschlußreaktionen einordnen als das zünden einer Autobombe auf einem belebten Marktplatz oder dem Abschneiden von Köpfen vor laufender Kamera, oder sehe ich das falsch ?
Prinzipiell hast du ja recht. Nur meinte ich den gesamten Beitrag und Kleine Kinder und alte Frauen zu töten kann und darf kein Zufall sein. Das war und ist ein Massaker. Bush wusste es auch schon eine Weile und nicht erst seid dem bekannt werden vor 2 Wochen, oder so…und jetzt ist nur etwas auf Grund der Presse bekannt gewurden, sonst wäre es weiter vertuscht werden… Dieses Massaker ist ja schon im Februar oder März passiert!!!
Das musste ich nochmal loswerden…
Noch ein letzter Kommentar:Beim Surfen nach anderen Ansichten zu dem Thema habe ich in einem deutschen Muslima-Forum Folgendes gefunden:
„“Sure 18
[103] Sprich: „Sollen Wir euch die nennen, die bezüglich ihrer Werke die größten Verlierer sind?
[104] “ Das sind die, deren Eifer im irdischen Leben in die Irre ging, während sie meinen, sie täten gar etwas Gutes.““
Bin kein Moslem, aber irgendwie fand ich das passend zu dem Themenkomplex.
Ich hoffe, dass ich damit jetzt nicht die Gefühle gläubiger Moslems verletzt habe, weil ich diese Sätze nicht korrekt verstanden und in falschem Zusammenhang benutzt habe…
———–Ende der Diskussion————-
@HerrVorragend:
Natürlich ist jeder Mord Verurteilenswert, keine Frage. Wenn aber ein langjähriger Kamerad durch eine feige Autobombe zerfetzt wird dreht man halt schon mal durch. Das Verhalten der US-Army und von Bush in diesem Zusammenhang ist natürlich ebenfalls Verurteilenswert – aber ich plädiere hier für die Soldaten dann doch eher auf Mord im Affekt um ganz ehrlich zu sein.
@wiemi: Wirklich sehr passend – wenn die Übersetzung stimmt (wovon ich mal ausgehe)
Zu politischen Themen dieser Art, was den Krieg im Irak angeht oder sonstige Problematik aus dem Vorderorient halte ich mich zurück.
Aber (@Jab) Radikale mit radikalem anzugehen, ist so glaube ich der falsche Weg. Denn Auge um Auge würde bei diesen leicht erhitzbaren Gemütern fatale Folgen nach sich ziehen.
Das fängt bei denen mit einer Erbse an und hört mit einer Riesensauerei (Schmutzige Bombe) auf.
Das hat und macht keinen Sinn. Vielmehr sollte man die Anführer endlich ausfindig machen und die Taten vorher im Keim ersticken.
Der Post sollte natürlich als überzogen angesehen – ich meine dich natürlich nicht wirklich so wie ich es hier schreibe.
Natürlich ist die Auge um Auge Strategie keinesfalls eine sinnvolle Lösung – wenn schon eine dumme Zeichnung (Karikatur) bei solchen Leuten zu Gewalt und Totschlag führt 🙁
Ich finde es halt nur unglaublich vermessen und frech auf der einen Seite die Leichen der angeblichen Feinde zu Schänden und auf der anderen Seite von diesen Feinden Respekt vor der eigenen Religion und den Toten zu fordern.
Die Jungs aus dem Osten verstehen anscheinend irgendwie keinen Spaß…
Shit, also östlicher als Osten, weitaus östlicher und etwas südlicher, kurz vor Indien.. dahinten halt. 😉
Also die im nähren Osten bevor es ganz östlich wird. Man könnte es „Naher Osten“ nennen – das meinst du wohl? 😉
Nachtrag:
Gerade stand im Spiegel etwas zu dem Massaker:
„[…] Im November waren bei einem US-Einsatz in der Stadt Haditha 24 Menschen unter bislang ungeklärten Umständen ums Leben gekommen.
Ersten durchgesickerten Ermittlungsergebnissen zufolge haben die US-Soldaten die Zivilisten grundlos erschossen. […]“
Es ist und bleibt Mord – das steht außer Frage. Zur Diskussion stehen eher die Umstände unter denen es dazu kommt. Mord im Affekt ist kein Terrorismus.
Keine von beiden Seiten ist vollkommen unschuldig – das steht natürlich außer Frage.