Hähnchenschenkel mit Bratkartoffeln & Ausflug nach Santiago de los Caballeros [11.01.2017]
Auch heute stellte ich mich mal wieder in die Küche, jedoch sollte das Gericht nicht ganz so aufwändig sein wie gestern. Zum Glück hatte ich vor zwei Tagen genug im La Sirena Supermarkt eingekauft, so dass es noch für ein paar Hähnchenschenkel aus dem Ofen mit Bratkartoffeln reichte. Auch hier musste ich wieder etwas improvisieren, aber das Ergebnis war doch wieder sehr lecker geworden.
Das Wetter war nicht mehr ganz so regnerisch wie die beiden Tage zuvor, aber für einen Strandausflug war es zu bedeckt und zu windig. So ließ ich mich dazu überreden, mit dem Mietwagen einen kleinen Ausflug ins etwa 70 Kilometer entfernte Santiago de los Caballeros zu machen – allerdings ließ man mich darüber im Unklaren was dort geschehen sollte. Aber das war immer noch besser als in der Wohnung zu hocken und das Fahren mit Erdgas ist ja glücklicherweise recht günstig.
Über den chaotischen dominikanischen Straßenverkehr hatte ich mich bereits einige Male bei früheren Besuchen hier ausgelassen und er war natürlich nicht besser geworden. Alleine schon die Fahrt durch die mit Moto-Taxis überfüllten Straßen von Puerto Plata war ziemlich stressig, aber anschließend noch weit über eine Landstraße zu fahren erwies sich noch als größere Herausforderung. Geschwindigkeitsbegrenzungen mag es auf dem Papier hier zwar geben, aber in der Regel fährt jeder so schnell und wo er gerade Lust hat, dabei wird an den unmöglichsten und auch riskanten Stellen gnadenlos überholt und dabei auch gerne mal ein anderer Autofahrer genötigt, der meint hier besser nicht zu überholen, weil der Abstand zum entgegenkommenden LKW doch etwas knapp erscheint. Hinzu kam, dass durch vorhergehende Unwetter Teile der Straße ins Tal abgerutscht waren und man die vier oder fünf Baustellen mit ihren Schlaglochpisten nur im Schritt-Tempo durchfahren konnte, wenn man keinen Achsbruch am Auto riskieren wollte. So brauchte ich also fast 2 Stunden für diese etwa siebzig Kilometer und stand anschließend in der Innenstadt von Santiago vor dem Problem, einen Parkplatz zu finden. Doch ich hatte Glück, denn als ich am Straßenrand hielt, bot ein Wachmann an, ein paar Leitkegel, die einen möglichen Parkplatz versperrten, bei Seite zu räumen, so dass ich da das Auto dort recht zentral und dauerhaft abstellen konnte. Und er wollte nicht einmal Geld dafür haben. Sehr nobel.
Santiago selbst hat zwar auch einige historische Stätten und teilweise alte Baustruktur, die teilweise an die Koloniale Geschichte erinnerte, doch davon bekam ich leider nur wenig zu sehen.
Erst jetzt erkannte ich, warum meine Begleiterin und ihre Freundin hier her gewollt hatten: Shopping!! Die nächsten zwei bis zweieinhalb Stunden verbrachte ich damit, von einem riesigen, meist von Asiaten betriebenen, Laden mit Kleidung, Schuhen und Kinkerlitzchen in den nächsten zu ziehen.
Und man weiß ja, wie viel Zeit Frauen in solchen Läden verbringen können. Nicht unbedingt dass, was ich mir unter einem entspannten Nachmittag vorstelle, aber da musste ich jetzt durch. Zumindest kostete mich das Ganze außer Zeit und etwas Erdgas für den Mietwagen nichts weiter.
Bepackt mit Schuhen, Kleidungsstücken und ein paar anderen Kleinigkeiten aus den Tiefen dieser Läden, in der wohl keine der angebotenen Markenwaren keine Fälchsung war, begaben wir uns schließlich gegen 19:00 Uhr wieder auf den Rückweg in Richtung Puerto Plata. Und der Weg war schon bei Tageslicht kein Zuckerschlecken gewesen und jetzt bei Dunkelheit war es noch um ein vielfaches Schlimmer. Vor allem die Minibusse, die mit Halogen-Leuchtbatterien auf den Dächern oder dem Kühlergrill bestückt waren und den entgegenkommenden Verkehr unnötig blendeten machten die Fahrt zu einer abenteuerlichen Aktion. Aber dank meiner jahrelangen Erfahrung und vorsichtiger Fahrweise erreichten wir schließlich sicher wieder unser Zuhause. Mal sehen was der Tag morgen bringen wird.