Linsen-Frikadellen mit Bratkartoffeln – das Rezept
Heute entschloss ich mich dazu, mal etwas „bodenständiger“ zu kochen und wählte als Gericht Frikadellen und Bartkartoffeln. Um das ganze etwas aufzupeppen suchte ich mir dazu eine etwas abweichende Zubereitungsform für die Frikadellen und stieß dabei auf Frikadellen mit roten Linsen. Doch dazu später mehr – denn zuerst kamen die Kartoffeln an die Reihe.
Es ist ja ein wahrer Glaubensstreit ob man Bratkartoffeln nun aus Pellkartoffeln oder frischen, ungekochten Kartoffeln fertigt. Ich bin zwar auch Rezepte gestoßen, die Salzkartoffeln verwenden, aber das ist nur eine ganz kleine Fraktion, die ich hier mal außen vor lassen möchte. Ich selbst kenne es eigentlich nur mit Pellkartoffeln – am besten vom Vortag und abgekühlt, damit sie beim schneiden nicht so zerfallen. Daher kochte ich mir gestern Abend noch meine drei verbleibenden Kartoffeln und befreite sie nach dem Abschrecken mit kaltem Wasser sofort von ihrer Pelle. Nach dem Abkühlen wanderten sie dann leicht abgedeckt in den Kühlschrank.
Auch beim kochen von Pellkartoffeln gibt es viele Meinungen: Die einen machen es mit reinem Wasser (wie ich), andere fügen Salz oder Gewürze wie Thymian oder Rosmarin mit ins Wasser. Kann man natürlich machen – muss man aber auch nicht. Ich bleibe da dann doch lieber bei reinem Leitungswasser.
Am nächsten Tag begann ich dann mit der Vorbereitung der Frikadellen. Zuerst weichte ich ein gutes halbes Brötchen vom Vortag in Milch ein.
Natürlich kann man auch Wasser zum einweichen nehmen, aber ich finde dass die Frikadellen „fluffiger“ und weniger fest werden wenn Milch verwendet wird – daher wählte ich diesen Weg.
Während das Brötchen sich vollsog, machte ich mich daran ein paar rote Linsen (ca 30g) abzukochen. Da rote Linsen ja geschält sind reichen hierzu 6-8 Minuten – ein vorheriges Einweichen fällt vollkommen weg. Nach dem Kochen schreckte ich sie ab und ließ sie in einem Sieb abtropfen.
Das Brötchen wurde dann mit einer Gabel ausgedrückt und zusammen mit ca. 250g Hackfleisch, den Linsen sowie einem Eigelb in eine Schüssel gegeben. Ich verwende anstatt des ganzen Eis nur ein Eigelb, da ich mir habe sagen lassen dass dies zusätzlich zu weniger festen Frikadellen führt. Wir wollen ja hier keine „Bremsklötze“ anfertigen. 😉
Die Masse würzte ich noch etwas mit Salz und Pfeffer – jedoch nicht zu viel, da ich dieses mal gewürztes Schweinegehacktes bekommen hatte. Normalerweise bin ich ja ein großer Fan von Frikadellen aus gemischten Gehacktes (Rind und Schwein) – aber leider hatte ich gestern nur reines Schweinegehackte bekommen.
Das ganze Vermenge ich dann kräftig mit den Händen, die vorher etwas angefeuchtet werden. Von der Verwendung einer Küchenmaschine (wenn ich denn mal eine hätte) wurde wie ich bei meiner Recherche herausfand abgeraten, da sie angeblich die Struktur des Fleisches zu sehr zerfetzen würde. Na ja, was soll ich sagen? Gehacktes ist doch nichts anderes als quasi durch einen Fleischwolf zerfetztes Fleisch – da kann man nicht mehr viel mehr zerfetzen – aber vielleicht liege hier ja auch falsch.
Wer will kann auch noch etwas Samba Olek (oder heißt es doch Sambal Oelek?) in die Frikadellenmasse geben.
Alternativ habe ich noch Zubereitungsformen mit der Zugabe von Zwiebeln, Knoblauch, Senf, diversen Gewürzen bis hin zur Füllung der Frikadellen mit Feta-Käse im Netz gefunden. Das eine oder andere – vor allem die Füllung mit Fetakäse – werde ich auf jeden Fall mal für die spätere Zubereitung speichern.
Schließlich forme ich die Frikadellen und wälze sie abschließend in etwas Paniermehl. Auch hier streiten sich die Geister – es gibt eine große Fraktion von Kochinteressierten, die ihre Frikadellen ohne Paniermehl roh braten – ich jedoch finde es mit einfach leckerer, da die Kruste so knuspriger wird.
Nun ging es an die Bratkartoffeln. Zuerst zerließ ich etwas Butterschmalz in einer Pfanne, dann ließ gab ich Speck und Zwiebeln hinzu, die ich etwas anbriet. Als letztes folgten die in Scheiben geschnittenen Kartoffeln.
Das ganze würzte ich nach Geschmack mit Pfeffer, Salz und etwas süßem Paprikapulver.
Kurz bevor sie fertig sind gebe ich noch immer ein bis zwei Eier hinein – das bindet das ganze noch etwas und schmeckt recht lecker.
Während die Bratkartoffeln auf niederiger Flamme weiterbruzzelten, machte ich mich daran die Frikadellen zu fertigen. Wieder zerließ ich etwas Butterschmalz und gab schließlich die panierten Fleischklöpse hinein, die ich unter häufigen Wenden von beiden Seiten anbriet.
Um sicher zu gehen dass sie auch durch waren, zerteilte ich die größte der drei in der Mitte – und es sah tatsächlich danach aus.
Inzwischen schienen auch die Bratkartoffeln soweit zu sein.
Also brauchte ich das ganze nur noch auf einen Teller zu geben und fertig war das Mittagsgericht.
Die Frikadellen sind wirklich extrem gut gelungen – innen schön locker, draußen leicht knusprig und angenehm kräftig im Geschmack. Bei den Bratkartoffeln war ich leider nicht so zufrieden.Obwohl ich große Schreiben geschnitten hatte, waren sie mir beim Braten doch in recht kleine Stücke zerfallen. Außerdem erschienen sie trotz der Beigabe der Eier etwas trocken. Ob das nun an der Kartoffelsorte (es handelte sich um irgendwelche Bio-Kartoffeln aus dem teGut), zu viel bzw. zu wenig Fett oder zu häufigen Wenden meinerseits lag, kann ich leider nicht sagen. Für Hinweise in dieser Sache wäre ich jedoch dankbar. Geschmeckt haben sie aber denoch ganz gut – wenn auch nicht perfekt. Alles in allem ein vollwertiges und schmackhaftes, wenn auch simples Gericht.
Meine Wertung:
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