Diamond Head [O’ahou-Tour – Teil 1 – 18.05.2006]

Es wird Zeit daß ich mal etwas von hier schreibe.
Waikiki, der Teil von Honululu in dem ich wohne bzw. mein Hotel habe, scheint ein reiner Urlauberort. Und wie ich schon erwähnte sind extrem viele Leute die hier rumlaufen Japaner – die zum größten Teil auch scheinbar nur japanisch sprechen. Ich gehe mal davon aus daß es 60 bis 65% aller Leute hier sind – danach kommen dann die Amerikaner und ein extrem kleiner Anteil von Menschen aus anderen Ländern – anhand der Sprache habe ich bisher Franzosen, Deutsche und sogar ein italienisches Pärchen gesehen bzw. gehört. Das mit den vielen Japanern artet dann tatsächlich in Dinge aus wie:

oder

Dabei kam mir die These in den Sinn, Hawaii als das Mallorca der Japaner zu bezeichnen. Ob es stimmt? Nun, Deutschland hat nie einen Teil der Mittelmeerflotte der Spanier im Hafen von Palma versenkt, aber es gibt trotzdem parallelen.

Aber ich wollte ja von Ohau schreiben. Am 18. Mai hatte ich mir zur Erkundung der Insel auf eigene Hand einen Mietwagen geholt. Diesmal gabs was ganz feines: Einen Jeep Rubicon. Wie ich dazu gekommen bin ist aber eher einem kleinen Sprachproblem zuzuschreiben: Ich wollte einen Geländewagen, die ja in Deutschland unabhängig von der Marke gerne als Jeep bezeichnet werden. Also bestellte ich mir einen Jeep und erhielt eben – wie bestellt – einen Wagen der Marke Jeep. Hier hätte ich glaube ich mich vielleicht dann doch im Vorfeld informieren und ein „offroad vehicle“ oder einen „four by four“ (4×4 – also Vierrad-Antrieb) bestellen sollen. 😉

Um Punkt 9:00 Uhr morgens schlug ich daher bei Hertz Waikiki auf und holte mir den Wagen. Anschließend ging es als erstes zum Diamond Head (oder Heed – ich habe beide Schreibweisen hier gesehen). Dabei handelt es sich um den Krater – besser gesagt seine höchste Erhebung – dessen bewachsene Kraterwände Waikiki deutlich überragen.

Diamond Head from Waikiki

Den Namen hat er von englischen Seefahrern des 19. Jahrhunderts, die Quarzeinschlüsse in den Felsen dieser Tuffsteinformation mit Diamanten verwechselten. Bereits seit 1904 dient er militärischen Zwecken, denn er bietet von seinen Erhebungen einen Panoramablick über einen Großteil der Küste. Ins Innere des Kraters gelangt man durch den sogenannten Kapahulu-Tunnel, der ebenfalls vom Militär errichtet wurde. Neben jenem „State Monument“ befindet sich auch heute noch eine kleine Basis der US Army darin. Das Parken eines Fahrzeuges innerhalb des Kraters kostet – wie sollte es anders sein – 5 Dollar. Vor dem Krater war ein kostenloser Parkplatz, aber jetzt war ich einmal drin und zahlte den Preis.

Inside the Crater Diamond Head Sign

Der Auf- und Abstieg sollten eineinhalb bis zwei Stunden dauern – ich haderte kurz mit mir, dann aber machte ich mich auf den Weg. Am Anfang geht es über einen geteerten Weg durch flach ansteigendes Gelänge, aber sobald man die eigentlich Bergwand erreicht hat ändern sich die Verhältnisse – der Weg geht zuerst Sand und schließlich in Fels über. Außerdem beginnt er nicht unerheblich anzusteigen und serpentinenartig den Berg hinauf zu verlaufen. Und es gab doch tatsächlich einige Leute die hier in Flip-Flops hochliefen.

Way up Diamond Head Climbing the way

Aber bereits jetzt hat man einen sehr schönen Blick in den Krater hinein und auf einen Teil der umgebenden Stadt.

Looking down in the cater Crater cliff

Ich kam weniger ins Schnaufen als ich dachte – meine viele Lauferei in San Francisco, am Grand Canyon oder in Las Vegas hat wohl eine positive Auswirkung auf meine Fitness. Und diese sollte noch auf eine harte Probe gestellt werden, denn der steile Weg war erst der kleinere Teil der Gesamtstrecke. Als nächstes kam eine Treppe und ein niedriger, leicht ansteigender Tunnel im Berg, der nur von einigen schwachen Lampen erhellt war.

First Stairs Tunnel

Damit war es aber noch lange nicht geschafft. Als ich aus dem Tunnel in einen betonierten Graben trat lag die nächste, noch steilere und längere Treppe rechts von mir.

Second Stair

Links ging es hinaus auf eine kleine Aussichtsplattform. Ich beschloß mir erst einmal die Aussichtsplattform anzusehen, auf der bereits einige andere meiner Mitbesteiger Rast machten. Von hier hatte man einen sehr schönen Überblick über den Krater. Ich machte einige Fotos.

Smaller parts of Diamon Head Crater View
Crate View II

Es half aber alles nichts – ich wollte ja hoch. Also nahm ich einige Schlucke aus der vorsorglich mitgebrachten Wasserflasche und bezwang auch diese Treppe. Ich gelangte in den eigentlichen Bunker, in dem einige (abgesperrte) Wege in niedrigere Aussichtpunkte bzw. Schießscharten auf der anderen Seite des Berges führten.

Blocked Way

Der einzige offene Weg führte über eine Wendeltreppe in den obersten Bereich des Bunkers. Diese war so schmal daß es – je nach Körperausmaßen der auf- oder absteigenden teilweise zu Staus kam.

spiral staircase

Oben ging es noch einen kurzen Gang entlang, dann standen wir im Inneren einer großen Bunkerkuppel. Ein Einheimischer verkaufte hier Zertifikate über den erfolgreichen Aufsteig auf den Diamond Head. Zwar nette Idee – aber ich holte mir keins. Meine Photos sind ja Beweis genug. 😉

View outside top Bunker

Natürlich konnte man an einer Stelle auch aus der Kuppel herausklettern – oder besser fast kriechen – denn der Durchgang war ziemlich niedrig.

Outside top bunker

Hier ging es eine weitere Treppe hinaus bis zur eigentlichen Spitze des Berge. Nachdem ich auch dieses Hinderniss bezwungen hatte, bot sich mir ein atemberaubender Blick über Waikiki und diesen Teil der Insel.

Crater from top Waikiki from Diamond Head
Waikiki / Honululu Looking down Diamond Head
Clouds Pacific Ocean

Nach einiger Zeit oben machte ich mich schließlich auf den Rückweg, der natürlich aufgrund der Schwerkraft sehr viel einfacher viel. Als ich wieder auf dem eigentlichen Weg war kam mir unter anderem ein etwas stark übergewichtiger junger Mann heftig japsend entgegen. Ich bezweifle daß der die zweite Treppe geschafft hat.
Natürlich habe ich noch mehr unternommen mit dem Mietwagen, aber darüber berichte ich im nächsten Post mehr – sonst wird es mir hier zu spät. Also wie gehabt:
(to be continued…)

4 thoughts on “Diamond Head [O’ahou-Tour – Teil 1 – 18.05.2006]

  1. Halloooooo,
    da kommst du ja richtig fit aus den Staaten zurück – bei soviel Training.
    Demnächst läufst du wohl im Intershop-Tower über die Treppe zur Arbeit??
    Und den Jeep konntest du nicht mit nach Deutschland nehmen?? ;-))
    …Und jeder Japaner hatte eine Camera um den Hals … stimmt’s ?

  2. Jeep: War ja nur ein Mietwagen fuer einen Tag. Ich glaube die haetten was dagegen gehabt wenn ich ihn mitgenommen haette.

    Japaner: Verschieden. Um den Hals, in der Hand oder am Guertel. Auch in Japan haben sich inzwischen die kompakten Digitalkameras durchgesetzt…

  3. “ Dabei kam mir die These in den Sinn, Hawaii als das Mallorca der Japaner zu bezeichnen. Ob es stimmt? ………, aber es gibt trotzdem parallelen. “

    Saufen die Japaner auch dort soviel Bölkstoff bis zum Umfallen und rennen unter Einfluß von bewußtseinshemmenden Getränken mit fetten, dicken, halbnackten Bäuchen durch die Gegend? Werden auf Hawai auch Allinclusivereisen von Neckermann oder Alltours angeboten? Gibt es mit RTL2 vergleichbare japanische Fernsehsender die ein paar unbedarfte Jungs vom Land mit Bier abfüllen um sie anschließend besoffen und fern jeglicher Vernunft zu filmen, mit dem Kommentar: das ist Partyhawai 2006!!!!

    Alles nur Klischees, nur leider haben so manche Deutsche ihr Niveau in der Ballermannarea so derartig tief versenkt, das nun die gesamte Insel für jeglichen Vergleich herhalten darf.

    Nichts für ungut, Jab, aber im Vergleich zur Masse der Allemannen hinken die Angelsachsen im Ansturm auf die Insel nicht hinterher, was die gelben Brüder im Geiste und deren Verbreitung auf Hawaii machen, entzieht sich leider, mangels neidvoller Erfahrung, meiner Kenntnis. Sieht man die Jungs in rheinischen oder bajuwarischen Gefilden zu Festzeltzeiten, dann sind sie zwar ruckzuck voll (mangels akoholreduzierendes Enzym), aber die sind nicht so peinlich wie unsere…

    „Nun, Deutschland hat nie einen Teil der Mittelmeerflotte der Spanier im Hafen von Palma versenkt,“

    Gott sei Dank, soweit kam der Ad… Arsch nicht.
    Aber die Amis!:-) Hehe. Da legte vor 15 Jahren mal das Flagschiff der US Marine im Hafen von Palma an, ein Flugzeugträger mit tausend Mann und mehr Besatzung.
    Nach Wochen auf See bekamen die Jungs auch selbstverständlich Landgang. Die Huren hatten Hochsaison und dem Bordarzt ging nach drei Tagen das Peniscillin aus…. :–))))

    Jeep Rubicon: direkt die Hardcore Variante, nicht übel. Würde mich interessieren was der dort als Neuwagen oder vorführwagen kosten soll.

    Schöne Tage noch..

    Gruß
    aus D

  4. Die Japaner haben ja eine ganz andere Grundkultur, daher hinkt dein Vergleich mit dem Vollsaufen und Partymachen dann auch wieder etwas. Aber ich gebe zu daß auch mein Vergleich von Mallorca mit Hawaii nicht ganz sauber ist. Aber parallelen sind unverkennbar.
    Die Insegruppe Hawaii ist im übrigen der Japan nächste Teil der USA – sieht man von der Insel Midway ab, die zwar unter US-Verwaltung steht, aber zu keinem der Bundesstaaten gehört. Ich denke mal daß das ebenfalls ein Grund ist warum so viele Leute aus Japan dort anzutreffen sind.

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