Amsterdam [09.09.2006]
Das Ziel unseres nächsten Ausfluges war natürlich Amsterdam – Hauptstadt der Niederlande.
Obwohl ich bereits wußte, daß ich am Abend zurückfahren darf, erklärte ich mich auch bereit den „Bob“ für die Hinfahrt zu spielen. Vielleicht hoffte ich unterbewußt., daß sich andere Fahrer bereiterklärt, doch nichts zu trinken und zurückzufahren. Da hatte ich mich natürlich ziemlich heftig geschnitten, aber was solls. 😉
Von Emst aus ist die Strecke bis Amsterdam etwas kürzer als bis nach Scheveningen / Den Haag. In ungefähr einer Stunde erreichten wir das Stadium von Ajax Amsterdam im Vorort Bijlmer, wo sich das sogenannte „Transferium“ befindet – eine Park and Ride Anlage.
Nach Amsterdam kann man von dort mit der Straßenbahn gelangen – auch wenn der Bahnhof in Bijlmer gerade Baustelle ist. Diese Transfermöglichkeit nutzten wir dann auch und kamen schließlich dort am Hauptbahnhof an. Was macht man in Amsterdam als Tourist ? Nein, nicht kiffen, sondern eine Grachtenrundfahrt. An einer der Krachten in der Nähe des Bahnhofes fanden wir dann auch gleich eine Anlegestelle und ein Boot, das im Begriff war zu einer solchen Rundfahrt aufzubrechen. Sieben Euro sollte der Spaß kosten – aber wenn man schon mal da ist….
Die Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten in Niederländisch, Französisch, Deutsch und Englisch kamen meist vom Band – und da sie hintereinander liefen, waren die Spots oft schon vorbei, wenn sie in einer mir verständlichen Sprache kamen. 😉 Einige wenige Male sprach auch der Kapitän persönlich. Leider kann ich mich nicht mehr an alle Grachten-Namen und Sehenswürdigkeiten im Einzelnen erinnern, daher lasse ich hier einfach mal die Bilder sprechen.
Amsterdam ist eine wirklich hübsche Stadt mit viel alter Architektur. Das sieht man auch an den vielen engen Straßen, die wohl noch den Zeiten stammen, als es noch keine Autos gab. Wohnungen sind rar und teuer – weswegen es auch viele Hausboote gibt, die in den Krachten liegen. Ein amüsantes Detail ist auch, daß alle Häuser in Amsterdam über einen Dachkran verfügen, da die Treppenhäuser oft so schmal sind, daß Ein- bzw. Auszug durch die Fenster bewerkstelligt wird.
Nach der Grachtenrundfahrt begaben wir uns in Richtung des „Koninklijk Paleis“ (Königspalastes) von Amsterdam.
Auf dem großen Platz konnten wir Unmengen von Darstellern in allen möglichen Arten von Kostümen, die sich auf kleinen Sockeln auf dem ganzen Platz verteilt aufgestellt hatten, teilweise Passanten erschreckten und natürlich mit Hilfe von Hüten oder Kästchen, die sie vor sich aufgestellt hatten, um Geld baten. Kein Kommentar dazu…
Es folgte eine kleine Wanderung durch die schmalen Gassen und über die Krachten. Hierbei stellte sich mal wieder heraus, wie sehr Holland doch ein Land der Radfahrer ist. Aber das hatten wir ja bereits in Den Haag festgestellt, ich erinnere nur an das Meer von geparkten Rädern vor der Den Haag Centraal.
Irgendwann bekamen wir dann Hunger und entschieden uns für eines der vielen kleinen Bistro/Cafés mit Namen „Mokka“ in den Seitengassen um dort unser Mittagessen zu uns zu nehmen. Die Karte war zum Glück sowohl in holländisch als auch in englisch gehalten, so daß wir zumindest ohne Übersetzung identifizieren konnten was wir da bestellten.
Ich entschied mich für ein warmes Chicken Sandwich mit Käse überbacken.
Nach dem Essen machten wir uns auf den Weg zum Anne Frank Haus, welches nur etwa zwei Blöcke entfernt war.
Zwei von unserer fünfköpfigen Reisegruppe wollten nach einer kurzen „Außenbesichtigung“ auch ins angrenzende Museum gehen – ich jedoch verzichtete darauf und machte mich mit den beiden Verbleibenden daran, die Stadt noch etwas zu erkunden. Eine Stunde später wollten wir uns wieder treffen. Wir hielten uns während dieser Stunde die meiste Zeit in einem Kaufhaus mit Namen Magna Plaza auf und schlenderten dort durch die Geschäfte, ohne jedoch etwas zu kaufen. Die Architektur mit dem hohen Glasdach dort war sehr interessant.
Später trafen wir uns wieder mit den anderen und setzten unsere Tour durch Amsterdam fort. Während wir zu uns langsam in Richtung unserer Veranstaltung am Rembrandtplein, trafen wir unter anderem auf eine kleine Rockband, die mit einem Cabrio in einer der Seitengassen parkten und aus/von diesem Auto aus Musikwünsche der Gäste und Schaulustigen erfüllten und dabei für etwas Stimmung sorgten.
Natürlich kamen wir viel zu früh am Leidseplein Theater an, wo wir Karten für die Boom Chicago Show gebucht hatten. Zuerst setzten wir uns dort in eines der Cafés und tranken etwas, während wir dem bunten Treiben dort zusahen. Unter anderem konnten wir dabei einem Artisten beobachten, der etwas knapp bekleidet an einem Seil seine Kunsstücke vorführte. Auf der anderen Straßenseite arbeitete ein Feuerspucker. Wirklich der reinste Zirkus, diese Stadt. 😉
Wir schlugen uns noch ein wenig durch die umgebenden Seitenstraßen und aßen eine Kleinigkeit, bevor es dann endlich Zeit wurde, zu unserer Veranstaltung zu gehen.
Wie bereits erwähnt wollten wir zu Boom Chicago einer Standup-Comedian Show in englischer Sprache im Leidseplein Theater.
Ich kann diese Show nur empfehlen. Die Comedians lassen sich dabei z.B. aus dem Publikum Begriffe zurufen und bauen daraus on the fly einen Sketch. Natürlich ist eine einigermaßen gute Kenntnis der englischen Sprache dabei Vorraussetzung. Wir haben uns die zwei Stunden die sie dauerte alle sehr amüsiert – auch wenn ich selbst als „Bob“ im Gegensatz zu den anderen keinen Bier trinken durfte. Man kann sich ja auch ohne Alkohol amüsieren. 😉
Nach der Show machten wir uns dann auf den Weg ins Rotlicht-Viertel. Das durfte natürlich bei einem Amsterdam-Besuch nicht fehlen. Vorbei an kleinen, rötlich beleuchteten Schaufenstern, in denen sich knapp bekleidete Damen aller Haut- und Haarfarben anboten sahen wir uns auch diesen Teil der Stadt an. Fotos machte ich hier außer diesem einen hier keine weiteren.
Das Fotografieren der Damen hinter den Scheiben war ausdrücklich verboten, außerdem hatte man mir auch berichtet, daß gewisse immigrierten Personen (vor allem jene, die den Touristen im Rotlichtviertel im Vorbeigehen leise fragend „Cokein“ oder „Ekstasi“ ins Ohr raunen) es nicht gerne sehen wenn man dort Bilder schießt. 😉
Abschließend wanderten wir noch etwas durch die Seitenstraßen außerhalb des Rotlichtviertels.
Nach einem abschließenden Besuch bei Kentucky Fried Chicken machten wir uns dann auf den Weg zum Bahnhof, fuhren zurück zum Stadium. Es war immerhin schon fast Mitternacht. Es dauerte einige Zeit bis wir einen funktionierenden Parkscheinautomaten fanden, dann konnten wir aber die Rückfahrt antreten. Alles in allem behalte ich Amsterdam als weltoffene, schöne Stadt mit allerlei Entertainmentmöglichkeiten und vielen seltsamen Personen in Erinnerung. 😉
Über die Rückfahrt am Sonntag werde ich keinen extra Post schreiben. Kurz vor Mittag brachen wir am nächsten Tag von Emst auf und fuhren nach einem kurzen Tankstop an einer „Tango“ Tankstelle (welche uns als besonders günstig empfohlen worden war) mit zwei kleinen Zwischenstops zurück nach Jena.Da die Rückfahrt abgesehen von einem kleinen Stau vor dem Kirchheimer Kreuz ereignislos verlief, lohnt es sich nicht groß darüber zu schreiben. Nachdem alle soweit abgeladen waren brachte ich in Begleitung eines Mitreisenden noch den Mietwagen zurück zu Hertz und damit war die ganze Reise dann erfolgreich abgeschlossen.
Ach, eine Sache von Amsterdam möchte ich im Nachhinein noch kurz erwähnen: Die Stehpinkel-Dixies.Wie man mir berichtete gab es vor allem des Nachts in Amsterdam häufig das Problem, das die angetrunkenen Touristen von den Brücken in die Krachten urinierten. Daher hatte sich die Stadt dann dazu entschlossen, oben gezeigte Variante des Dixie-Klos aufzustellen. Allerdings scheinen sie bei einigen Aufstellungsorten (oben rechts) nicht so richtig nachgedacht zu haben. Wer stellt sich schon zwischen einer Gasse und einer Straßenbahnlinie an einer Hauptstraße hin? Wir fanden die Idee aber allgemein ganz nett – so etwas könnte man auch hier für die Dorf-Kirmes oder ähnliches deutschen Festen einführen. Ist Platzsparender als ein Toilettenwagen oder die großen Dixies. 😉
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