„Boletten“ und Specknudeln [16.08.2007]
Obwohl die Temperaturen eher schwül-warm waren, regnete es mal mehr und mal weniger. Als wir zur Mittagspause aufbrachen, haderten einige aus unserer Gruppe und waren der Meinung, daß wir zu naß werden könnten wenn wir bis zur DVB-Kantine laufen würden. Dann schlug jemand plötzlich vor, daß wir doch ins Hof-Bistro gehen könnten. Eine neue Location du ich noch nicht kannte – da konnte ich unmöglich Nein sagen. Nach einigen Wegminuten standen bogen wir in eine Einfahrt ein und erreichten den Eingang eines Gebäudes, vor dem ein Schild mit der Beschriftung “ Die Bundesbeauftragte für die Stasiunterlagen“.
Durch einen Gang erreichten wir den Innenhof des wohl ehemaligen Fabrikgebäudes und überquerten diesen etwa zur Hälft
und erreichten schließlich im Mittelgebäude das sogenannte Hof Bistro.
Nur einige wenige weitere Gäste waren anwesend, hinter der Bistrotheke stand eine Asiatin mittleren Alters, die gerade zwei Kunden ihr Mittagessen ausgab. Wir griffen uns Tabletts und stellten uns an der Ausgabetheke an – und ich wollte mir noch ein Getränk mitnehmen.
Zuerst überlegte ich mir, mal das mit „Leer“ bezeichnete Getränke zu probieren – wählte aber dann doch das Tonic Water ganz rechts. 😉
Das Angebot umfasste heute neben einer vegetarischen Asia-Nudel Pfanne noch Leber mit Zwiebelsoße und Puree, Putenschnitzel mit Gemüse und Boletten mit Specknudeln. Es stand wirklich „Boletten“ auf der Tafel – ob es sich dabei um die lokale Schreibweise oder einen Fehler handelt, kann ich nicht sagen. Den Begriff „Frikadelle“ wie ich ihn kenne versteht man in Dresden im übrigen nicht – ich bestellte mir einmal in einer Bäckerei ein Brötchen mit Frikadelle, als ich dabei jedoch den Begriff Frikadelle verwendete, sah mich die Verkäuferin nur unverständig an. Erst als ich auf der Auszeichnung den Begriff Bulettenbrötchen sah und diesen nannte, verstand sie mich und gab mir das gewünschte.
Aber kommen wir zurück zum Besuch im Hof-Bistro. Die Thekenkraft bediente uns mit zuvorkommender Freundlichkeit, verschwand jedoch nach zwei Kunden immer kurz zur Kasse um diesen Abzuziehen. Das bot mir die Gelegenheit, einen schnellen Schnappschuß des übersichtlichen Angebotes zu tätigen.
Ich überlegte einen Moment, ob ich das Putenschnitzel, die Bo(u)letten oder die Asia-Pfanne wählen sollte und entschied mich schließlich für die Kombination der Buletten mit Specknudeln. Dazu gab es noch etwas Brokkoli und Salat und am Ende nahm sie sich sogar noch die Zeit, die Nudeln mit etwas Petersilie optisch zu garnieren.
Das ganze kostete dann an der Kasse 3,50 €uronen – ein durchaus aktzeptabler Preis. Bevor ich noch über zwei weitere Besonderheiten berichte, schließen wir erst einmal die Beurteilung der Mahlzeit ab. Die Buletten erwiesen sich als wirklich gut muß ich sagen, und auch die Specknudeln waren nicht übel, auch wenn sie nicht mehr ganz heiß waren. Ganz anders das Stück Brokkili, das sich als ziemlich zerkocht erwies. Aber alles in allem ein durchaus annehmbares Mittagessen.
Eine nette Besonderheit fand ich den „Wunschzettel“ neben der Kasse.
Das Foto ist nicht so gut geworden, daher zitiere ich hier noch einmal. Die Überschrift lautete „Wunschzettel“ und der Text besagte: „Nein es ist noch nicht Weihnachten. Ich möchte Sie aber sehr gern mit einem schmackhaften Essen, welches Ihren Wünschen entspricht, versorgen. Also was würden Sie gerne essen?„. Fand ich nett. Zwei Gerichte waren auch bereits dort gewünscht worden. Ein weiteres nettes Details war die handgeschriebene Wochenkarte, auf der in kleiner, sauberer Schrift das Angebot (mit kleineren Syntaxfehlern) aufgeschrieben und schließlich wohl kopiert worden war.
Das „Hof-Bistro“ Ist natürlich auch nur eine Art Kantine, aber das Essen war gar nicht mal übel. Einziger Nachteil ist wohl die etwas versteckte Lage im Innenhof dieses Gebäudes. Alles in allem war es auf keine allzu schlechte Wahl, so empfand ich es zumindest.