USS Cassin Young
Im Bostoner Navy Yard liegt nicht nur die USS Constitution, die ich bereits im Post über den Freedom Trail erwähnt habe, sonden auch die USS Cassin Young, ein Zerstörer der Fletcher-Klasse aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Benannt nach Admiral Frank F. Fletcher (1855 – 1928) baute die USA zwischen 1942 bis 1944 insgesamt 175 Schiffe dieser Klasse. Einen Teil davon wurden nach Kriegsende wohl ironischerweise an Deutschland, Italien und Japan verkauft, Länder mit denen die USA zuvor im Krieg gelegen hatte. Doch eines der Schiffe, eben diese USS Cassin Young, liegt nun als eine Art schwimmendes Museum hier in Boston und kann dort kostenlos im Navy Yard von Charlestown besichtigt werden. Der Name Cassin Young stammt von einem Captain des US Navy, der aufgrund seines heldenhaften Verhaltens während des Angriffes auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 mit einer Medal of Honor augezeichnet worden, aber später in der Schlacht um Gualdalcanal gefallen war.
Die USS Cassin Young selbst wurde am 18. März 1943 auf Kiel gelegt wurde und am 12. September 1943 vom Stapel gelassen und erreichte am Pearl Harbor am 19. März 1944, um dort ihr Training abzuschließen.
Anschließend brach sie in den Pazifik auf und erreichte am 11 Juni 1944 Eniwetok, einer Insel der Marshall-Inselgruppe, wo sie zu einem Flottenteil stieß, der die Invasion auf Taipan deckte.
Von Ende August bis in den Oktober 1944 schützte sie eine Gruppe von Flugzeugträgern, von deren Decks aus Angriffe auf Palau, Mindanao und Luzan geflogen wurden – Inseln, die zu wichtigen Meilensteinen auf dem Weg zu den japanisch besetzten Philippinen.
Beim Angriff der US Navy auf die Philippinen von Oktober 1944 bis Januar 1945 gehörte sie zu einem Flottenteil, der nach feindlichen Streitkräften auf See suchte und nahm dabei auch an der See- und Luftschlacht von Leyte teil, die vielen Historikern heute noch als größte Seeschlacht der Geschichte gilt.
Am 19. Februar 1945 während des Beginn des Angriffes auf die Vulkaninsel Iwo Jima nahm die USS Cassin Young nur Wachpositionen am Rande der Flotte ein.
Während dem Angriff auf Okinawa im August 1945 bekam sie wieder eine aktivere Rolle, bei der sie unter anderem Unterwasseroperationen schützte und bei dem Angriff auf die Strände Feuerschutz gab.
Trotz schwerer Kamikaze-Angriffe während dieser Operation überstand der Zerstörer auch den Angriff auf Okinawa und rettete dabei sogar zwei Seeleuten eines gesunkenen Zerstörers das Leben und half dabei, viele der japanischen Flugzeuge abzuschießen. Sie erhielt für ihre Einsätze insgesamt vier Battle Stars – eine Auszeichnung der US Navy für Kampfeinsätze.
Nach dem zweiten Weltkrieg nahm sie noch an Einsätzen im Mittelmeer, im Nahen Osten und während des Koreakrieges teil, wurde aber nicht mehr in nennenswerte Kampfhandlungen verwickelt. Am 1. Dezember 1974 wurde sie schließlich außer Dienst gestellt und wird seitdem als Museumsschiff im Hafen von Boston konserviert und in Schuss gehalten.
Mir war nie bewußt gewesen wie beengt die Verhältnisse auf einem solchen Schiff eigentlich waren. Alleine die enge Küche, die winzige Wäscherei oder die Mannschaftsquartiere im Rumpf des Schiffes mit dreistöckigen Kojen haben mir dies aber wirklich vor Augen geführt. Man bedenke daß dieser Zerstörer gerade einmal 115m lang und 12m breit ist, aber eine Besatzung von bis zu maximal 329 Personen haben konnte. Einzig bedauerlich fand ich, daß die oberen und unteren Decks während meines Besuches auf dem Schiff für die Öffentlichkeit gesperrt waren. Ich hätte mir gerne einmal die Brücke oder den Maschinenraum angesehen. Trotzdem fand ich den Besuch auf einem solch geschichtsträchtigem Schiff mehr als Aufschlußreich…
Warst du während deines Wehrdienst bei der Marine, oder hast du als Counter Strike – Spieler einfach nur eine gewisse Affinität zu Kriegsmaterial?
Oder erschliesst sich mir einfach nur nicht die Messsage hinter diesem Post?
Sorry wegen des latenten Zynismus in diesem Kommentar…
Weder noch – aber mir wiederum erschließt sich nicht daß ein sachlich geschichtlicher Bericht von einem Besuch auf einem alten Kriegsschiff gleich dazu führt, daß dem Author eine, ich zitiere, „Affinität zu Kriegsmaterial“ unterstellt wird…
Tach auch,
also ich finde der JaBB ist sich wieder mal auch in diesem Artikel treu geblieben. Selbst in schwieriger Umgebung ist es ihm gelungen, die kulinarischen Gegebenheiten so darzustellen, dass es sich für den Betrachter sofort erschließt unter welchen Umständen hier gelebt und gearbeitet wurde. Ungeübte Leser würden denken „ein Kriegsschiff“ aber auch die Offiziersmesse darf nicht aus dem Zusammenhang gerissen werden. Seltene Einblicke erhält man auch beim Betrachten der Küche. Solche Backgroundberichte sind es die die Blogs am leben und den Betrachter bei Laune halten.
Sorry, war so nicht gemeint…
Eigentlich finde ich es ja auch ganz interessant zu sehen, unter welch spartanisch-beengten Bedingungen auf dem Schiff gelebt werden musste/konnte.
Hatte mir vor Jahren mal das alte U-Boot in Laboe angesehen, und fand das ähnlich interessant…
Auch schwingt bei Besichtung eines Schiffes – ob nun Frachter oder Kriegschiff – eine grundlegende Technik-Faszination mit…
@wiemi
Trotz deiner Relativierung.
Oh man … wenn jetzt noch jemand hier die Eva Hermann Keule schwingen würde wärt ihr aber alle mächtig am Arsch 😉
Damit könntest du auch JaBB unterstellen er würde heimlich und ganz fleißig Schleichwerbung für die besuchten Restaurationen betreiben…
Ach ja mir würdest du beim Blick auf den heutigen Post in meinem Blog dann wohl auch Rassismus unterstellen?!
Sorry, ich wollte mit meinem Kommentar selbstverständlich Nichts unterstellen; war blöde von mir – ich ziehe ihn zurück…
Natürlich ist mir klar, dass Blog-Einträge grundsätzlich keine Scleichwerbung für Firmen, politische Ansichten, o.ä. sind, sondern eine „Erzählung“ einer Begebenheit/Erlebnis, welche/s der Author für mitteilenswert hält – so wie man es auch im Freundes-/Kollgenkreis oft macht.
@Herr Vorragend: Das Video in deinem Blog-Post hat absolut Gar Nichts mit Rassismus zu tun, es ist zwar politisch unkorrekt, aber amüsaant und drückt eine best Haltung aus zu diesem ganzen PC-Getue/etc. in der Öffentlichkeit. – Auch bin ich ein Fan von Dave Chapelle (Schreibt man den so?), da er gerade mit diesem PC-Getue spielt und daraus richtig gute Gags macht.
Und bevor wir hier nun richtig böse Off-Topic werden und sogar noch anfangen über das Thema Eve Herrmann zu diskutieren (Ich dachte, das wäre in Öffentlichkeit/Medien bereits erledigt, bis der Kerner es wieder aufleben lässt): Back to business und den eigentlichen Post-relevanten Kommentaren…
@wiemi
Ich gebe ja zu das ich eigentlich nur sticheln wollte 😉
Bin halt manchmal ne fiese Sau *grins*