Forelle „Balkan Art“ mit Kartoffeln [03.07.2013]
Zuerst sah es so aus, als würde der heutige Mittwochs-Mittag mal ausnahmweise ohne Fisch ablaufen, denn neben Knusprigen Schweinebauch mit Schupfnudeln und Kümmeljus bei Traditon der Region und Hausgemachter Lasagne Bolognese mit Käse gratiniert und Tomatensauce bei Globetrotter stand für heute ursprünglich ein Gemüsestrudel mit Käuter-Dip und Joghurtdip für die Sektion Vitality auf der Speisekarte. Diesen hatte man dann aber, offensichtlich kurzfristig, noch gegen eine Forelle „Balkan Art“ mit Salzkartoffeln ausgetauscht. Also stand auch heute meinem mittwöchlichen Fischgenuss nichts im Wege. Wäre dem nicht so gewesen, hätte ich höchstwahrscheinlich beim Com Ranh – Gebratener Reis mit Ei und gemischten Gemüse zugeschlagen, der heute neben Moo Pad Takai – Schweinefleisch mit Bambusstreifen, Frühlingszwiebeln und Paprika in Chili-Zitronengrassauce an der Asia-Thai-Theke angeboten wurde. Dazu gesellte sich noch ein Becherchen Grießbrei mit Waldbeeren von der Dessert-Theke.
Während die ganze Forelle, die man mit Rosmarin im leeren Bauch gebraten hatte, was ihr ein angenehmes Aroma gab, mit erträglich wenigen Gräten und viel verwertbaren Fleisch einher kam und die Kartoffeln – abgesehen davon dass sie ihnen vielleicht zwei bis drei Minuten länger im kochenden Wasser ganz gut getan hätte, da sie recht bissfest waren – auch wenig Anlaß zur Kritik gaben, muß ich zugeben dass ich vom Balkangemüse heute extrem enttäuscht wurde. Die Idee, aus Paprika, Tomaten und Zwiebeln eine Gemüsebeilage zu machen ist zwar prinzipiell löblich, aber was bitte haben Unmengen von roten Pfefferkörnern darin zu suchen? Ein paar davon wären ja noch ok gewesen, aber bei der hier verwendeten Menge biss man bei jeder Gabel des Gemüses gleich auf mehrere der Körner, was den gesamten Geschmack des Gemüses in einem übermäßigen Pfefferbeeren-Aroma untergehen ließ. Aus meiner Sicht vollkommen ungenießbar – ich versuchte erst die Beeren ein wenig heraus zu lesen, aber das sie fast die selbe Farbe wie die Tomaten besaßen erwies sich das als ziemlich mühselig. Schließlich beschränkte mich auf den Fisch und Kartoffeln. Sehr enttäuschend muss ich sagen. Da konnte mich auch das kleine Dessert aus Grießbrei mit Vanillearoma und zahlreichen Früchten versehenen Beerenmus nur bedingt für entschädigen.
Dennoch erschien es mir als ich mich auf den anderen Tabletts umsah so, als würde die Forelle heute den ersten Platz auf der Allgemeinen Beliebtheitsskala belegen und die Lasagne auf Platz zwei verdrängen. Auf Platz drei folgten die Asia-Gerichte und den vierten Platz belegte der Schweinebauch mit Schupfnudeln. Im Gespräch mit Kollegen nach dem Mittagessen schienen aber nicht alle das Übermaß an roten Pfefferbeeren als so schlimm wie ich empfunden zu haben und auch beim Blick auf die Tabletts in den Rückgabewagen schienen die meisten Fisch-Esser das Paprikagemüse scheinbar komplett verzehrt zu haben. Da stellt sich mir natürlich die Frage, ob ich einfach einen schlecht geratene Portion erwischt habe oder ob ich einfach einen anderen Geschmack habe. Mir kam zumindest noch Stunden später beim Aufstoßen der übertriebene Geschmack von rotem Pfeffer in den Hals, so dass ich beim nächsten Gericht nach „Balkan Art“ auf jeden Fall genau hinsehen werde, bevor ich bei diesem Angebot zuschlage.
Mein Abschlußurteil:
Forelle: ++
Balkangemüse: —
Salzkartoffeln: +
Grießbrei mit Waldbeeren: ++