Aufbruch in die Karibik [28.09.2015]
Heute ging es nun los: Nach langer Abstinenz hatte ich mir mal wieder eine Reise gegönnt, eine Pauschal-Reise um genau zu sein, was eigentlich meinen sonstigen Reisegewohnheiten widerspricht – aber ich wollte es einfach mal ausprobieren. Heute früh um 4:26 Uhr startete ich mit der Münchner S-Bahn-Linie S8 in Richtung Flughafen. Die Fahrt war Dank Rail&Fly-Voucher im Reisepakt glücklicherweise inkusive.
Trotz der frühen Morgenstunden war dort am Terminal A bereits die Hölle los, wobei die meisten Reisenden hier wohl Geschäftsleute waren, die mit der frühen Maschine einfach nur nach Düsseldorf wollten. Ich wollte dort ja nur umsteigen. Nachdem ich das Gepäck abgegebene hatte – den CheckIn hatte ich beeits Online vorher vollzogen – und durch die Sicherheitskontrollen wollte ich mir erst einmal einen Kaffee gönnen und eine Kleinigkeit zum Frühstück gönnen. Dass ich dabei 7.80 Euro für für einen großen Kaffee und einen mit Schinken und Käse belegten Croissant löhnen sollte war natürlich ein ziemlicher Schock – aber ich biss in den sauren Apfel – auch wenn es wucher ist.
Schließlich begann das Boarding des Air Berlin Flugs und ich hatte einen Gang-Platz ziemlich weit hinten erwischt, so dass ich unter den ersten war die nach VIP-Kunden und Leuten mit Behinderung das Flugzeug betreten durften. Der Flug selbst, der weniger als eine stunde dauerte, verlief absolut unspektakulär – man servierte noch etwa doppelt daumengroße warme Laugenstangen als kleinen Frühstück – ich hätte also eigentlich auf den Croissant auch verzichten können – und kaum hatten wir uns versehen waren wir auch schon in Düsseldorf gelandet. Nun musste ich erst mal vom dortigen Terminal A aus den halben Flughafen durchqueren, um schließlich am Terminal C anzukommen, von wo aus es weiter in Richtung Karabik gehen sollte. Das Airbus A330 wartete bereits am Gate. Ich nutzte die Zeit noch schnell, um ein paar Euro in US-Dollar umzutauschen – leider zum unglaublich schlechten Kurs von 100,40 Euro zu 100 US-Dollar – aber leider war nicht dazu gekommen noch zur Bank zu gehen, da ich mich recht kurzfristig für diese Reise entschlossen hatte.
Dieses Mal bekam ich einen Platz ganz weit vorne, doch leider nicht in der ersten, sondern in der zweiten Reihe der „Holzklasse“, hatte also noch einen Platz vor mir. Doch ich sollte Glück haben, dass der Gast der den Platz vor mir hatte nicht gleich nach Erlöschen des Gurtsignals die Sitzlehne ganz nach hinten machte, sondern auf mich Rücksicht nahm.
Da ich die Nacht zuvor wenig geschlafen hatte, versuchte ich ein wenig während des Flugs zu dösen, was durch die beengten Verhältnisse und ein immer wieder weinendes Baby einige Sitze weiter etwas erschwert wurde. Doch es gelang mir zumindest Zeitweise – da ich von meinem Platz aus keine Sicht aus dem Fenster hatte und für das recht gute Unterhaltungsprogramm auf dem Touchscreen in der Rücklehne des Vordersitzes zu müde war, blieb mir auch kaum was anderes übrige. Erste Unterbrechung war schließlich das warme Mittagessen, das nach etwas über zwei Stunden serviert wurde: Als Hauptspeise gab es ein Hähnchenbrust mit Honig und Thymian, die gemeinsam mit gemischten Gemüse aus Broccoli, Möhren und grünen Bohnen sowie einem Kartoffelgratin in einer Aluschale serviert wurde. Dazu gab es noch eine Blatt Salat ohne Dressing mit einem kleinen Stück mit Gewürzen panierten Ziegenkäses, außerdem ein Stück Bienenstich ein Päckchen Cracker. Alternativ hätte es auch noch Mini-Gnocchi mit vegetarischer Sauce gegeben, doch darauf hatte ich keine Lust.
Die Portion war zwar recht klein geraten, aber was die Qualität anging konnte man wirklich nicht meckern: Die Hähnchenbrust war sowohl gut gewürzt als auch schön zart und saftig und das Gemüse wirkte Knackig und frisch – beim Kartoffelgratin allerdings hätte es auch etwas weniger Sauce getan und das einzelne Salatblatt war ohne Dressing natürlich etwas langweilig. Ansonsten aber wirklich nicht schlecht.
Der Flug zog sich nun hin und die etwas über 9 Stunden Flugzeit wollten und wollten nicht vorüber gehen, und das obwohl es mir immer wieder gelang zumindest für kurze Zeit etwas zu schlafen. Also wir schließlich nur noch eineinhalb Stunden von unserem Ziel entfernt waren
wurde noch ein weiterer Snack serviert – aus Gründen von immer wieder auftretenden Turbulenzen aber nur ein kalte kleine Mahlzeit in Form von zwei Stücken mariniert gebratener Hähnchenbrust auf Curry-Krautsalat, dazu gab es wieder Cracker, ein Stück nicht näher definierten Kuchens und eine Schmelzkäse-Ecke.
Auch hier gab es nichts groß dran auszusetzen: Würzige zarte Hähnchenbrust auf durch das Curry leicht exotisch angehauchtem Krautsalat war schon mal sehr lecker, nur der Kuchen erwies sich als ein wenig trocken. Aber alle Mal genießbar.
Wenig später wurden noch kleine längliche Zettel ausgeteilt, die man ausfüllen musste um für 10 US-Dollar Gebühr am Flughafen die Touristen-Karte für die Dominikanische Republik zu erhalten, die jeden Besucher ermächtigt sich für dreißig Tage im Land aufzuhalten. Außerdem mussten wir ein Zollformular ausfüllen, in dem wir angebe musste nicht mehr Geld als im Wert von maximal 10.000 US-Dollar und auch keine Lebensmittel einführten.
Nachdem wir dann endlich gelandet waren und unsere Koffer vom Paketband eingesammelt hatten, ging es zuerst zu einer Station, an der wir die 10 Dollar für die Touristen-Karte bezahlten. Anschließend gingen wir mit dieser Touristenkarte durch die Passkontrolle, gaben dort auch die länglichen Antragsformulare ab und brauchten am Zoll schließlich nur noch die dafür vorgesehenen Formulare abgeben.
Ab hier wurde es dann etwas „Spooky“, denn vor der Zollkontrolle erwartet mich ein Typ, der mich zu meinem Transfer-Bus zum Hotel bringen sollte. Er griff sich einfach meinen Koffer und bedeutete mir, ihm zu Folgen. Gerade in einem Land angekommen, das ich nicht kannte, passte ich natürlich auf dass diese mir unbekannte Person nicht einfach mit meinem Koffer abdampfte. Doch er führte mich zu einem Schalter, an der so eine Art lokaler Reiseleiter meinen Transfer-Voucher für meinen Hotel-Transfer kurz in Augenschein nahm und mich dann zu dem Bus bringen ließ. Als ich das klimatisierte Flughafengebäude verließ, erschlug mich das Klima regelrecht: 35 Grad Celsius bei 88% Luftfeuchtigkeit – und die Sonne brannte senkrecht von fast wolkenlosen Himmel – es war etwas 13:30 Uhr. Ortszeit wohlgemerkt – das sind +6 Stunden zu Deutschland. Der Bus war etwas anders als ich ihn vermutet hatte, aber doch irgendwie landestypisch. Mein Koffer sollte in den kleinen Anhänger, der alles andere als Vertrauenswürdig aussah.
Nun begann der Mann, der ganz gebrochen Deutsch konnte, irgend etwas von „Trink“ zu erzählen und von Dollar. Blauäugig wir ich bin dachte ich, er wolle mir nun noch etwas zu Trinken für einen Dollar verkaufen und drückte ihn einem meiner 5-Dollar-Noten in die Hand, da ich keine kleineren Scheine hatte. Doch er bedankte sich nur und dampfte ab – er hatte wohl „Trinkgeld“ gemeint. Zumindest hatte er sich nicht mit meinem Koffer verdrückt – das wäre weitaus schlimmer gewesen. Ich setzte mich also in den Bus, der übrigens glücklicherweise Klimatisiert war und wartete. Der Fahrer tauchte zwischendurch mal auf und begrüßte mich, wuselte aber weiter um den Bus herum während immer mehr Gäste eintrafen, die ebenfalls in meine Richtung nach Sosua wollten. Ich hatte mich für einen der kleineren Orte entschieden, nicht für das große Puerto Plata, wo meinen Informationen ständig Party war. Ich aber wollte mich schon ein wenig erholen.
Schließlich ging es endlich los und wir fuhren über schlaglochbehaftete Pisten vorbei an unzähligen Motorradfahrer, die das Gefährt ständig rechts und links überholten oder von uns überholt worden zu meinem Zielhotel, dem Sosua by the sea Beach Resort.
Der Mann an der Rezeption sprach glücklicherweise fließend englisch und sogar ein paar Brocken Deutsch, so dass ich mich mit meinem eher schlechten Spanisch durchschlagen musste. Leider erwies sich das erste Zimmer als Fehlschlag, denn die Klimaanlage ratterte so sehr, dass ich wohl nicht hätte schlafen können – auch wenn der Blick aus dem Fenster phänomenal schön erschien.
Nach kurzer Beschwerde an der Rezeption bekam ich ein anderes Zimmer und hier schien alles in Ordnung. Ich musste nur 20-30 Minuten warten bis das Wasser lief, denn aktuell herrscht Wasserknappheit in der Dominikanische Republik und alle nicht unbedingt benötigten Verbraucher müssen daher deaktiviert werden. Von der Ausstattung her sind die Zimmer sowie in Ordnung, wenn auch bereits etwas in die Tage gekommen.
Und es gibt in meiner Preiskategorie leider keinen Balkon. Hinzu kommt dass der Internetzugang über WLAN 25 Dollar in der Woche kostet und man für den Föhn 250 RD$ (Dominikanische Pesos = 4,92 Euro) Sicherheitsleistung an der Rezeption hinterlegen muss, die man nach der Rückgabe zurück erhält und die Benutzung des Zimmersafe kostet noch mal 5 Dollar pro Woche extra. Wenn auch nicht mehr ganz frisch, ist die Anlage aber dennoch ganz hübsch, liegt direkt am Sandstrand ruhig gelegen. Man darf drei Sterne in Deutschland eben nicht 1:1 mit welchen in der Dominikanischen Republik vergleichen.
Bald gibt es dann hoffentlich noch mehr zu Berichten.
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