Weiterreise nach Los Melones / Bayahibe [06.01.2017]
Heute wollten wir nun weiterreisen, waren uns jedoch zuerst über unser nächstes Ziel uneinig. Ursprünglich war es geplant, weiter in den etwa 53 Kilometer entferneten Ort Constanza zu fahren, der noch höher auf 1.200 Meter liegt und damit ein noch deutlich kühleres Klima als im 600 Meter hoch gelegenen Jarabacoa bietet. Jetzt im Winter dürften die Temperaturen dort kaum 20 Grad überschreiten – doch sowohl mir als auch meiner Begleitung war jetzt doch wieder mehr nach Wärme. Also beschlossen wir, das eigentlich übernächste Ziel, Bayahibe, einfach vorzuziehen und bereits heute in Richtung der westlichen Südküste aufzubrechen.
Doch erst mussten wir uns einmal für die Reise stärken und dazu war das im Zimmerpreis inbegriffene Frühstück im Restaurant des Hotels Brisas del Yaque II bestens geeignet.
Heute entschied ich mich neben dem Kaffee mal für Huevos Revueltos con Vegetales, also Rührei mit Gemüse, das mit Toastbrot, Butter und Mangomarmelade serviert wurde.
An der Rezeption hatten wir außerdem erfahren, dass Jarabacoa entgegen unserer vorherigen Annahme doch über einen Busbahnhof der Firma Caribe Tours verfügt – wir konnten also auf diesem Weg über La Vega in die insgesamt ca. 150 Kilometer entfernte Hauptstadt Santo Dominigo gelangen und von dort unsere Reise nach Bayahibe, unserem nächsten Ziel, fortsetzen. Und das für gerade mal 250 Pesos pro Person, also etwa fünf Euro – deutlich günstiger als mit dem Taxi wie bei der Anreise.
Die Fahrt bis La Vega zog sich aufgrund der kurvenreichen Strecke aber ziemlich dahin und da wir ja vor der Abreise noch packen mussten, waren wir erst gegen 13:30 Uhr am Busbahnhof abgefahren und erreichten gegen 14:15 Uhr schließlich La Vega, wo der Bus einen kurzen Zwischenstop einlegte. Wir brauchten aber glücklicherweise nicht umzusteigen.
Die Fahrt im voll klimatisierten Bus verlief vollkommen ereignislos. Vorbei an weiten Feldern sowie durch kleine oder größere Siedlungen ging es über die Autopista Duarte Non-Stop weiter nach Santo Domingo. Ich versuchte ein wenig zu dösen, spielte am Mobiltelefon, redete oder starrte aus dem Fenster.
Es war also bereits 16:15 Uhr, als wir nach einem kleinen Zwischenstop im Norden der Hauptstadt schließlich am Terminal des Haupt-Busbahnhofs von Caribe Tours in Santo Domingo ankamen.
Dort nahmen wir uns ein Taxi und fuhren etwa 12 bis 15 Minuten durch Santo Domingo bis zu einem Ort an dem eine weitere Buslinie startet, die uns in die westlich gelegene Stadt Romana bringen sollte und passenderweise Expreso Romana hieß. Neben den Busfahrkarten für 150 Pesos pro Person versorgten wir uns dort auch mit ein paar Snacks in Form von konisch geformten frittierten Fleischstückchen.
Nach einem letzten Zwischenstop im Osten von Santo Domingo
ging es dann mit dem mittelgroßen Bus in einem ziemlichen Höllentempo über die Autovia del Este vorbei am Flughafen und dem in diesem Beitrag von mir bereits vorgstellten Boca Chica in Richtung Romana. Feste Haltestellen gab es jetzt scheinbar nicht mehr, viel mehr hielt der Fahrer dort, wo ihn die Fahrgäste darum baten – zum Beispiel vor einer Tankstelle, am Tor einer Ferienanlage, in der die Damen die Ausstiegen scheinbar arbeiteten, oder auch mal irgendwo am Rande der Autovia.
Schließlich erreichten wir Romana und was nun folgte, war ein ziemliches Chaos, das ich als Europäer und nur rudimentär der Sprache Spanisch fähiger Gringo kaum alleine geschafft hätte. Wir stiegen irgendwo am Rande von Romana aus und winkten dort ein Public Taxi in Form eines Kleinbusses heran. Der Helfer des Fahrers warf unseren Koffer einfach auf das Dach, während wir mit offener Tür in dem vollkommen überfüllten Fahrzeug quer durch die Stadt heizten. Mit 50 Pesos pro Person unschlagbar günstig. Irgendwo mitten in der Stadt wollte uns der Helfer dann aussteigen lassen, doch von dort fuhren gar keine weiteren Wagen in die Richtung in die wir eigentlich wollten. Also fuhren wir weiter bis zu einem weiteren Parkplatz ganz im Osten von Romana, an dem wiederum weitere Kleinbusse warteten. Nach dem Umsteigen bei Dunkelheit und umgeben von teilweise ziemlich zwielichtigen Gestalten ging es dann in einem vollkommen überfüllten Kleinbus für noch einmal 100 Pesos weiter in Richtung unseres eigentlichen Zieles Los Melones oder auch Bayahibe. Auf Google Maps, Bing Maps oder Apple Maps gab es auf jeden Fall keine Ortschaft mit dem Namen Bayahibe, aber ich fand später heraus dass beide Ortschaften offensichtlich identisch waren. Bei Dunkelheit kamen wir schließlich in Los Melones aka. Bayahibe an und stiegen dort aus. Es war inzwischen inzwischen 19:30 Uhr.
Jetzt ging es daran, eine Unterkunft zu finden – und das um diese fortgeschrittene Uhrzeit. Wäre es nach mir gegangen, hätte ich im bereits im Vorfeld ein Zimmer gebucht – aber die Uhren ticken hier in der Dominikanischen Republick ja bekanntlich anders und meine Begleitung war der Meinung gewesen, dies wäre nicht notwendig. Und als wir im ersten Hotel abgewiesen wurden – ich war müde und verschwitzt von der Reise und entsprechend knatschig – unkte ich bereits dass wir wohl auf der Straße schlafen müssten. Doch da war ich wohl mal wieder zu pessimistisch gewesen, denn bereits im nächsten Hotel, dem Hotel Bayahibe, waren wir erfolgreich und erhielten dort nicht nur ein Zimmer, sondern eine kleine Ferienhütte mit Bad und Veranda – und das für den Preis von gerade mal 1500 Pesos pro Nacht, also 30 Euro.
Die Hütte war zwar klein und bestand aus einem Hauptraum mit einem großen Bett, einem kleinen Bett, einem Schrank, Kühlschrank, Spiegel und Fernsehen sowie einem kleinen Bad mit Toilette und Dusche – und was brauch man schon mehr für einen Strand-Kurzurlaub an der Südwestküste der Dominikanischen Republik – zumal die Dusche sogar Warmwasser bot, was in günstigeren Unterkünften hier eher Luxus ist. Ich stelle da keine allzu hohen Ansprüche. 😉
Ich zumindest war mit der Unterkunft sehr zufrieden.
Nachdem wir uns etwas eingerichtet hatten und einer Dusche, um Schmutz und Schweiß der Reise abzuwaschen, verschlossen wir die Hütte und machten uns daran, Bayahibe etwas zu erkunden. Als erstes stießen wir dabei auf einen kleinen Park, der ebenso wie der Park im Zentrum von Jarabacoa mit zahlreichen LED-Lichtern um die Bäume bunt illuminiert war – allerdings noch eine ganze Ecke hübscher gelungen als dort – wobei der See in der Mitte, der die Lichter reflektierte, nicht ganz unschuldig daran war.
Inzwischen machte sich auch der Hunger bei uns Bemerkbar und wir machten uns auf die Suche nach einem Ort, um diesen zu stillen.. Und da wir außer dem Frühstück und den popeligen Fleischbällchen in Santo Domingo seit einigen Stunden nichts mehr gegessen hatten, war der Appetit entsprechend groß. Aber ebenso groß war die Auswahl an Restaurants und Imbissen in Bayahibe.
Direkt am Meer gelegen lag uns der Appetit natürlich nicht gerade nach Steak oder Pizza, sondern nach Fisch. Und da wurde uns das Capitan Kidd empfohlen, welches sich zwar als Restaurante & Pizzeria bezeichnete, aber über ein umfangreiche Fischkarte und außerdem auch über Plätze direkt am Strand verfügte – und das mitten in Bayahibe nur wenige hundert Meter von unserer Unterkunft entfernt.
Ich entschied mich für ein Mero al limone, einen Zackenbarsch in Limonensauce, zu dem ich mir – mal wieder – Pommes Frites servieren ließ. Wir mussten etwas warten, denn es war viel los und die Servicekräfte entsprechend beschäftigt, aber schließlich man überbrückte die Wartezeit mit kostenlosen geröstetem, mit Olivenöl beträufeltem Weißbrot, das man noch warm am Tisch servierte.
Schließlich wurden aber auch die Hauptgerichte gebracht und ich war mit dem was ich da bekam wirklich überaus zufrieden.
Das Fischfilet vom Zackenbarsch war nicht nur angenehm groß, saftig und vollkommen grätenfrei, auch die cremige Sauce mit ihrer leichten, aber nicht zu dominanten Limonen-Note passte gut ins geschmackliche Gesamtkonzept. Dazu hatte ich mir, wie bereits erwähnt, Pommes Frites bestellt, die auf einem separaten Teller serviert worden waren.
An den heißen, knusprigen und gut, aber nicht übermässig gesalzenen Pommes Frites gab es ebenfalls nichts auszusetzen, einen besonderen Augenmerk möchte ich aber auf den – leider nicht auf dem Foto gezeigten, weil erst später nachbestellten – Ketchup wenden. Hier handelte es sich um das übersüsste Zeug dass man im Supermarkt erhält, sondern offensichtlich um ein selbst hergestellte Variante. Allein die Konsistenz war großartig und der fruchtige, natürliche Geschmack gab einen weiteren Hinweis auf seine natürliche Herkunft.
Nach dem Essen begaben wir uns zurück in die Ferienhütte und waren auch schon bald eingeschlafen – die leicht strapaziöse Reise hatte letztlich doch ihre deutlichen Spuren an uns hinterlassen. Vor allem nachdem wir so gut gespeist hatten…
Hallo!
Ich muss sagen, ich lese wirklich gerne in Deinem Blog. Gerade auch die Reiseberichte finde ich super interessant.
Nur ein kleiner Verbesserungsvorschlag: Du solltest die Texte vor dem Veröffentlichen korrekturlesen.
Ich stolpere immer wieder über Sätze, die so gar keinen Sinn ergeben.
Nicht böse gemeint! 🙂
Danke für den Hinweis – ich bin die Texte jetzt noch mal durchgegangen und habe sie berichtigt.