Cabarete, Fiesta de Reyes & drittes Grillevent [05. – 06.01.2018]
Nachdem wir – mal wieder – lang geschlafen hatten, war die Haushälterin meiner Begleitung bereits fleißig am werkeln als wir aufstanden. Neben Putzen und Waschen kocht sie dabei auch hin und wieder mal für uns und heute war mal wieder so ein Tag. Es gab Kochbananen, dazu eine dominikanischen Sauce mit Zwiebeln und Pepperoni und schließlich knusprig gebratene Hähnchenteile.
Als wir etwas später mal wieder nach Puerto Plata fuhren, verkündete meine Begleitung dass ihr persönlich die Kochbananen nicht so gut geschmeckt hätten und sie doch gerne noch etwas essen wolle. Daher machten wir einen Zwischenstop an der Cantina Taverne an der Clinica de Frenos (einem Auto-Tuning-Laden, keiner wirklichen Klinik – Frenos sind Bremsen). Während meine Begleitung dort eine dicke Portion Spaghetti verzehrte, wollte ich nicht so ganz unbeteiligt daneben sitzen und bestellte mir daher einen kleinen Taco de Pollo, einen Taco mit Hähnchen. Nichts um satt zu werden – ich hatte ja Kochbahnen gegessen und war damit zufrieden gewesen – aber ein netter kleiner Snack, den man mal eben mit einer Hand verzehren kann.
Und bevor jemand wieder sagt: „Ehhhh, der Käse ist ja gar nicht geschmolzen.“, dem sei empfohlen mal nach Taco in der Google Bildersuche zu suchen. Er wird erkennen dass bei den wenigsten Tacos mit Käse dieser auch geschmolzen ist. Ist also Standard, keine Nachlässigkeit. 😉
Am späteren Abend beschlossen wir, noch einmal in den etwa 25km entfernten Touristenort Cabarete zu fahren. Ich war zwar nicht ganz so begeistert, denn die Straße nach Cabarete ist nicht so gut ausgebaut und Nachts sind hier in der Dominikanischen Republik noch mehr Idioten im Auto unterwegs als es sowieso tagsüber der Fall ist, aber letztlich beugte ich mich einer Mehrheitsentscheidung. Und ich bereute es nicht, denn dort war bei guter Musik wirklich einiges Los und die Stimmung unter den Gästen – sowohl Einheimische als auch Touristen – war ausgezeichnet.
Am nächsten Tag, dem Sonntag, war Fiesta de Reyes, das Fest der Könige, sprich Dreikönigstag. Dabei ist es, so erzählte man es mir, Tradition hier in der Dominikanischen Republik dass die Kinder Spielzeug geschenkt bekommen. Keine Aufwändigen, teuren Sachen, sondern meist wohl billiges Plastikzeug aus chinesischer Massenproduktion – aber bei den einfachen Verhältnissen in denen viele hier leben freut man sich auch über solche Dinge. Als wir in Cangrejo kamen, drängten sich vor einem kleinen Salon an der Hauptstraße eine große Traube von Kindern, um etwas von dem Spielzeug abzubekommen, das einige Frauen hier verteilten – darunter Spielzeug-Lastwagen und Puppen.
Doch es zeichnete sich bereits ab, dass nicht alle etwas bekommen würden und als die Frauen signalisierten, dass die Geschenke alle waren, flossen hier und dort natürlich Tränen. Meine Begleitung gab mir zu verstehen, dass es gerade hier im armen Teil von Cangrejo für viele Kinder die einzige Möglichkeit war, an neue Spielsachen zu kommen. Da wir eh noch mal nach Puerto Plata wollten weil wir meinen letzten kompletten Tag in der Karibik mit einem dritten Grillfest abschließen wollten, beschlossen wir zumindestens einigen der enttäuschten hier zu helfen. Wenig später fuhren wir dann auch schon los und erreichten wenig Später den Silberhafen – Puerto Plata.
Dort gingen wir dieses Mal ins Jumbo Einkaufszentrum. Und gleich am Eingang fanden wir auch gleich die erste von zwei Sachen, die wir gesucht hatten: Einfaches Spielzeug für Kinder, dass man hier passend zur Fiesta de Reyes passenderweise platziert hatten. Für umgerechnet vielleicht 20 Euro kauften wir neun oder zehn Geschenke für die Kinder, die leer ausgegangen waren.
Danach ging es weiter in die Käse- und Fleischabteilung, damit wir uns dort mit Grillzeug eindecken konnten.
Während wir Geflügel, Rippchen und Steaks an der Theke bekamen, gab es die Bratwürste nur abgepackt. Dabei sah mir alles nicht gerade nach lokaler Produktion aus, sondern eher nach US-Importen – denn Master Grill oder Johnsonville sind bestimmt keine Dominikanischen Fleischhersteller.
Aber im Ausland muss man eben nehmen was man kriegt. 😉
Nachdem wir uns ausreichend mit Fleisch, Getränken und weiteren Utensilien eingedeckt hatten, brachten wir das Fleisch erst mal in einen Kühlschrank und kehrten dann zurück nach Cangrejo, wo wir das gekauft Plastikspielzeug an die Kinder verteilten. Die Freude unter den beschenkten war natürlich entsprechend groß – auch wenn natürlich nicht alle etwas bekommen konnten.
Als wir etwas später am Abend dann erneut den wackeligen Grill anzündeten, passierte schließlich das was ich schon von Anfang an befürchtet hatte: die Beine gaben ihren Geist auf und die Grillschale landete auf dem Boden. Als er begann zu kippen, waren einer der Gäste und ich aufmerksam genug, ihn schnell an den Plastikgriffen zu greifen und vorsichtig auf dem Boden abzulegen.
Doch das sollte dem Grillabend keinen Abbruch tun. Nachdem der Grill sicher lag, wurde einfach auf dem Boden weiter gegrillt und der Abend gestaltete sich amüsant und unterhaltsam. Ich hatte mit dieses Mal Brötchen aus dem Jumbo Supermarkt mitgebracht, die ich wie in Deutschland nutzte und das Würstchen dort hinein legte – eine Art des Verzehrs die hier scheinbar bisher vollkommen unbekannt war.
Obwohl wir kurz darüber diskutierten, verzichteten wir letztlich darauf heute Abend erneut auszugehen – wir wollten morgen ja früh los, damit ich um 13:30 Uhr, zwei Stunden vor dem Abflug – am Flughafen einchecken konnte.