1/2 Hendl mit Kartoffelsalat [12.03.2019]
Heute gab es eigentlich kein Gericht was mich unmittelbar begeisterte. Das 1/2 Hendl mit Kartofelsalat bei Tradition der Region klang nicht schlecht, aber auch für den Mexikanischen Feuertopf vom Rind im Reisring bei Globetrotter oder den Gebackenen Seelachs mit Gemüse in Massaman-Sauce von der Asia-Wok-Theke hätte ich mich erwärmen können. Für das Gebratenes Thaigemüse in Massamannsoße oder das Vitality-Gericht Champignonsgulasch mit Spaghetti konnte ich mich nicht so recht begeistern. Als wir das Restaurant betraten konnte man auf dem dort aufgestellten großen Bildschirm die Speise des Tages begutachten und bei dem Hendel fiel sofort etwas auf.
Es sah doch wirklich so aus, als hätte man das Brathähnchen mit brauner Lebensmittelfarbe angemalt. Knusprig gegrillt wäre mir deutlich lieber gewesen. Daher überlegte ich zuerst ob ich nicht doch beim Mexikanischen Feuertopf oder dem asiatischen Seelachs zugreifen sollte. Aber an den Ausgabetheken angekommen folgte ich einem unbewussten Impuls und wählte doch das halbe Hendl. An meiner Portion konnte ich aber keine Spuren von Farbrändern erkennen, jedoch fand ich das braun für ein echtes Grillhähnchen doch etwas zu hell.
Ich begann das Hähnchen am unteren Schenkel zu verzehren und fand zuerst auch angenehm zartes und saftiges Fleisch vor. Die wahrscheinlich braun angemalte Haut war aber leider nicht sonderlich knusprig so wie man es sich bei Brathähnchen wünscht. Als ich jedoch an der Brust ankam, wurde das Fleisch doch leider etwas trocken und faserig. Dafür war die Fleischausbeute insgesamt äußerst gut. Der mit Schnittlauch versehene Kartoffelsalat war aber äußerst gut gelungen, wobei das Dressing angenehm würzig und mit einer ganz leichten Essignote versehen mir sehr zusagte. Aber um ehrlich zu sein wäre ich im Nachhinein gesehen mit dem Feuertopf wohl doch besser bedient gewesen. Also in Zukunft: Finger weg von angemalten Brathähnchen… 😉
Dennoch konnte dich das halbe Hendl heute mit einem kleinen, aber deutlichen Vorsprung den ersten Platz auf der Allgemeinen Beliebtheitsskala sichern. Auf dem zweiten Platz sah ich den Feuertopf, gefolgt von den Asia-Gerichten auf Platz drei und dem Vitality-Angebot auf dem vierten Platz.
Mein Abschlußurteil:
Hendl: +/-
Kartoffelsalat: ++
Warum, weiß ich nicht, aber das Hähnchen erinnert mich an eine Weihnachtsfeier meines Ex-Arbeitgebers, wo einige eine halbe Ente zum Abendbrot vorbestellt hatten. Die war auch so gleichmäßig gebräunt (allerdings sehr viel brauner als das Hähnchen), eigentlich zu gleichmäßig. Irgendwie sah die halbe Ente so aus, als ob sie (sehr groß war sie nicht, vielleicht einen Hauch größer als Dein Hähnchen) garfrittiert wurde. So gleichmäßig bekommt man das doch im Ofen nicht hin.
War dieses Hähnchen nicht von außen gewürzt? Die Haut sieht recht naturell aus …
Also von Würze habe ich nichts bemerkt, die Haut war tatsächlich naturell – abgesehen von der hellbraunen Lebensmittelfarbe. Normalerweise reibt man so ein Hähnchen ja mit Salz, Pfeffer und Paprika ein, damit sie eine zusätzlich eine bräunliche Farbe bekommen, davon war hier nichts zu schmecken.
Hm. Komisch das. Irgendwie erinnert mich das Hähnchen an Kasslerbroiler. Auch und gerade von der Farbe. Vielleicht ist es ja geräuchert bzw. leicht angepökelt gewesen. Die Hühner sehen dann so aus wie auf dem Bild. Auch ohne Farbstoffe. Und die weiße undere Kannte ist durch ein enger gewordenes Hautkleid zu erklären.
Das Foto ist nicht ganz so scharf, daher lässt sich das nicht so gut erkennen, aber es sah eindeutig wie eine Farbkante aus.
Die Haut vom Kasslerhähnchen ist manchmal so dünn, dass sie eine Farbkante simulieren könnte. 😉
Meiner Meinung nach wurde das Hähnchen in einer Brine eingelegt. Salzwasser sorgt normalerweise beim Ofengaren für eine gleichmäßige Bräunung und trocknet die obere Schicht aus.
@DirkNB: Gut möglich. Ich will das mit dem Kasslerhähnchen natürlich nicht ganz ausschließen.
@SaltyBoy: Auch möglich. Habe mich mal darüber informiert. Das einlegen in Brine ist eine wirklich interessante und lecker klingende Form der Zubereitung. Wäre nur die Frage ob sich der Aufwand ein halbes Hähnchen einen halben oder sogar ganzen Tag einzulegen in der Massengastronomie lohnt. Aber vielleicht kann man sie auch auch „briniert“ kaufen im Großhandel… 😉
Das Brinieren klingt ja schon fast wie das Kasslern. Nicht ganz so durchdringend, aber zumindest der Pökelteil hat ja viel mit Salzwasser zu tun. 😉
Brinieren soll das Hähnchen nach allem was ich gelesen habe besonders saftig machen. Das traf bei meinem hier gezeigte Hähnchen ja nicht gerade zu, daher vermute ich mal dass es nicht briniert war.