Ausflug nach Österreich – Bergisel-Schanze, Wirtshaus Nattererboden & Fackelwanderung [07.09.2019]
Trotz der kleinen Party gestern Abend war ich am Morgen gut aus dem Bett gekommen und konnte eine ausgedehnte Dusche nehmen bevor ich mich zum Frühstück begab. Ärgerlich dabei war, dass der Seifenspender in der Dusche leer war – das hätte in einem vier Sterne Hotel nicht passieren dürfen – doch glücklicherweise hatte ich Ersatz. Im Frühstücksraum waren, obwohl es nicht einmal 8:00 Uhr war, bereits viele meiner Kollegen am Speisen und nutzten dabei das umfangreiche Frühstücksangebot des Hotels, das von Obst über Müsli, verschiedene Aufschnittsorten aus Wurst und Käse, Marmeladen, Brötchen alles Art bis hin zu gekochten und gerührten Eiern, Speck und Würstchen alles bot, was das Herz begehrte. Wir jedes Mal wenn ich in einem Hotel frühstücke, galt mein erster Griff zu Rührei, Speck und Würstchen.
Na ja, leider waren alle drei Komponenten trotz Aufbewahrung unter der Warmehaltelampe nur noch maximal lauwarm, außerdem hätte der Bacon für meinen Geschmack etwas knuspriger sein können und bei Frühstückswürstchen bevorzuge ich Mini-Bratwürste und keine Frankfurter wie hier.
Für die zweite Fuhre griff ich zu einem Kürbiskernbrötchen, etwas Räucherlachs und Kochschinken. Daran gab es absolut nichts auszusetzen.
Nach dem Frühstück holte ich mir noch meinen Rucksack und dann ging es zum Bus, der uns nach Innsbruck brachte. Hier stoppten wir vor einem Gebäude welches das Tiroler Kaiserjägermuseum, die Andreas Hofer Galerie sowie die Tiroler Ehrenhalle beherbergt, das aber geschlossen schien.
Das war aber auch nicht unser Ziel. Bevor es weiter ging, nutzten wir den Blick von der davor liegenden Terasse, um einen ersten Eindruck der Stadt Innsbruck zu bekommen.
Eigentlich verschwendete Zeit und Mühe, denn da wo wir hin wollten sollten wir einen weitaus besseren Blick über die Stadt haben. Vorbei am Tirol Panorama, von dem ich leider kein Bild habe erreichten wir etwas weiter schließlich ein riesiges Denkmal für diesen Andreas Hofer.
Für die Nicht-Tiroler unter uns sei an dieser Stelle angemerkt, dass Andreas Hofer ein Tiroler Gastwirst, Wein- und Pferdehändler aus dem 18. Jahrhundert war, der sich besonders im Kampf zuerst gegen die Bayrische Besetzung Tirols nach dem Pressburger Frieden 1805/06 und später gegen die Französische Besetzung unter Napoleon hervorgetan hatte. Napleon ließ ihn 1810 hinrichten und spätestens seit dem gilt er als DER Volksheld Tirols und wird vor allem von den deutschsprachigen Tirolern sehr verehrt. (Quelle: Wikipedia).
Wieder ein Stück weiter in einer Ecke findet sich eine deutlich kleinere Statue des letzten großen Monarchen das Landes, Kaiser Franz Joseph I. Mit seinem Tod ging die Zeit der Großmacht Österreich-Ungarn nach dem verlorenen ersten Weltkrieg zu Ende, nachdem das Attentat auf seinen Sohn und Nachfolger Franz-Ferdinand in Sarajevo diesen Krieg erst ausgelöst hatte. Auf weitere geschichtliche Erläuterungen verzichte ich hier aber mal. 😉
Von diesem Platz aus konnten wir auch den ersten richtigen Blick auf unser eigentliches Ziel werfen: Die Bergisel Skisprungschanze am gleichnamigen Berg im Süden Innsbrucks.
Nach einigen weiteren hundert Meter Fußmarsch über eine Treppe und eine kleine Steigung standen wir schließlich vor dem Eingang der Bergisel-Schanze, die als eines der vielen Touristenattraktionen ist.
Ein einheimischer Fremdenführer nahm uns hier in Empfang und brachte uns ins Innere, wo wir endlich einen ungetrübten Blick auf die Schanze selbst mit dem Landebereich der Springer,
die Zuschauertribünen
sowie den Auslaufbereich, in dem die Skispringer ihre Fahrt verlieren, werfen konnten.
Bereits hier unten wurden wir nun mit Informationen über die Geschichte dieser dieser Schanze überflutet. Ursprünglich gab es hier wohl eine natürliche Sprungschanze, die später mit einem Anlaufturm versehen wurde. Für die Nordischen Skiweltmeisterschaften 1933 wurde sie komplett umgebaut, stürzte 1941 aber zusammen und wurde danach komplett abgerissen wurde. Nach dem Krieg wurde die Schanze nach den ursprünglichen Plänen wieder aufgebaut und ab 1952 für die Vierschanzentournee genutzt. Für die Olympischen Spiele in den Jahren 1964 und 1976 wurde die Schanze wieder jeweils komplett um- und ausgebaut. Die heutige Konstruktion wurde von der in London ansässigen irakischen Architektin Zaha Hadid geplant und für das 50jährige Jubiläum der Vierschanzentournee 2002 realisiert und 2003 endgültig fertiggestellt. Beim Bau wurde dabei bronzezeitliche Funde getätigt, deren Ausgrabungen den Bau noch einmal verzögerten, nicht aber ganz verhindern konnte.
Nach dieser Einführung in die Geschichte der Schanze, begaben wir uns zum Schrägaufzug an der linken Seite, um nach oben zu fahren.
Ein paar Kollegen wollten nicht warten und machten sich über die unter und neben dem Aufzug verlaufenden Treppen selbst nach oben zu steigen, trotz leichten Nieselregens. Ich selbst wäre wahrscheinlich halb tot gewesen, wenn ich das versucht hätte, daher wählte ich gemeinsam mit dem Rest der Mannschaft den Lift, der uns langsam, aber sicher und trocken vorbei an der Mittelstation mit ihrer eignen Haltestelle sicher und trocken bis ganz nach oben brachte.
Aus der Nähe konnte man erst richtig realisieren, wie gewaltig dieses Turm eigentlich war. Fünfzig Meter Höhe klingt vielleicht nicht viel, aber wenn man darunter steht sieht es doch sehr imposant aus. 😉
Nachdem wir uns kurz unterhalb des Turms umgesehen hatten, fuhren wir mit dem Aufzug bis ganz nach oben wo sich noch über dem Restaurant die Aussichtsplattform befindet. Von hier hat man einen wunderschönen Blick über Innsbruck, der uns aber leider wieder durch die tiefhängenden Wolken über den gegenüberliegenden Gipfeln etwas vehagelt wurde.
Der Fremdenführer war mit uns hier herauf gekommen und nutzte den Blick, um uns auch noch etwas die Schanze über Innsbruck selbst zu erzählen. So ist die Bergisel die einzige Schanze weltweit, bei welcher der Skispringer beim Absprung freies Sichtfeld auf einen Friedhof, den Friedhof der Basilika Wilten, hat und dadurch an seine eigene Vergänglichkeit erinnert wird.
Nachdem wir den ersten Teil unserer Tour beendet hatten, begaben wir uns zur Mittelstation, wo man Seminarräume für uns vorbereitet hatte, in denen wir das eigentliche Firmenseminar abhielten. Wir waren ja nicht nur zum Vergnügen hier. Unterbrochen wurde das Ganze nur durch eine kleine Kaffepause, bei der Kuchen und kleine Häppchen gereicht wurden.
Nach Ende des Seminars war es auch schon Zeit für die Mittagspause, die im Turmrestaurant der Schanze stattfinden sollte. Von einem kleinen Seitenbalkon, der auch als Raucherinsel genutzt wurde, hatte man dort einen direkten Blick auf den eine Etage unter uns liegenden Sprungbereich der Schanze. Ich ahnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass ich noch deutliche näher dort heran kommen würde.
Doch zuerst ging es mal an mittägliche Schlemmen, das mit einer Karottenschaumsuppe eingeleitet wurde.
Sehr sahnig, deutliches Karottenaroma aber trotz der Sahne auch sehr dünn – als Vorspeise aber ausreichend.
Als Hauptgericht standen ein vegetarisches Gericht, ein Hausgemachter Schlutzkrapfen mit brauner Butter und Parmesan oder Tiroler Geröst’l vom Tafelspitz mit Spiegelei und Schnittlauch zur Auswahl. Ich entschied mich natürlich für das Geröst’l.
Wo soll ich anfangen? Die Bratkartoffeln hätten knuspriger sein können, während da Fleisch in Form des Tafelspitz teilweise wieder zu knusprig gebraten war. Und Eigelb des Spiegelei war leider nicht mehr flüssig, was ich schade fand, denn ich liebe es das Geröst’l mit dem zerlaufenen Eigelb als Saucenersatz zu garnieren. Aber das ist natürlich jammern auf hohem Niveau, denn es war prinzipiell gut, aber nicht perfekt.
Als Nachtisch gab es wieder einheitlich einen Becher Coup Dänemark aus Vanilleeis mit Milchschokoladensauce, Sahne und einer Waffel.
Gab es natürlich nichts daran auszusetzen. Ich fand nur die Verwendung von Milchschokolade in einer Schokoladensauce ungewöhnlich, in Deutschland ist man hier ja eher dunkle Schokolade gewöhnt. Aber wir waren ja auch nicht in Deutschland… 😉
Nach dem Mittagessen begaben wir uns alle eine Etage tiefer, wo man uns Zugang zum Allerheiligsten der Schanze gewährte: dem Absprunbereich. Und es wurde derzeit sogar trainiert, denn auch im Sommer und Herbst ist dieser Bereich dank vereisbarer Schienen und durch mit Wasser gesprengten Matten im Landebereich nutzbar. Ein ehemaliger Profispringer erwartete uns hier und erzählte uns einiges über den Skisprung selbst, die Ausbildung des Nachwuchs, die verschiedenen Arten und Sprungschanzen die es gibt: (von groß nach klein) Flugschanze, Großschanze, Normalschanze, Mittlere Schanze und Kleine Schanze. Bergisel ist eine Großflugschanze, von der nächste höheren Kategorie der Flugschanze gibt es nur 4 Exemplare in Planica in Slowenien, in Vikersund in Norwegen, am Kulm in Bad Mitterndorf in Österreich und schließlich noch die Heini-Klopfer-Skiflugschanze in Oberstdorf in Deutschland. Das Trainieren von Skiflugschanzen außerhalb des Wettbewerbs ist übrigens untersagt, da die Verletzungsgefahr durch Winde zu hoch ist. Profis trainieren auf Groß- und Normalschanzen, während der Nachwuchs auf kleineren und mittleren Schanzen lernt. Es gibt übrigens weniger als 700 aktive Profis der gesamten Welt, es handelt sich also um eine ziemliche Randsportart.
Während wir den Ausführungen lauschten, machte sich einer seiner jüngeren Kollegen etwas weiter unten bereit einen Sprung zu wagen.
Nach umfangreichen Ausführungen rund um die theoretischen und praktischen Gesichtspunkte des Skisprung-Sports durften wir hinunter zum sogenannten Schanzentisch, das ist der Bereich am Ende der Schanze von dem die Springer abheben. Dieser verläuft übrigens waagerecht, denn würde er nach oben geneigt sein, würden die Springer einen Salto machen und das im Skisprung nicht erwünscht. Bevor wir hinauf stiegen, konnten wir einen Blick auf die Matten im Landebereich werfen, die aus lauter Fransen zu bestehen scheinen – wahrscheinlich um im Sommer besseres Gleiten zu gewährleisten.
Hier befindet sich auch eine kleine Digitalanzeige, welche die Geschwindigkeit beim Absprung anzeigt.
Schließlich stiegen wir alle auf den Schanzentisch und verteilten uns, wobei wir ständig darauf hingewiesen wurden bloß nicht über die Absperrung zu greifen und dem Springer in den Weg zu kommen.
Wenig später rauschte Skispringer dann in einem beachtlichen Tempo an uns vorbei:
Wirklich sehr sehenswert und beeindruckend – unbedingt mit Sound ansehen.
Vom Schanzentisch fuhren wir wieder herunter bis in den Bereich der Zuschauertribünen, von wo aus wir noch einmal einen Sprung bis in den Landebereich hinein ansehen konnten.
So nah war ich bisher noch nie an so einem sportlichen Event – auch wenn es sich hier natürlich nur um Trainingssprünge handelte.
Der Springer kam dann noch einmal zu uns und beantwortete weitere Fragen.
Und der Mann hatte wirklich Ahnung, das muss man ihm lassen. Von Konstruktionsmerkmalen der Skisprung-Skier über spezielle Kleidung, Polster in den Schuhen, spezielle Ski-Bindungen konnte er alle Unklarheiten beseitigen. Respekt – ein wirklicher Kenner.
Mit diesem Vortrag war unser Ausflug Bergisel-Schanze beendet. Wir begaben uns zurück zum Bus und wurden zurück ins Hotel gebracht, wo wir etwas mehr als eine Stunde Zeit hatten uns ein wenig frisch zu machen und auszuruhen.
Gegen 18:00 Uhr trafen wir uns vor dem Hotel und fuhren mit dem Bus aus dem oben liegende Mutters in das etwas weiter unten im Tal gelegene Natters, genauer in das dort gelegene Wirsthaus Nattererboden.
Dort wurden wir mit Sekt und Orangensaft begrüßt und durch die Wirtin willkommen geheißen. Sie erzählte etwas über die Geschichte das Gasthauses, deren Versuche nachhaltig zu wirtschaften, über den beim Renovierungsarbeiten entdeckten Brunnen, den wohl mal Jesuiten eines einstmals hier ansässigen Stifts gegraben hatten
und über die Tiere, die sie am zum Wirtshaus gehörenden Bauernhof hielten, darunter einige seltene Rassen und ein gerade wenige Wochen altes weißes Eselsfohlen. Dann lud sie uns ein die Tiere zu zu besichtigen.
Am Brunnen vorbei gingen wir zu einem kleinen Gatter neben dem man bereits Hasen und Meerschweinchen in einem umzäunten Gehege sehen konnte. Etwas weiter befand sich schließlich ein Stall mit Ziegen und Schafen.
Am Kopfende des kleinen Hofes sahen wir ein offenes Gatter, in dem sich zuerst zwei Wollschweine tummelten, von denen eins aber – wohl aus Furcht vor den Menschenmassen – schnell ins Scheuneninnere verschwand, während das andere, größere Tier seelenruhig weiter den Boden nach Futter absuchte.
In einem Stall, in dem sich auch Shetland-Ponys und Mulis herumtrieben, fanden wir dann schließlich auch das weiße Eselsfohlen mit seiner gleichgefärbten Mutter. Verständlicherweise hatten sie sich erst einmal in eine Ecke des Stalls zurückgezogen.
Recht schnell verlor es aber seine Furcht und nährte sich, natürlich von der Mutter begleitet, den unbekannten Besuchern und ließ sich auch aus der Nähe betrachten.
Langsam wurden wir dann aber auch hungrig und begaben uns zurück ins Wirtshaus, um unsere dortigen Tische zu besetzen und Essen zu bestellen. Die Speisekarte war recht umfangreich und beinhaltete viele Interessante Gerüchte der lokalen Küche, aber der Gros entschied sich dann doch für das Angebot des Tages in Form eines Hirschbratens in Pilzsauce, den wir allerdings verschiedentlich variierten und mit Broccoli oder Rotkraut sowie Nudeln, Spätzle oder Semmelknödeln bestellten. Bis das Essen fertig war, sollte noch die eine oder andere kleine Vorspeise serviert werden.
Nachdem alle bestellt hatten, bemerkte irgend jemand dass das erste Mal seit unserer Ankunft in Tirol die Wolkendecke aufgebrochen war und man die umgebenden Gipfel sehen konnte, was viele von uns – mich eingeschlossen – noch einmal bewog für ein paar Schnappschüsse nach draußen zu gehen.
Kurz nach unserer Rückkehr an den Tisch wurden dann auch schon die ersten Vorspeisen serviert: Zum einen ein Carpaccio vom Wild mit marinierten Pfifferlingen und Ruccola
Außerdem brachte man paniert gebackene Bovist-Pilze, die mit einer Art hausgemachter Remoulade serviert wurden. Außerdem gab es mehrere Schälchen frisch getoastetes Toastbrot.
Das musste ich natürlich alles probieren. 😉
Während ich den Bovist wirlich sehr schätzte, konnte ich mich mit dem Capraccio vom Wild nicht ganz so anfreunden. Meinen Kollegen schmeckte es vorzüglich und es blieb auch nichts übrig, aber mir sagte das leicht säuerliche Aroma, wohl von irgend einem Essig nicht so zu. Geschmäcker sind eben verschieden.
Nachdem die Vorspeisen abgeräumt waren, brauchten wir glücklicherweise nicht mehr allzu lange warten bis schließlich das Hauptgericht serviert wurde.
Eigentlich hatte ich zum Hirschbraten Rotkohl anstatt Broccoli bestellt, doch bevor ich mich beschweren konnte brachte man zusätzlich für alle noch riesige Schüssel Apfelrotkraut hinein uns stellte sie auf den Tisch, so dass sich jeder nach eigenem Gutdünken davon nehmen konnte.
Wie man sieht war das Hirschfleisch so sanft gegart, dass es innen noch schön rosa war, wobei das Fleisch sich als wunderbar zart erwies und regelrecht auf der Zunge zerfiel. Dazu gab es wunderbar knackig gedünstetes, frisches Broccoli, einen riesigen, sehr gelungenen Semmelknödel aber leider etwas wenig einer überaus leckeren Pilz-Sauce. Doch wenig später brachte man noch eine Schüssel mit weiterem Fleisch und viel Sauce, so dass man sich auch hier jederzeit Nachschlag holen konnte.
Ich war danach eigentlich mehr als nur satt, aber nicht alle an meinem Tisch schienen der selben Meinung, daher wurde noch eine große Portion frisch zubereiteter Kaiserschmarrn bestellt, der mit Fruchtkompott serviert wurde.
Nach dem Essen wurde noch ein wenig geschwätzt und gelacht, dann erwartete uns der lokale Führer für die geplante Fackelwanderung. Ich hatte ihn bereits mehrmals an der Bar des Wirshaus gesehen, wo er schon das eine oder andere Bierchen gezischt hatte. Daher war es nicht verwunderlich dass er bereits leicht einen im Tee hatte, als er uns vor dem Haus versammelte und mit leicht schwerer Zunge die Anweisungen zum Fackeln anzünden gab.
Scherzhaft schlossen wir insgeheim Wetten ab ob wir nicht vielleicht doch in Kufstein, Salzburg oder Linz landen würden, wenn wir ihm folgen würden. Natürlich durfte der Scherz nicht fehlen, dass Deutsche die einem österreichischen Führer folgen meist nichts Gutes erwartet. Aber das bitte ich im Nachhinein damit zu entschuldigen, dass wir ja auch nicht ganz alkoholfrei gespeist hatten. 😉 Entgegen allen wurden wir aber sicher und ohne Umwege direkt zurück zum Hotel gebracht, wo wir uns einen Wassereimer bringen ließen um die Fackeln zu löschen.
Leider war die kleine Bar im Nebengebäude, die wir gestern okkupiert hatten, heute durch eine Hochzeitsgesellschaft belegt. Daher zogen wir uns zum Abschluss des Tages in das Restaurant zurück, in dem auch am Morgen das Frühstück serviert worden war. Dort genossen wir noch das eine oder andere hopfenhaltige Kaltgetränk, aber man merkte allen an dass sie nach all der Lauferei etwas geschlaucht waren. Daher endete der Abend dieses Mal deutlich früher, kurz nachdem der Chef die Rechnung bezahlt und verkündet hatte, dass alle weiteren Getränke nun auf eigene Rechnung gehen. Doch trotz des für meinen Geschmack etwas zu schnellen Endes muss ich zugeben dass wir einen erlebnisreichen und lehrreichen Tag hatten.
Am nächsten Tag sollte der Bus um 9:00 Uhr zur Heimreise aufbrechen. Ich war bereits gegen 7:30 Uhr wach, duschte in Ruhe und ging dann zum Frühstück nach unten, wo bereits viele meiner Kollegen anwesend waren. Am Buffet war dieses Mal nicht so viel los, so dass ich mal ein paar Fotos schießen konnte, um dem geneigten Leser einen kleinen Überblick über das Angebot zu geben.
Rein aus Gewohnheit begann ich mein Frühstück wieder mit meiner traditionellen Kombination aus Rührei, Bacon und Würstchen. Dieses Mal gab es aber zumindest was die Temperatur anging nichts auszusetzen. Wie man das Rührei allerdings so intensiv dunkelgelb bekommen hat erschloss sich mir nicht so ganz – keine Ahnung ob hier nicht doch Kurkuma oder irgend ein anderes Mittelchen verwendet worden war.
Da wir eine lange Fahrt vor uns hatten, wollte ich mich natürlich entsprechend stärken und nahm mir noch einen zweiten Teller, dieses Mal mit einem Laugenbrötchen, etwas Salami sowie Kochschinken.
Nachdem wir ausgecheckt hatten, begaben wir uns durch einen Nieselregen zum Bus und machten uns auf den Heimweg. Und der Regen schien keinen Moment nachzulassen während wir über Kufstein und den ehemaligen Grenzübergang Kiefersfelden nach Deutschland zurückkehrten und uns nach einem kurzen Zwischenstop an der Raststätte Irschenberg schließlich München nährten. Zwar wurde der Verkehr kurz vor München noch mal etwas dichter, aber ansonsten verlief die Fahrt Ereignislos, so dass ich diesen Bericht mit unserer Ankunft an dem Ort wo wir gestartet waren und an dem unsere Autos auf uns warteten beenden kann. Ein interessanter, lehrreicher und lustiger Ausflug der mich mit einem gewissen Maß an Vorfreude auf das nächste Offsite Meeting enden lässt, über dessen Einzelheiten bestimmt auch dieses Mal bis zum letzten Moment stillschweigen bewahrt werden wird.