Rote Bratwurst im Weizenbrötchen [04.08.2023]
Also ich beim Metzger entdeckte dass aktuell rote Bratwürste im Angebot waren konnte ich nicht widerstehen und nahm mir ein paar nach Hause mit. Aber ich wollte kein großes zusätzliches Brimborium für die Zubereitung von irgendwelchen Beilagen veranstalten, daher landeten zusätzlich noch ein paar frische Weizenbrötchen in meiner Einkaufstasche damit ich sie darin klassisch als „Fingerfood“ wie auf einem Volksfest verzehren konnte.
Also briet ich die Würste heute Abend in einer kleinen Pfanne scharf an und servierte sie – nachdem ich den Herd von Fettspritzern befreit hatte – mir selbst anschließend im Brötchen, garniert mit etwas Ketchup – Senf mag ich pur bis heute nicht und verwende ihn ausschließlich als Würzmittel in gekochten Gerichten.
Schön heiß und knackig mit wunderbar würzigem und leicht pikanten Brät im Inneren erwiesen sich die roten Bratwürste als wahrer Genuss. Nur die Schale wehrte sich ein wenig gegen den Verzehr und ließ sich schlecht komplett durchbeißen – wahrscheinlich handelte es sich um irgendeinen essbaren Kunstdarm und keinen „Echten“, der erfahrungsgemäß gut verzehrbar ist. Oder meine Zähne werden stumpf und müssen mal nachgeschärft werden. 😉 Mit Sicherheit kein leichter Genuss denn das Brät war nicht gerade mager, aber hin und wieder geht das schon mal. Mir hat es auf jeden Fall sehr gut geschmeckt. 😇
Von den roten Bratwürsten habe ich auch schön öfter gehört, mich würde da mal der Grund für die rote Farbe interessieren. Ich hoffe mal, dass das nicht der Klassiker „Nitratpökelsalz“ ist, den soll man ja nicht zu stark erhitzen, weswegen man bspw. Bockwürste und Wiener eigentlich nicht grillen sollte.
Mich interessierte jetzt auch warum es „Rote Bratwurst“ heißt. Schon damals als ich noch in München in die Kantine ging haben sie ja immer wahlweise rote und weiße Bratwürste angeboten. Ich zitiere da mal: Die Rote Wurst (kurz Rote genannt) ist eine beliebte Bratwurst in Schwaben und Südbaden. Sie wird als Brat-, Siede-, Grill- und Currywurst gegessen. In ihrem Geschmack ähnelt sie sehr einer Bockwurst und schmeckt besonders würzig. (Quelle)
Wie eine Bockwurst empfand ich diese Würste jetzt eigentlich nicht, aber wahrscheinlich gibt es auch da verschiedene Definitionen. 😉
Die Bedeutung der Gattungsbegriffe sind regional fließend. So heißen Wiener in Wien Frankfurter, Frankfurter in Frankfurt aber Wiener. 😉 Der in viel Fett ausgebackene Hefekloß mit Marmeladenfüllung heißt ja auch mal Berliner, mal Pfannkuchen. Wobei Pfannkuchen mancherorts eher flach sind und anderswo Eierkuchen oder Crepés oder … heißen. Oder um zur Wurst zurückzukommen: Was ich hier als „Knacker“ kenne, gibts anderswohl als Kohlwurst oder Mettende. Dabei sah ich mich hier auch schon mit „Knacker“ konfrontiert, die eher an ein Mittelding zwischen Wiener und Bockwurst erinnerten, also größenmäßig und mit feinem Brät. Andererseits: Was der Bockwurst ihr Wiener, ist der Knacker ihr Pfefferbeißer. Und als norddeutscher Ignarant könnte ich mir auch vorstellen, eine Weißwurst als Bratwurst in die Pfanne zu hauen. *duckundweg*
Ich stamme ursprünglich auch Nordhessen, ich hätte auch kein Problem eine Weißwurst in der Pfanne zu braten. Man kann meiner Kenntnis nach nur die Schale dabei nicht mitessen, man müsste sie also wohl vorher oder nachher schälen. Danke für die Anregung, werde ich mal zeitnah testen.