Erasco Rinderroulade in Sauce mit Nudeln & Apfelrotkohl – der Kurztest
Eher per Zufall entdeckte ich in einem Schrank noch eine Packung einer Erasco Rinderroulade in Sauce mit Nudeln und Apfelrotkohl. Erworben hatte ich sie am 02. März 2023 bei Amazon Fresh zum Preis von 3,89 Euro, kurz nachdem ich die Erasco Cevapcici mit Balkanreis getestet hatte. Wahrscheinlich hatte ich damals erwogen mehr der Fertiggerichte dieser Firma zu testen, es aber dann auf die lange Bank geschoben und irgendwann vergessen. Ich werde eben alt.. 😉
Das Gericht beinhaltet insgesamt 480g, davon sollen 31% Nudeln, 20 % Rotkraut und 19% Roulade sein, die fehlenden 30% bestehen wohl aus der wirklich sehr großzügig bemessenen Sauce.
Aber vor allem der Blick auf das Mindesthaltbarkeitsdatum zeigte mir, dass es an der Zeit war diesen Test nachzuholen, denn es war bereits um drei Tage überschritten.
Ein Fleischgericht das ungekühlt und ohne in einer Dose oder einem Glas eingekocht zu sein fast ein Jahr haltbar ist macht einen kritischen Konsumenten wie mich natürlich etwas nachdenklich, aber ich wollte dem Gericht dennoch noch eine Chance geben.
In der Papp-Verpackung fand sich – wie üblich – eine Plastikschale mit drei Fächern die jeweils mit den vorgegarten Nudeln, etwas Rotkraut und schließlich der Rinderroulade mit viel Sauce gefüllt waren.
Auf der Rückseite der Papp-Verpackung waren zwei Wegen für die Zubereitung angegeben: Zum einen in der Mikrowelle in 3 bis 4 Minuten sowie im Wasserbad ohne kochen über 20 Minuten. Da fiel die Entscheidung für die Mikrowelle natürlich nicht schwer. 😉
Für die Zubereitung muss die Abdeckfolie pro Fach mehrfach z.B. mit einer Gabel eingestochen werden, dann erhitzt man alles gemeinsam in die Mikrowelle. Der Hersteller gibt für ein Gerät mit 600 Watt eine Verweildauer von ca. 4,5 Minuten und bei 900 Watt von 3 Minuten an. Da ich nicht sicher war wie viel Watt meine Mikrowelle hat, erhitzte ich alles für 4 Minuten.
Nach dem Erhitzen entfernt man man die Abdeckfolie und könnte es, zumindest theoretisch, direkt aus der Plastikschale verzehren.
Aber da ich mir zumindest etwas etwas Kultur bewahrt habe, entschied ich mich dazu alles einigermaßen ansehnlich auf einem Porzellanteller anzurichten, was sich aber vor allem aufgrund der großen Menge an Sauce als gar nicht so einfach erwies. Dennoch war ich mit dem Ergebnis einigermaßen zufrieden. 😉
Abgesehen von den Nudeln erwies sich die Portion als eher klein geraten, aber das hatte ich kaum anders erwartet. Vor allem die Rinderroulade war kaum großer als die Faust eines Kleinkindes, da bin ich aus unserer Kantine in München, selbst zubereiteten Rezepten und natürlich aus meiner Zeit in Jena wie z.B. hier ganz andere Dimensionen gewöhnt. Aber sind wir mal ehrlich: Was sollte ich bei einem Preis von weniger als vier Euro erwarten? Beim Discounter und Großmetzger zahle ich schon mal mindestens 2,5 bis 3 Euro für 100g Rouladenfleisch vom Rind aus der Keule, bei hochwertigerem Fleisch wie Bio und/oder vom Kalb steigen die Preise noch mal exponentiell. Da kann man natürlich nicht erwarten dass ein solch günstigem Fertiggericht eine große Menge Fleisch enthält. Von daher entsprach das Ergebnis eher meinen Erwartungen. Die riesige Menge an Sauce störte mich zwar, aber sie zumindest war ihre Konsistenz einigermaßen dickflüssig und sie erwies sich letztlich dennoch als durchaus Vorteilhaft, da sie sich auch gut dazu eigneten den eher geschmacksneutralen Nudeln ein wenig Aroma zu geben. Die kleine Portion Apfelrotkraut, es war etwa eine Hand voll, war dazu eine nette Beilage, auch wenn ich von dem Apfel wenig schmeckte. Aber etwas Gemüse schadete auch nicht und wertet jedes Gericht meiner Ansicht nach etwas auf. 😉
Natürlich wollte ich auch den Inhalt der Roulade prüfen, aber das erwies sich als schwieriger als gedacht.
Als ich versuchte die Roulade zu halbieren zerfiel sie regelrecht unter meinem zugegebenermaßen nicht gerade extrem scharfen Messer. Gut, Fleisch wird beim schmoren Mürbe, aber das was ich hier erlebte übertraf meine bisherigen Erfahrungen noch deutlich. Und die Füllung der Roulade zu identifizieren war ebenso schwierig. Den Bacon auf der rechten Seite war zumindest noch erkennbar, aber links erkennt man eine helle Masse, die dort einen größeren Teil einnimmt und bei der ich nicht genau identifizieren konnte um was es sich handelte. Vielleicht waren es die Reste der Gewürzgurken, die laut Inhaltsangaben ebenfalls enthalten sein sollten, aber weder geschmacklich noch visuell ließ es sich eindeutig zuordnen. Von der Konsistenz erinnerte es etwas an stark zerkochte Kartoffeln. 🤔 Man muss hier natürlich mit in Betracht ziehen dass das Gericht bereits sein Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hatte.
Das Gericht ist also kein Vergleich zu Rouladen die man in einer Kantine oder einem Restaurant erwirbt und schon gar nicht mit hausgemachten Rinderrouladen. Für ein schnell zubereitetes Mittagsmahl für Leute mit wenig Zeit und nicht allzu großem Appetit erscheint es mir aber dennoch durchaus geeignet. Bei einem Preis von unter 4 Euro darf man natürlich keine „Männerportion“ oder ein extrem hochwertiges Gericht erwarten. 😉
Es ist zwar eine persönliche Präferenz, aber ich empfinde Nudeln als Sättigungsbeilage zu Gerichten wie Rouladen oder Gulasch nur bedingt geeignet. Kartoffeln, Kartoffelbrei oder Klöße würden hier meiner Ansicht nach deutlich besser passen, daher ziehe ich zusätzlich einen halben Punkt in der Wertung ab.
Meine Wertung: